Es ist zwar nicht Frankfurts ältestes Volksfest, aber eines, das Organisatoren, Schaustellern, sowie Frankfurterinnen und Frankfurtern ganz besonders am Herzen liegt: Der Wäldchestag! Goethe war hier gern zu Gast, wie auch Friedrich Stolze, Felix Mendelssohn Bartholdy oder Wilhelm Hauff. Und auch der deutsche Adel vergnügte sich gerne auf diesem Fest. Und das aus gutem Grund, schließlich ist ein Volksfest dieser Größe, das inmitten eines Waldes stattfindet, bis heute deutschlandweit einzigartig. Das stellt die Organisatoren allerdings auch immer wieder vor neue Herausforderungen. So hat sich etwa das Waldgebiet in den letzten zweieinhalb Jahren stark verändert, woran die Planung angepasst werden musste. Schließlich sollen Schäden so gut wie möglich vom Wald abgewendet werden.
Trotz einer vergleichsweise kurzen Planungszeit – die Durchführung des Wäldchestages 2022 wurde erst im März endgültig abgesegnet – läuft kurz vor dem Startschuss alles nach Plan. Und für das Team der Tourismus + Congress GmbH um Thomas Feda geht eine sehr aufregende Vorbereitung zu Ende. „Für uns ist es eines der emotionalsten Feste in Frankfurt“, erzählt Thomas Feda während eines Presserundgangs über das Festgelände. „Denn welche Stadt hat schon einen eigenen Feiertag?“ . Schade ist da eigentlich nur, dass der eigentliche Wäldchestag – also der Dienstag – im Festgeschehen eher eine untergeordnete Rolle spielt. Das hat die Stadt zum Anlass genommen, um sich auf die Suche nach Traditionspflegerinnen und Traditionspfleger zu machen, die den alten Brauch wieder aufnehmen, dass am Dienstagmittag insbesondere Unternehmen und Einzelhandel der Belegschaft frei gegeben hatte, um (gemeinsam) ins Wäldches zu gehen. Bis in die frühen 1990er war es in Frankfurt ganz normal, dass Büros und Geschäfte am Wäldchestag ab dem frühen Mittag geschlossen hatten.
Wer diese Tradition wieder aufnimmt, für den wurden entsprechende Plakate für die Büro- oder Ladentür vorbereitet, die HIER ausgedruckt werden können. Im Rahmen der Kampagne "Zurück zu den Wurzeln" wurden zudem Texte für den Anrufbeantworter und für E-Mail Abwesenheitsnotizen vorbereitet. Wer weiß, vielleicht ist das ja der Startschuss für die Rückkehr einer echten Frankfurter Tradition.
Auf dem Festgelände warten 120 Stände und Fahrgeschäfte auf die Besucherinnen und Besucher jeden Alters. Ein Highlight ist dabei natürlich das Riesenrad, von dem aus nicht nur ein toller Blick auf das Festgelände, sondern auf die ganze Stadt und das Umland geboten wird. Aber auch eine Achterbahn, der beliebte Wellenflug, ein Spiegel Labyrinth, der Break Dancer, eine Geisterbahn, sowie diverse Kinderfahrgeschäfte sind im vielseitigen Angebot. Und natürlich darf auch Live-Musik nicht fehlen. Auf verschiedenen Bühnen wird ein buntes Programm geboten, von Schlager über Country, Rock, bis Soul und Karaoke. Auch einige DJs werden sich auf den Bühnen die Ehre geben.
In den Sommergärten – etwa dem der Festhalle Hausmann oder an der Regenbogenarea – lässt sich die wundervolle Umgebung bei Speis und Trank besonders gut genießen. Die Anreise ist in erster Linie mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Straßenbahnlinie 21 + Sonderlinie 20, Buslinie 61 und 80) oder mit dem Rad zu empfehlen. Für das sichere Abstellen der Zweiräder wurde eine Bike-Area zwischen Am Oberforsthaus und Schützenhaus eingerichtet. Je Fahrrad kostet das Abstellen hier 2 (Erwachsene) bzw 1 Euro (Kinderrad / Fahrradanhänger).
Bitte beachtet: Parallel zum Wäldchestag findet am Samstag und Sonntag im Deutsche Bank Park auch der World Club Dome statt. Daher sind Parkplätze erst recht Mangelware. Aber auch in den Bussen und Bahnen könnte es etwas voller werden. Plant das bei Eurer Anreise unbedingt mit ein!
Noch ein kurzes Wort zu den Preisen: Obwohl die Schausteller und Standbetreiber deutlich höhere Kosten haben, als noch beim letzten Wäldchestag 2019, werden die zusätzlichen Kosten nicht auf die Besucherinnen und Besucher abgewälzt. Von kleinen Anpassungen abgesehen bleibt das Preisniveau an Ständen und Fahrgeschäften in etwa bei dem von 2019. Thomas Roie, Vorsitzender des Schaustellerverbands, sagt dazu. "Es war für uns eine schwierige Entscheidung. Aber was nützt es uns, wenn das Karussellfahren so teuer wird, dass es sich Niemand mehr leisten kann?" Vielmehr besteht die Hoffnung, dass die höheren Ausgaben durch mehr Publikumsverkehr an den vier Veranstaltungstagen aufgefangen werden kann. Thomas Feda hofft, dass deutlich über 100.000 Menschen zur Rückkehr des Wäldchestages nach der langen Corona-Pause kommen werden.
Geöffnet ist der Wäldchestag am Sa + So von 12 bis 01 Uhr, sowie Mo + Di von 12 – 0 Uhr. Alle weiteren Infos findet Ihr unter: https://www.frankfurt-tourismus.de/Entdecken-und-Erleben/Feste-Veranstaltungen/Waeldchestag2