Als diesjähriges Weihnachtsgastspiel ist ein echter Musical-Klassiker zu Gast in der Alten Oper: Bis zum 07. Januar laden die singenden Katzen aus dem Klassiker von Andrew Lloyd Webber das Frankfurter Publikum zum Jellicle-Ball. Zwischen 1981 und 2002 wurde das lose auf einer Gedichtsammlung von T. S. Eliot basierende Musical alleine am Londoner West End 9000mal aufgeführt, womit CATS zu den erfolgreichsten Musicals aller Zeiten gehört. Nach einer wenig gelungenen Filmadaption, die auch beim Publikum auf wenig Interesse stieß, hätte man nun meinen können, dass dieses Musical seine besten Zeiten hinter sich hat. Doch nach der gelungenen Premiere des Frankfurt-Gastspiels am Mittwoch, 21.12., ist klar: Die Jellicle-Cats haben weit mehr als nur sieben Leben.
Die Bühne im großen Saal der Alten Oper hat sich in eine vor Detailverliebtheit nur so strotzende Müllkippe verwandelt, auf dem sich die Jellicle-Cats dem Publikum präsentieren. Gerade in den Szenen, in denen das gesamte Ensemble auf der Bühne zu sehen war, beeindruckt die Perfektion der Choreografie, bei der wirklich jeder Schritt, jede Bewegung und jeder Sprung stimmt. Die liebevolle Gestaltung des Bühnenbilds und der Requisiten bietet ebenso viele faszinierende Schauwerte, wie die Kostüme, die den einzelnen Katzen ihre ganz eigene Persönlichkeit verleihen. Da stechen natürlich einige ganz besonders hervor, wie der Rum Tum Tugger, dem nicht nur die Katzendamen zu Füßen liegen, oder der ehrenwerte Old Deuteronomy. Doch auch bei den Figuren, die nur im Hintergrund agieren, entsteht durch die Mischung aus Kostüm, Maske und Darstellung immer ein ganz eigenständiger Charakter, was dem Musical trotz der ansonsten eher einfach gehaltenen Geschichte einen ganz besonderen Reiz verleiht. Da wundert man sich nicht, dass das Ganze auch nach vier Jahrzehnten immer noch so gut funktioniert.
Wirklich schön ist, dass das Publikum immer wieder in das Geschehen mit einbezogen wird. Denn die Katzen tummeln sich eben nicht nur auf der Bühne, sondern kommen auch in den Saal, wo sie mit den Gästen interagieren. Wie bei der Premiere zu beobachten war, ist das besonders für Kinder, aber auch für erwachsene Katzen-Fans ein echtes Erlebnis. Besonders erwähnt werden muss auch, dass das Ensemble nicht nur stimmlich, sondern auch tänzerisch erstklassige Leistungen abliefert. Der Auftritt von Zauberkater Mr. Mistoffelees etwa kann einfach nur als beeindruckend bezeichnet werden.
In der Alten Oper ist die englischsprachige Originalinszenierung zu sehen. Es gibt zwar deutsche Übertitel, doch strenggenommen braucht es die nicht. Denn die Geschichte funktioniert auch dann, wenn man nicht jedes Wort versteht. Sicherlich, die grundlegende Rahmenhandlung sollte bekannt sein, dann aber fällt es auch bei eventuellen Sprachschwierigkeiten nicht schwer, in diese einzigartige Welt der Londoner Katzen einzutauchen. Es gibt humorvolle Momente, berührende Szenen – die Darbietung von „Memory“ ist immer noch DER Gänsehautmoment des Musicals - und spektakuläre Einlagen, die zum Staunen und Träumen einladen. Keine Frage: CATS sollte man unbedingt live erlebt haben. Der tosende Applaus und die Standing Ovations, mit denen die Leistungen der Darstellerinnen und Darsteller am Premierenabend gewürdigt wurden, sind ein gutes Zeugnis davon, dass Andrew Lloyd Webber ein zeitlos schönes Werk geschaffen hat, das Jung und Alt gleichermaßen in seinen Bann zieht.
Wer also noch Musical-Magie pur erleben möchte, sollte sich schnell noch Tickets für das Gastspiel in Frankfurt sichern. Mehr Infos und Tickets bekommt Ihr unter: https://www.bb-promotion.com/veranstaltungen/cats/