„Menschen wie Sie sind ein Glücksfall für unsere Stadt“, sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann bei der Verleihung der Ehrenplakette im Kaisersaal. „Sie haben mit Ihrer Expertise und Ihrem persönlichen Einsatz dem Finanz- und Wirtschaftsstandort Frankfurt ein sehr menschliches und freundliches Gesicht gegeben. Der Zuschlag als Sitz der Europäischen Zentralbank und der Titel Europastadt sind überaus eng mit Ihrer Persönlichkeit verbunden.“
Seine Worte richtet Feldmann an Gabriele Eick, eine echte Frankfurter Persönlichkeit. Geboren wurde sie im Vogtland, kam kurz vor dem Bau der Berliner Mauer mit ihren Eltern und ihrer Schwester nach Westdeutschland. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Versicherungskauffrau – und strebte nach mehr. 1971 stieg Eick bei IBM Deutschland ein, wurde Direktorin für das Vertriebspartnergeschäft. Später war sie als Marketing Direktor Europa bei einem großen Marktforschungsinstitut tätig, studierte in New York. Anfang der 1990er wurde Eick Geschäftsführerin der damals frisch in eine GmbH umgewandelten Wirtschaftsförderung Frankfurt.
Oberbürgermeister Feldmann weiter in seiner Laudatio: „Die Lage war damals nicht einfach. Konjunktureller Abschwung, Drogen, Kriminalität – Frankfurt hatte mit einem negativen Image zu kämpfen. Trotzdem wollte der damalige Oberbürgermeister Andreas von Schoeler die Europäische Zentralbank nach Frankfurt holen und beauftrage die Wirtschaftsförderung, eine Zentralbank-Kampagne zu führen. Damit standen Sie, Gabriele Eick, vor einer Mammutaufgabe.“
Eick und ihr Team haben sie gemeistert: Frankfurt konnte sich bei den Verhandlungen in Brüssel gegen Städte wie Paris, London und Luxemburg durchsetzen und wurde Sitz der EZB. Nach ihrem Coup wechselte Eick in die freie Wirtschaft, gründete ihre eigene Unternehmensberatung, stand und steht verschiedenen Wirtschaftsverbänden und –clubs vor.
Gabriele Eick engagiert sich darüber hinaus auch im sozialen und kulturellen Bereich, unter anderem für das Weltkulturen Museum, den Unternehmerverband Frankfurt Rhein-Main, die Stiftung Kinderhilfswerk PLAN, das Rheingau-Musik-Festival. Daneben berät sie die EZB bei den Europa-Kulturtagen, die 2018 zum 16. Mal stattfinden werden.
„Sie selbst bezeichnen Ihre Zeit bei der Wirtschaftsförderung als Ihr Lebenselixier. Sie sprechen davon, dass Ihnen diese Tätigkeit so viel gegeben hat. Wir sagen: Sie haben uns so viel gegeben! Dafür danke ich Ihnen heute im Namen der Stadt Frankfurt am Main mit der Ehrenplakette.“
Gabriele Eick zeigte sich sehr geehrt durch diese Auszeichnung und sagte, dass eine solche Würdigung für sie Ansporn und Motivation zugleich sei, sich weiter einzusetzen für die Stadt, in der sie zwar nicht geboren sei, die sie aber schon lange als ihre Wahlheimat sieht. „Heimat am Ende des Gedankens machen immer die Menschen aus und in diesem Punkt ist Frankfurt eine ganz besondere Bürgergesellschaft, die tolerant, neugierig und international ist", so Eick.