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December 2024
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Frankfurts Stadtteile: Nordend

Einwohner: ca. 55.000

Der Name Nordend entstand um 1850. Die Fläche zwischen der ehemaligen Kernstadt (mit der heutigen Innenstadt vergleichbar) und Bornheim stellte die nördlichste Ausdehnung der damaligen städtischen Bebauung dar. 

Das Nordend reicht in etwa von dem Anlagenring im Süden, der Eschersheimer Landstraße im Westen, dem Hauptfriedhof im Norden, der Friedberger Warte in Nordosten und dem Günthersburgpark im Osten. 

In der Gründerzeit nach 1900 wurde das Nordend dicht bebaut. 

Vor allem im südlichen Teil herrscht eine fast durchgängige Bebauung im Stil der Gründerzeit, der Neurenaissance sowie des Spätklassizismus vor. 

Breite Alleen in wilhelminischem Stil mit meist vierstöckigen Häuserzeilen entstanden und prägen auch heute noch den Stadtteil. 

1828 wurde an der Straße nach Eckenheim der Hauptfriedhof, mit dem israelitischen Friedhof, eröffnet. 

Die Parks der Rothschildschen Günthersburg (1891), des Holzhausenschlößchens (1910) und der Bethmannschen Villa (1941) wurden öffentlich zugänglich. 

Nach den Zweiten Weltkrieg bezog der Hessische Rundfunk die pädagogische Akademie von 1929 an der Bertramswiese und das 1949 ursprünglich für den Deutschen Bundestag errichtete Plenargebäude. 

Letzteres wurde, nachdem Frankfurt in der Hauptstadtfrage Bonn knapp unterlag, zum "Funkhaus Am Dornbusch" umfunktioniert. 

Neben dem Hessischen Rundfunk gehört die Deutsche Nationalbibliothek zu den überregional bedeutenden Einrichtungen im Nordend. 

Am Nibelungenplatz steht das 1966 von Shell errichtet und 1993 kernsanierte Büro Center Nibelungenplatz. 

Es war damals mit 110m das höchste Gebäude der Stadt und verfügte über einen Atomschutzbunker im Keller. 

Gleich gegenüber bietet die Fachhochschule Frankfurt den rund 9000 Studenten aus über 100 Nationen vier Fachbereiche mit über 30 Studiengängen. 

Seit einigen Jahren ist im Nordend das Polizeipräsidium Frankfurt beheimatet. 

Die gewaltigen Ausmaße des Polizei-Hauptquartiers auf dem ehemalige PX-Gelände der Amerikaner an der Kreuzung Miquel-/Adickesallee haben zu dem Spitznamen Pentagon geführt. 

Das Nordend ist heute ein lebendiger Stadtteil, der sowohl bei Familien mit Kindern als auch jungen Leuten, Intellektuellen, Künstlern und Leuten, die schon zu WG-Zeiten hier wohnten, beliebt ist. 

Die Nähe zur Innenstadt sowie die hohe Wohn- und Lebensqualität lassen den Stadtteil boomen. 

Für Atmosphäre sorgen trendige Ökoläden, multinationale Lokale, Musikkneipen, Bistros, Cafes, Szene-Treffs und gemütliche Restaurants. 

Seit 2005 hat auch das Nordend seinen Wochenmarkt. Auf dem Friedberger Platz gibt es jeden Freitag Frisches vom Erzeuger. Zum Abend hin zieht der Markt Woche für Woche viele hundert Besucher an, die sich hier zu einem entspannten Feierabenddrink treffen. 

Die berühmt-berüchtigten Freitagabend-Partys mit bis zu 2.500 Teilnehmern bis tief in die Nacht verärgerten die Anwohner. Mittels neuem Konzept (Zapfenstreich um 22 Uhr, doppelt so viele Mülleimer und acht Toiletten sowie gemischten Streifen aus Stadtpolizei und Anwohnern) soll das Ganze in geregelte Bahnen gelenkt werden. 

Im Nordend steht auch die ehemals größte jüdische Schule Frankfurts, das Philanthropin - und nur im Nordend gibt es mit der "Stalburg" eine Apfelweinkneipe mit angeschlossenem Theater. 

