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November 2024
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Frankfurts Stadtteile: Westend

Einwohner: ca. 24.000

Mit dem beginnenden 19. Jahrhundert wurde die alte Frankfurter Stadtbefestigung geschleift. Die eng bebaute Innenstadt platzte aus allen Nähten und so zog es immer mehr Menschen in die westliche Außenstadt. 

Es entstanden zahlreiche klassizistische Vorstadtvillen mit großzügigen Gärten und das Westend etablierte sich zum Wohngebiet für Wohlhabende. 

Der nördliche Stadtteil blieb durch den großzügig angelegten Grüneburgpark weniger dicht bebaut. 1930 errichtete Hans Poelzig das Verwaltungsgebäude der IG Farben. 

Bei den Luftangriffen des Zweiten Weltkriegs blieb das Westend von Flächenbombardements verschont. Nach dem Krieg wurde das nördliche Westend zum militärischen Sperrgebiet erklärt. 

Im IG-Farben-Haus richtete die amerikanische Militärregierung ihr Hauptquartier ein. Umliegende Viertel wurden zu Siedlungen für die GIs umgebaut. 

Noch in den fünfziger Jahren war das Westend ein reines Wohngebiet. Das 1960 erbaute und inzwischen wieder abgerissene Zürich-Hochhaus war das erste Hochhaus im Frankfurter Westend. 

Nach der Aufhebung der Zwangsbewirtschaftung von Wohnraum 1960 entwickelten sich Immobilienspekulationen im großen Stil. 

Viele Gründerzeitbauten wurden in den Folgejahren abgerissen, ihre alteingesessenen Bewohner mit unsanften Methoden vertrieben. 1970 standen bereits mehrere hundert Häuser im Westend leer. 

In der Folgezeit wurden zahlreiche Häuser besetzt. Demonstranten lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei. Auch der junge Joschka Fischer (später Außenminister) war daran beteiligt. Der Höhepunkt des Häuserkampfes lag zwischen 1970 und 1974. 

Heute ist Frankfurts "Wilder Westen" längst befriedet und die meisten der verbliebenen Bürgerhäuser stehen inzwischen unter Denkmalschutz. 

Büros, Werbeagenturen, Versicherungen und Banken sowie Galerien, exklusive Restaurants und In-Bistros prägen das Viertel. 

Längst ist das südliche Westend, das exklusivste und teuerste Viertel der Mainmetropole, weitgehend mit dem Bankenviertel zusammengewachsen. 

Im Westend ist die Konzentration der Wolkenkratzer so hoch wie nirgendwo sonst in Frankfurt. 

Von Ost nach West stehen hier das DZ-Bank-Hochhaus am Opernplatz (96m), die Deutsche-Bank-Hochhäuser I + II (jeweils 155m), das Trianon (186m), das Frankfurter Büro Center (142m), der Westendtower (208m) und das City-Haus am Platz der Republik (143m).

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