Originaltitel: | Äkta människor |
Genre: | TV-Serie, Thriller, Fantasy, Drama |
Regie: | Harald Hamrell, Levan Akin |
Verkaufsstart: | 28.06.2013 |
Produktionsland: | Schweden 2012 |
Laufzeit: | ca. 600 Min |
FSK: | ab 16 Jahren |
Anzahl der Disc: | 4 |
Sprachen: | Deutsch, Schwedisch (Dolby Digital 5.1) |
Untertitel: | Deutsch |
Bildformat: | 16:9 (1.85:1) |
Extras: | Keine |
Regionalcode: | 2 |
Label: | Entertainment One / WVG Medien |
Inhalt: Schweden in einer parallelen Gegenwart: Hier gehören menschliche Roboter, genannt HUBOTS, zum Alltag. Als Haushaltshilfe, Arbeiter oder auch zum ganz besonders privaten Vergnügen werden die Hubots eingesetzt. Für die meisten Menschen sind die Androiden nicht mehr, als eine seelenlose Maschine, die ihnen den Alltag erleichtert. Doch es gibt eine Gruppe von Hubots, die sich nicht als Sklaven für die Menschheit sehen, sondern von einer Welt träumen, in der Menschen und Hubots gleichberechtigt nebeneinander existieren können. Zu diesen "wilden" Hubots gehören Leo (Andreas Wilson), Mimi (Lisette Pagler) und Niska (Eva Röse), die mit einer kleinen Gruppe anderer Roboter ständig auf der Flucht vor der Polizei sind, immer auf der Suche nach einem Platz, wo sie ihre Batterien aufladen können. Als sie eines Nachts dabei sind, in ein Haus einzubrechen, wird Mimi von einer Gruppe Schwarzmarkthändler entführt. Während Niska die Gruppe weiter auf der Suche nach einem sicheren Ort führt, macht sich Leo auf die Suche nach Mimi, nicht ahnend, dass diese bereits an eine neue Familie verkauft wurde und dort nun unter dem Namen Anita lebt.
Während Leo auf seiner Suche immer tiefer in die Welt des illegalen Hubot-Schwarzmarktes eindringt, heftet sich die Polizistin Beatrice (Marie Robertson) mit ihrem Partner an die Fersen der flüchtigen Roboter, wurde doch die Familie, in deren Haus die Hubots eingebrochen sind, brutal ermordet. Beatrice scheint diesen Fall mit besonderer Verbissenheit anzugehen, ist sie doch auf Hubots nicht besonders gut zu sprechen. Sie ist sogar Mitglied einer Aktionsgruppe, die sich für eine komplette Abschaffung der Androiden einsetzt. Doch in Wahrheit verfolgt Beatrice einen ganz anderen Plan – einen, der direkt mit Leo, Mimi und den anderen "wilden" Hubots und ihrer Herkunft zusammen hängt…
"Real Humans: Echte Menschen" ist die neue Serie von Lars Lundström, der sich schon als Autor einiger "Wallander"-Verfilmungen einen Namen gemacht hat. Seine neueste Kreation wirkt auf den ersten Blick wie eine Serien-Adaption von Steven Spielbergs "A.I. – Künstliche Intelligenz", gemischt mit ein wenig "I, Robot" und "Blade Runner". Doch auch wenn menschliche Roboter im Mittelpunkt der Geschichte stehen, handelt es sich bei der Serie nicht wirklich um einen klassischen Science-Fiction Stoff. Denn dadurch, dass Lundström die Geschichte in einer alternativen Form der Gegenwart ansetzt, geht der SciFi-Aspekt fast vollständig verloren. Es gibt keine fliegenden Autos, keine futuristischen Stadtbilder und keine fremdartig wirkenden Kommunikationsgerätschaften. Das macht es dem Zuschauer leichter, sich in diese Welt einzufinden und sich vornehmlich auf die Geschichte und die verschiedenen Thematiken, die hier behandelt werden, zu konzentrieren.
Die zehn Folgen der ersten Staffel präsentieren sich als eine Mischung aus Thriller, Familiengeschichte und Gesellschaftsdrama, in dem zahlreiche philosophische, ethische und gesellschaftspolitische Fragen beleuchtet werden. Das Ganze wird gewürzt mit leichten Fantasy-Elementen, etwas satirischem Humor und mit ganz alltäglichen Problemen, mit dem sich viele Zuschauer sehr gut identifizieren können. Das ist mal sehr clever und intelligent, mal spannend wie mitreißend und immer extrem unterhaltsam. Großes Lob gebührt dabei den Schauspielern, die nur mit Hilfe von Make Up Effekten die Hubots darstellen und stets die richtige Mischung aus Mensch und Maschine treffen. Sie wirken irgendwie fremdartig, dennoch gewinnen Hubots wie Mimi oder Odi schnell die Sympathien der Zuschauer. Dadurch wird nachvollziehbar, warum einige Menschen mehr Rechte für die Hubots verlangen oder sogar regelrecht Gefühle für sie entwickeln.
"Real Humans: Echte Menschen" ist deshalb gute Unterhaltung, weil die Serie nicht einfach nur Spaß macht, sondern da sie in ihren besten Momenten auch zum Nachdenken anregt und altbekannte Motive auf eine frische und originelle Art präsentiert. Wer spannende TV-Unterhaltung auf hohem Niveau, mit leichtem Fantasy-Touch und skandinavischem Flair schätzt, der sollte sich diese DVD-Box nicht entgehen lassen. Absolut sehenswert!
Bild + Ton: Die audiovisuelle Umsetzung der Serie auf der DVD liegt insgesamt auf gutem bis sehr gutem TV-Niveau. Das Bild ist sauber und bis auf leichtes Bildrauschen in dunkleren Sequenzen sind keine nennenswerten Störungen sichtbar. Die Farbgebung ist stimmig und unterstreicht die leicht fremdartige Atmosphäre der Geschichte. Der Sound wird in erster Linie von den sehr zentral abgemischten Dialogen bestimmt, hat aber immer wieder auch ein paar gute Surround-Momente zu bieten, die für ein wenig Bewegung in der Klangkulisse sorgen. Gut!
Extras: Bonusmaterial hat diese erste Staffel leider nicht zu bieten.
Fazit: "Real Humans: Echte Menschen" ist ein hervorragendes Beispiel für die hohe Qualität skandinavischer TV-Unterhaltung. Eine wirklich spannende Geschichte, gewürzt mit einer Prise satirischen Humors und bewegendem Drama, macht diese erste Staffel zu einem echten Leckerbissen, zumal die zehn Folgen nicht nur extrem kurzweilig sind, sondern auch interessante gesellschaftliche, ethische und philosophische Fragen aufwerfen. Wer TV-Unterhaltung auf hohem Niveau schätzt, der sollte sich diese Mischung aus Fantasy, Drama und Thriller auf keinen Fall entgehen lassen. Absolut empfehlenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold