Die zweite Afro-Messe hat am Wochenende des 9. und 10. September etwa 500 Menschen in die Schwanenhalle im Römer gelockt. Die ganztägige Messe bot neben Diskussionen auch Workshops, etwa zum Thema „Auswirkungen von Rassismuserfahrungen auf die Psyche“. Außerdem ging es in verschiedenen Panels um ehrenamtliches Engagement, Chancen und Herausforderungen in der Selbstständigkeit und die Stärkung von Diversität.
Die Messe ist eine Plattform, auf der zivilgesellschaftliche Akteurinnen und Akteure, Künstlerinnen und Künstler sowie Unternehmerinnen und Unternehmer aus den schwarzen und afrodiasporischen Communities vertreten sind und sich vernetzen. Getragen wird sie von Vereinen wie dem Kone Netzwerk und dem Verein Maisha.
Bürgermeisterin und Diversitätsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg ging in ihrem Grußwort auch auf die nach ihren Worten unzureichende Aufarbeitung der deutschen Kolonialverbrechen ein: „Die Spuren der Geschichte müssen in unserer Stadt viel sichtbarer sein. Damit auch die Menschen sensibler werden gegenüber den kolonialen Kontinuitäten in unserer Gegenwart.“ Es komme noch immer vor, dass People of Color benachteiligt würden und ihnen nicht mit dem gleichen Respekt und der gleichen Achtung begegnet werde wie weißen Menschen. „Das darf nicht sein“, betonte Eskandari-Grünberg.
Deshalb seien Messen wie die Afro-Messe wichtig, unterstrich Eskandari-Grünberg: „Sie sind ein Raum des Empowerments und der Resilienz. Ein Raum, in dem das Selbstbewusstsein gestärkt wird. Wo man inspiriert wird, sich selbst als Gestalter*in der Zukunft zu begreifen. Wo Kontakte geknüpft und Ideen ausgetauscht werden. Und nicht zuletzt ein sicherer Raum, in dem sich niemand ausgestoßen und alleingelassen fühlt. Denn solche Räume braucht unsere Stadt mehr denn je.“