In Frankfurt steht wieder einmal eine groß angelegte Entschärfung einer Weltkriegsbombe an. Der Blindgänger wurde am Montagvormittag bei Bauarbeiten im Stadtteil Bockenheim gefunden. Am Mittwoch, 12.10.2022, soll der 500-Kilo-Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft werden, wovon rund 20.000 Menschen betroffen sein werden.
In diesem Fall kann aufgrund von Bauart und Zustand der großen amerikanischen Fliegerbombe die Entschärfung durch den Kampfmittelräumdienst des Landes Hessen (RP Darmstadt) etwas länger dauern. Denn erst nach aufwändigen Vorabreiten am Mittwoch, die nach der Evakuierung beginnen werden, kann beschlossen werden, wie die Bombe unschädlich gemacht werden kann. Ein relativ großer Evakuierungsbereich von 1.000 Metern Radius um die Bombe in der Angelika-Machinek-Straße wurde festgelegt.
Der Kampfmittelräumdienst hält es für möglich, dass die Bombe nur durch eine kontrollierte Sprengung entschärft werden kann. Das stellt eine besondere Herausforderung dar. Eine unkontrollierte Detonation würde massive Schäden an Gebäuden und eine große Gefahr für Menschenleben bedeuten. Daher wurden gleich nach dem Fund notwenige Schutzmaßnahmen am Fundort der Bombe umgesetzt: Unter anderem stehen große Mengen Sand und Wasser bereit, mit denen die Bombe bedeckt werden kann, um im Fall der Sprengung Schäden an umliegenden Gebäuden möglichst gering zu halten.
Betroffen sind laut Einwohnermeldezahlen rund 20.000 Anwohnerinnen und Anwohner, die den Sperrbereich am Mittwoch bis 9 Uhr in der Früh unbedingt verlassen haben müssen. Zu dem Zeitpunkt wird der ÖPNV in den und aus dem Bereich eingestellt. Betroffen ist auch ein Pflegeheim, glücklicherweise dagegen kein Krankenhaus. Im Sperrbereich liegt außerdem mit der A648 eine der Hauptautobahnen, sowie die Leitwarte des Energieversorgers MAINOVA.
Die Feuerwehr hat eine genaue und interaktive Karte mit Suchfunktion erstellt, mit deren Hilfe Anwohnende und Unternehmen prüfen können, ob sie von der Evakuierung betroffen sind: https://fwffm.info/karte
Für alle Anwohner und Anwohnerinnen, die keinen anderen Aufenthaltsort finden, wird eine Betreuungsstelle in der Ballsporthalle Frankfurt am Main (frühere FRAPORT Arena) eingerichtet. Diese ist am Mittwoch ab 8:00 Uhr geöffnet.
Transporthilfe für eingeschränkt gehfähige Personen, die im Evakuierungsbereich wohnen, wird ebenfalls von der Feuerwehr koordiniert. Wer Hilfe benötigt, sollte sich schnellstmöglich online registrieren unter: https://fwffm.info/transport oder telefonisch beim eingerichteten Bürgertelefon melden unter: 069 / 212 111. Die Hotline ist am Dienstag ab 8 Uhr bis 20:00 Uhr besetzt, am Mittwoch ab 6:00 Uhr.
Polizei und Stadtpolizei werden ab 9 Uhr kontrollieren, ob der Bereich vollständig geräumt ist und diesen bis zum Ende der Maßnahmen sperren. Wann die eigentlichen Entschärfungsarbeiten des Kampfmittelräumdienstes beginnen können, und wie lange diese dauern werden, kann zu diesem Zeitpunkt noch nicht gesagt werden.
Aktuelle Informationen werden auf www.feuerwehr-frankfurt.de veröffentlicht. Die Stadt Frankfurt, Feuerwehr und Polizei informieren auch auf ihren Twitter-Kanälen: www.twitter.com/Stadt_ffm, www.twitter.com/feuerwehrffm bzw. www.twitter.com/polizei_ffm