St. Nikolaus ist seit jeher einer der populärsten christlichen Heiligen.
In der orthodoxen Kirche ist seine Verehrung seit dem 6. Jahrhundert belegt, als Justinian I. in Konstantinopel eine ihm geweihte Kirche errichtete.
Nach Deutschland kam der Nikolauskult im 11. Jahrhundert, vermutlich durch Theophanu, die byzantinische Frau Ottos des Zweiten.
Ab dem 17. Jhd. bekam der Nikolaus Furcht einflößende Gehilfen als Begleiter zur Seite gestellt.
In Deutschland Knecht Ruprecht, in der Schweiz Schmutzli, in Österreich den Krampus, in Luxemburg den Housecker, in den Niederlanden den Zwarte Piet.
Das Gedenken an den Bischof von Myra ist katholischen Ursprungs und wurde von Martin Luther abgeschafft.
Doch der Brauch lebt bis zum heutigen Tage weiter.
In anderen Ländern ist Nikolaus auch unter folgenden Namen bekannt:
Klass, Sint Nicolaas, Sveti Nikola (Serbien), Sinterklaas (Niederlande), Samichlaus (Schweiz) oder Kleeschen (Luxemburg). Father Christmas (England), Père Noël (Frankreich), Noel Baba (Türkei), Santa Claus (Nord-Amerika), Papai Noel (Brasilien).
Einst war er auch der Gabenbringer an Weihnachten.
In Mitteleuropa wurde er zunehmend vom Christkind (Kunstfigur von Martin Luther erfunden, der damit sein Vorhaben, den heiligen Nikolaus abschaffen zu wollen, untermauerte) verdrängt.
Später wurde das Christkind durch den Weihnachtsmann und in heutiger Zeit zunehmend durch den amerikanischen Santa Claus ersetzt.
Seit 1555 ist Nikolaus als Gabenbringer der Kinder belegt.
Der evang. Theologe Kirchmeyer schrieb: "Vor dem St. Nikolaustag legen Mütter für ihre Kinder Geschenke und eine Rute bereit".
Nikolaus beschenkte die Kinder damals mit Nüssen, Kletzenbrot und Dörrobst, aber auch mit Kleidung und anderen nützlichen Dingen des täglichen Lebens.
Auch heute noch stellen Millionen Kinder am Nikolausabend (05.12.) oder am Nikolaustag (06.12.), dies ist hierzulande regional unterschiedlich, Schuhe, Stiefel oder Teller vor die Tür, damit der Heilige Mann sie auf seinem Weg durch die Nacht mit Erdnüssen, Mandarinen, Schokolade, Lebkuchen und anderen Leckereien füllen kann.
Indessen bringt der Nikolaus nicht nur Geschenke: In vielen Gegenden beschenkt und lobt er die guten Kinder, während er die bösen tadelt und durch Schläge mit einer Rute bestraft.
Welche Kinder im letzten Jahr gut und welche böse waren, liest er in seinem "goldenen Buch".
Viele Eltern laden ehrenamtliche oder bezahlte Nikolause ein, den Kindern zu Hause eine derartige "Predigt" zu halten, die jedoch stets mit einer Bescherung endet.
Viele Kinder schicken in der Vorweihnachtszeit Briefe an St. Nikolaus, Christkind oder Weihnachtsmann.
Diese werden in extra eingerichteten Weihnachtspostämtern gesammelt und zumeist auch beantwortet.
In Deutschland schreibt man bspw. an das Christkinddorf Himmelpforten. Zig-Tausende von Briefen aus aller Welt werden dort seit 1966 beantwortet.
DER NIKOLAUS-SCHUH
Der bekannteste Brauch zum Nikolaustag ist der, daß die Kinder ihre geputzten Schuhe oder auch Strümpfe am Vorabend ans Fenster oder vor die Tür stellen bzw. hängen und der Nikolaus diese über Nacht mit Süßigkeiten und Geschenken füllt
Schon in einem alten Vers heißt es:
"Sankt Nikolaus, leg mir ein,
was dein guter Wille mag sein.
Äpfel, Nüsse, Mandelkerne
essen kleine Kinder gerne!"
NIKOLAUS-GEDICHTE findet Ihr HIER