Der Frankfurter Hauptbahnhof mag DER Verkehrsknotenpunkt im Rhein-Main Gebiet sein, dem auch bundesweit große Bedeutung zukommt. Schließlich ist er nach Hamburg der am zweitstärksten frequentierte Fernbahnhof in Deutschland. Aber man muss auch ganz ehrlich sein: Ein Schmuckstück ist das Bahnhofsgebäude eigentlich nur noch von außen. Im Inneren dagegen wirkt der Bahnhof nur bedingt einladend. Gerade die B-Ebene mutet trist, dunkel und dreckig an, begleitet von einem oftmals sehr unangenehmen Geruch. Ja, hier hält man sich wahrlich nicht gerne auf. Das soll sich in den nächsten Jahren aber grundlegend ändern. Die Deutsche Bahn startet die lang geplante Modernisierung des Frankfurter Hauptbahnhofs und verspricht Reisenden und Besuchern einen offeneren und helleren Bahnhof. Auch der Einkaufs- und Gastronomiebereich wird neugestaltet. Dafür investieren Deutsche Bahn, Bund, Stadt und Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main rund 375 Millionen Euro. Ganz besonders das Sorgenkind des Bahnhofs soll davon zuallererst profitieren, denn die Arbeiten starten in der B-Ebene, die bis 2024 runderneuert worden sein soll.
Den Startschuss für die Modernisierung geben am heutigen Montag Ronald Pofalla, Vorstand Infrastruktur der DB AG, Tarek Al-Wazir, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, Peter Feldmann, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main, und Prof. Knut Ringat, Geschäftsführer des Rhein-Main-Verkehrsverbunds.
Ronald Pofalla, Vorstand Infrastruktur der Deutschen Bahn, sagt zu diesem Großprojekt: „Der Frankfurter Hauptbahnhof ist nicht nur Wahrzeichen der Metropole, sondern zählt zu den größten Mobilitätsdrehscheiben Deutschlands. Die täglich 500.000 Reisenden und Besucher sollen sich hier wohlfühlen. Zusammen mit unseren Partnern nehmen wir 375 Millionen Euro in die Hand und lassen den Bahnhof in neuem Glanz erstrahlen. Mit dem Masterplan Frankfurt Hauptbahnhof setzen wir ein modernes Gesamtkonzept um: Wir sorgen für eine offene Gestaltung, eine einladende Beleuchtung und einen völlig neuen Einkaufs- und Gastronomiebereich. So soll der Bahnhof wieder zu einem modernen, attraktiven Aushängeschild Frankfurts werden.“
Tarek Al-Wazir, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen ergänzt: „Der Umbau des Frankfurter Hauptbahnhofs ist eine Investition in angenehmeres Ein- und Aussteigen und einen angenehmen Aufenthalt für die Reisenden. Die Bahn als klimafreundliches Verkehrsmittel wird damit noch attraktiver. Für die kommenden Jahre werden Bahnreisende allerdings erst einmal etwas mehr Geduld brauchen, so ist das mit großen Baustellen. Gemeinsam mit der Deutschen Bahn arbeiten wir als Land Hessen parallel weiter am Schienenausbau, damit nicht nur Ankunft, Aufenthalt und Abfahrt in Frankfurt angenehm sind, sondern auch mehr Kapazitäten und ein noch besseres Angebot für alle geschaffen wird, die umweltfreundlich und bequem nach oder über Frankfurt reisen oder zur Arbeit pendeln. Das Land Hessen fördert die Modernisierung und insbesondere den barrierefreien Ausbau des Frankfurter Hauptbahnhofs in einem Gesamtumfang von rund 12 Millionen Euro. Die Maßnahmen sind zu einem großen Teil bereits umgesetzt.“
Peter Feldmann, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main, schließt sich dem positiven Grundtenor an: „Unser Frankfurter Hauptbahnhof steht vor einer der größten baulichen Veränderungen seit seiner Eröffnung im Jahr 1888. Ich freue mich als Oberbürgermeister unserer Heimatstadt sehr darüber, dass dieses zentrale Tor zu Frankfurt nicht nur technisch, sondern auch optisch an die Bedürfnisse des 21. Jahrhunderts angepasst wird. Freilich darf bei aller Modernisierung nicht die historische Silhouette dieses Gebäudes verloren gehen. Denn unser Hauptbahnhof, den täglich mehr als eine halbe Million Menschen nutzen, ist deutschlandweit ein Aushängeschild der Stadt wie Main und Skyline. Doch Frankfurt war schon immer und wird auch immer eine Stadt des Wandels bleiben. Daher ist es nur logisch, dass sich auch das Antlitz des Hauptbahnhofs verändert.“
Prof. Knut Ringat, Geschäftsführer des Rhein-Main-Verkehrsverbunds schließlich: „Der Frankfurter Hauptbahnhof ist ohne Zweifel der große Dreh- und Angelpunkt des Verbundes. Nirgendwo steigen mehr Menschen in die Verkehrsmittel des RMV ein und jeden Fahrplanwechsel wünschen sich unsere Fahrgäste vor allem eines: noch mehr schnelle Direktverbindungen hierher. Mit dem Umbau der B-Ebene erstrahlt unser wichtigster Knotenpunkt bald in einem zeitgemäßen Gewand und macht ihn zu einer attraktiven Visitenkarte des öffentlichen Nahverkehrs.“
Die Runderneuerung wird natürlich einige Jahre in Anspruch nehmen, was auch bedeutet, dass es für Pendler und Reisende in dieser Zeit wahrscheinlich einige Unannehmlichkeiten geben wird. Dass am Ende aber ein Ergebnis steht, dass gerade die B-Ebene hoffentlich wirklich attraktiver und angenehmer macht, rechtfertigt das aber auf jeden Fall. Wir sind gespannt und freuen uns auf einen offeneren, helleren und freundlicheren Hauptbahnhof!