Seit März 2020 ist das Berger Kino nun schon geschlossen – und leider wird es auch nicht wieder öffnen. Nach fast 40 Jahren verliert die Frankfurter Kinoszene damit ein äußerst beliebtes Filmtheater. Durch die fehlenden Einnahmen infolge der Corona-Krise und der mangelnden Unterstützung durch den Bund sah sich Betreiber Harald Metz gezwungen, Insolvenz anzumelden. Seit 1981 wurden an dem Standort auf der Berger Straße vornehmlich Arthaus-Highlights, aber auch Kinderfilme und Publikumslieblinge in Originalfassung gezeigt. Doch damit ist es jetzt leider endgültig vorbei.
Schon vor der Corona-Krise hatten auch das Berger Kino wie so viele andere Filmtheater unter zunehmenden Konkurrenz der Streamingdienste zu leiden. Metz und sein Team haben damals noch wacker durchgehalten. Doch nach fast einem Jahr ohne Einnahmen – denn das Berger Kino hatte nicht, wie die meisten anderen Frankfurter Kinos, im vergangenen Sommer für ein paar Monate geöffnet – ist einfach keine Zukunftsperspektive mehr da. Zumal noch immer nicht klar ist, wie lange die Schließung der Kinos noch andauern und wie das Filmangebot nach der Wiederöffnung aussehen wird. Schließlich wurden schon jetzt viele potentielle Publikumsmagnete aus dem Frühjahr in den Herbst 2021 verschoben.
Wie es mit dem Standort in Bornheim Mitte, an dem schon seit den 1940er Jahren Filme gezeigt werden und an dem derzeit ein Corona-Testzentrum untergebracht ist, weitergeht, steht derzeit noch in den Sternen. Eines ist aber sicher: Das Berger Kino, wie es die vielen Stammgäste kennen und lieben, wird es nicht mehr geben. Und aufgrund der schwierigen Lage, in der sich die gesamte Branche befindet, ist nicht davon auszugehen, dass sich ein Nachfolger finden lässt, der den Mut (und die Mittel) hat, in dieser Marktsituation hier ein neues Kino zu eröffnen.
Es ist immer traurig, wenn eine kulturelle Institution schließen muss. Angesichts der sich immer mehr ausdünnenden Kinolandschaft (nicht nur in Frankfurt), ist der Verlust des Berger Kinos umso schmerzhafter. Bleibt am Ende eigentlich nur die Hoffnung, dass dieser Schließung nicht bald noch weitere folgen werden.