Wenn ein neues Jahr beginnt, dann bedeutet das gerade für Vertreter der Stadt und der lokalen Politik meist, einen Neujahrsempfang nach dem anderen zu besuchen. Für Oberbürgermeister Peter Feldmann startete 2018 mit dem Neujahrsempfang des DGB Frankfurt. Bei seiner Rede sagte Feldmann am 13. Januar zu den anwesenden Gästen: „Gewerkschaften und Betriebsräte verlieren nie aus dem Blick, dass noch nicht alle Frankfurterinnen und Frankfurter von dem Reichtum unserer Stadt so profitieren, wie sie es verdienen, denn sie erarbeiten ihn“. Er danke den Vertretern der Gewerkschaften für ihr tatkräftiges Engagement für die Beschäftigten in Frankfurt.
Besonders wichtig war für den Oberbürgermeister in seiner Rede die Wohnungspolitik: „Wer in Frankfurt arbeitet, muss sich auch das Leben in Frankfurt leisten können. Bezahlbares Wohnen ist die soziale Frage des 21. Jahrhunderts und wir müssen in Frankfurt klare Antworten geben. Deshalb haben wir bei der städtischen Wohnungsbaugesellschaft ABG einen Mietenstopp zunächst für fünf Jahre auf den Weg gebracht und wollen ihn auf zehn Jahre verlängern sowie auf die anderen Wohnungsbaugesellschaften NH und GWH ausweiten. In Zukunft werden mehr geförderte Wohnungen gebaut. Der Anteil sollte hier noch weiter steigen, gerade bei der Förderung des Mittelstandsprogramms für Familien mit mittleren Einkommen, wie Beschäftigten der Polizei, in Kitas oder im Einzelhandel.“
Der Frankfurter DGB-Vorsitzende Philipp Jacks begrüßt die rund 450 hauptamtlichen und ehrenamtlichen Gäste aus Politik, Gewerkschaften und Gesellschaft im Gewerkschaftshaus: „Das zentrale Thema in diesem Jahr wird für uns die Vergabe und Kontrolle von öffentlichen Aufträgen sein. Die Frankfurter Regierungskoalition ist mit der Einrichtung einer entsprechenden Kontrollstelle einen wichtigen Schritt gegen Schwarzarbeit und Sozialbetrug gegangen. Nun gilt es, diese Kontrollstelle auch kompetent zu besetzen, strenge Kontrollen durchzuführen und Auftragnehmer, die sich nicht an Regeln halten, empfindlich zu bestrafen. Wir wollen nicht, dass mit unseren Steuergeldern Auftragnehmer finanziert werden, die soziale Standards unterlaufen – und davon gibt es leider viel zu viele, auch im Rhein-Main-Gebiet und in Frankfurt.“
Als Gastredner war der Generalsekretär des Europäischen Gewerkschaftsbundes Luca Visentini aus Italien eingeladen. In seiner Ansprache warnte er vor unfairem Wettbewerb zwischen den Arbeiterinnen und Arbeitern, Arbeitslosigkeit und vor sozialer Ausgrenzung: „Globalisierung und die ökonomische Krise haben zu einer politischen Krise geführt und am Ende zu einer Krise der Demokratie: Dies ist die Wurzel für Populismus, extrem rechte und anti-europäischen Einstellungen und die Wiedergeburt des Nationalismus.“