Tipp: Auf der Unteren Bergerstraße, zwischen Bethmannpark und Höhenstraße, findet meist am Ende der Sommerferien das wohl schönste und größte Straßenfest der Mainmetropole statt. 

Auch das Rotlintstraßenfest und das Glauburgfest sind seit langem fester Bestandteil der Festszene im Nordend. 

Das Nordend, neben Sachsenhausen der bevölkerungsreichste Stadtteil der Mainmetropole, verfügt über vier sehr schöne Parks und den 80 Hektar großen Hauptfriedhof. 

Platz für Ruhe und Besinnung, Erholung sowie Sport- und Spielspaß ist damit reichlich vorhanden. 

Holzhausenpark

Ein grünes Kleinod im Nordend ist der Holzhausenpark mit dem urigen Holzhausenschlösschen. 

Seit 1500 gehörte der Hof der Familie von Holzhausen und war bis 1771 ihr wichtigstes Landgut, danach ihr Wohnsitz. 

Seine anmutige Gestalt erhielt das Wasserschloss, das über eine steinerne Brücke erreichbar ist, in den Jahren 1727 bis 1729. 

Es zeigt in seiner strengen, kühlen Art deutlich den Einfluss des französischen, sehr klassizistischen Barocks. 

Erst 1910 kam das Haus aus dem Besitz der Holzhausen an die Stadt. 

Das Schlösschen gilt seit der Renaissance als Ort von Kunst und Kultur. Seit 1989 nutzt die Frankfurter Bürger-Stiftung das Haus und bietet ein breit gefächertes Kulturprogramm an. 

Bethmannpark 

Durch dicke Mauern vom hektischen Großstadtverkehr abgeschirmt, liegt diese Oase der Ruhe auf dem ehemaligen Gartengelände der Bankiersfamilie Bethmann. 

Mit seiner vielfältigen Blütenpracht und den üppigen Blumenbeeten gleicht der seit 1976 unter Denkmalschutz stehende Bethmannpark mehr einem kleinen Kurpark. 

Der Beratungsgarten im Bethmannpark informiert über Pflanzenkrankheiten und Schädlinge und deren Bekämpfung und gibt Tipps zu Pflege und Pflanzung. Öffnungszeiten: Mo, Mi + Fr 10-12 Uhr. 

Ein Schmuckstück ist der 1989 entstandene 4.000 qm große Chinesische Garten, der nach den klassischen Gestaltungsprinzipien der Harmonielehre Feng Shui angelegt wurde. 

Der chinesische Garten mit 22 Landschaftsfenstern, einer Marmorbrücke, verschiedenen Pavillons, einem Teich und sogar einem Wasserfall sowie dem drachengeschmückten Stufenportal lädt zum Meditieren ein! 

Im Sommer 2007 wurden die Holzbauten komplett saniert. Der Garten erstrahlt nun im neuen Glanz. 

Günthersburgpark

Das Gelände des ehemaligen Landsitzes der Familie Rothschild lädt mit seinem alten Baumbestand und den vielen freien Wiesenflächen zum Relaxen ein. 

Hier herrscht Hundeverbot, deshalb ist der Volkspark Günthersburgpark gerade bei Eltern mit kleinen Kindern sehr beliebt. 

Der Abenteuerspielplatz und die Wasserspiele im Sommer sind die Hits der Kids. 

Wasserpark 

Der wenig bekannte Wasserpark, im Nordosten des Stadtteils an der Grenze zu Bornheim gelegen, ist eine parkartig gestaltete Anlage mit altem Baumbestand über einem Wasserreservoir mit aus rotem Sandstein gestalteten Eingangsbauten (1873-89) und dem Pumpenhaus von 1901 (seit 1975 außer Betrieb). 

Er hat seinen Ursprung als Standort des ersten Wasserhochbehälters der Übergabestation der ersten deutschen, etwa 66 km langen Fernwasserleitung (1873) von den Vogelsberg-Quellen nach Frankfurt. 

Der in Kammern unterteilte, in Sandsteinmauerwerk aufgeführte Behälter faßt über 25.000 m³ Wasser.

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