Weihnachtszeit, Du schöne Zeit...
Wolltet Ihr schon immer mal mehr über die Ursprünge des Weihnachtsfestes erfahren? Oder wissen, wie in anderen Ländern Weihnachten gefeiert wird? Sucht Ihr leckere Weihnachts-Rezepte oder ein schönes Gedicht zum Fest? Dann ist dieses Special genau das Richtige für Euch!
Los geht es mit einem Blick auf die Ursprünge des Weihnachtsfestes.
Christliches Weihnachten
Weihnachten ist das christliche Fest der Geburt Jesu und damit der Menschwerdung Gottes. Hauptfesttag Weihnachtens ist der 25. Dezember, der seit der Reformation am 24. Dezember mit dem Heiligabend (auch Heilige Nacht, Christnacht) beginnt. Weihnachten ist mit Ostern und Pfingsten eines der drei Hauptfeste des Kirchenjahres, das mit der Adventszeit beginnt
Weihnachten - ein christliches Fest?
Obwohl Weihnachten heutzutage das zentrale Fest im Christentum ist, ist die Tradition der Feste rund um die Weihnachtszeit viel älter als das Christentum selbst. In der Bibel läßt sich außer der Geburt Jesus nichts über den Ursprung von Weihnachten finden. Auch gibt es keinen gesicherten Hinweis auf das Geburtsdatum von Jesus Christus. Der 25. Dezember erscheint eher unwahrscheinlich, da die Hirten ihre Tiere nachts noch im Freien ließen, was in den kalten palästinischen Nächten sicher nicht ratsam war. Und warum sollten die Römer ausgerechnet in der Winterzeit die Volkszählung abhalten (Weihnachtsgeschichte)?
Aber warum wurde dann der 25. Dezember als der Tag des eigentlichen Weihnachtsfestes festgelegt?
Der 25. Dezember war schon in vorchristlicher Zeit in vielen Kulturen ein wichtiges Datum, da an diesen Tag das Fest zur Wintersonnenwende (nach dem Julianischen Kalender) begangen wurde. Die Germanen feierten zu dieser Zeit das Julfest oder das Mittwinterfest. Im römischen Reich wurden die Saturnalien, ein Friedensfest, an dem man besonders der Armen und Sklaven gedachte, gefeiert. In Persien soll an diesem Tage Mithras, der Licht- oder Sonnengott, geboren worden sein. Der Mithraskult begann sich im Jahre 70 vor unserer Zeit im ganzen römischen Reich als neue Religion auszubreiten. Mithras wurde auch als Heiland und Erlöser verehrt. Der Mithraskult kannte die sieben Sakramente mit der Taufe, Firmung und Kommunion. Die Lehre der Dreifaltigkeit, die Unsterblichkeit der Seele, das letzte Gericht und die Wiederauferstehung waren Bestandteile des Kultes. Unter dem Kaiser Aurelian (270-275) wurde Mithras als "Sol Invictus", d.h. "unbesiegter Sonnengott", zur Staatsreligion erhoben. Kaiser Diokletian (284-305) ernannte Mithras gar zum "Beschützer des Reichs".
Erst Konstantin (288-337), der sich 312 durch den Sieg über Maximus die Kaiserkrone gewaltsam aneignete, instrumentalisierte das Christentum, um seine militärischen und politischen Ziele durchzusetzen. Der nicht christliche Kaiser ließ sich erst am Sterbebett taufen, drei Tage vor seinem Tod.
Er wird bis heute von der Ostkirche als Heiliger verehrt. Kaiser Theodosius (379-395) erklärte das Christentum endgültig zur Staatsreligion.
Die immer mächtiger werdende Kirche dämonisierte den Mithraskult, stieß aber auf wenig Anklang in der Bevölkerung, die nach wie vor an ihren gewohnten Sitten und Bräuchen hingen. Also begann man, wie bei anderen Festen auch (Valentinstag, Ostern), die bestehenden Traditionen zu assimilieren, was wegen der vielen Ähnlichkeiten mit dem Mithraskult recht umproblematisch war. Ob letztlich das christliche Weihnachtsfest als Übernahme solcher älteren oder aber konkurrenzbedingte Verdrängung von parallelen Mysterienkulten zu deuten ist, ist umstritten. Die antiken Darstellungen von Isis und Osiris (altägyptischer Mysterienkult) beeinflußten jedenfalls die frühe christliche Ikonographie. Als kirchlicher Feiertag ist der 25. Dezember seit 336 in Rom belegt.
Erst im Laufe des 7. und 8. Jahrhunderts verbreitete sich in Deutschland das Datum des 25. Dezembers als Festtag an dem Christi Geburt gefeiert wurde.
Auf der 813 stattfindenden Mainzer Synode wurde dieser Tag offiziell zum "festum nativitas Christi" erklärt.
Weihnachten heute
Heutzutage feiert man Weihnachten meist als Familienfest mit gegenseitigem Beschenken. Dieser Brauch ist seit dem 16. Jahrhundert bekannt.
Hinzu kamen alte und neue Bräuche verschiedener Herkunft, wie die Weihnachtskrippe und Krippenspiele (seit dem 11. Jahrhundert), der Adventskranz (1839), der beleuchtete Weihnachtsbaum (1611) und seit dem 19. Jahrhundert der Weihnachtsmann. Letzterer macht dem Christkind und dem Nikolaus als Gabenbringer für die Kinder in vielen Regionen zunehmend Konkurrenz.
Viele Länder verbinden weitere eigene Bräuche mit Weihnachten.
Weihnachten ist aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Dabei ist längst der Kommerz in den Vordergrund getreten. Statt Ruhe und Besinnlichkeit lautet das Motto heute eher "Gehet und Kaufet". Advents- und Weihnachtszeit sind für Einzel- und Großhandel die umsatzstärksten Wochen des Jahres. Bereits Ende September stehen Weihnachtskalender, Weihnachtsgebäck und die ersten Weihnachtsmänner in den Regalen der Supermärkte.
Ende November schmücken sich die Konsumtempel und Einkaufsstraßen der Innenstädte. Allerorts locken Weihnachtsmärkte mit Weihnachtsschmuck, Glühwein und typischen Spezialitäten.
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