Dass Frankfurt gerne liest, beweist der Erfolg von „Frankfurt liest ein Buch“ nun schon seit etlichen Jahren. Nun soll dem Kino auf ähnliche Weise Tribut gezollt werden. Das Konzept ist sehr ähnlich, wie das von „Frankfurt liest ein Buch“: Innerhalb eines Tages wird die Vielfalt der Frankfurter Kinolandschaft gefeiert und ein in der Mainmetropole gedrehter Film von Frankfurterinnen und Frankfurtern (wieder-)entdeckt. Bei der ersten Ausgabe, die am Sonntag, 30. Oktober, stattfinden wird, wird der Kultkrimi „Happy Birthday, Türke!“ im Zentrum stehen. Zu dem Event rund um den vor 30 Jahren veröffentlichten Film, werden Doris Dörrie, Hansa Czypionka, Özay Fecht und viele weitere Gäste erwartet.
Die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Jakob Arjouni von 1985 führt die Zuschauerinnen und Zuschauer in die Frankfurter Abgründe der frühen 1990er Jahre und zeigt, wie der Privatdetektiv Kemal Kayankaya bei seinen Ermittlungen im Frankfurter Bahnhofsviertel dem Alltagsrassismus mit sarkastischem Humor begegnet.
„Der Film entstand Anfang der 1990er Jahre, in einer Zeit, in der Rassismus, Ablehnung, Stereotype und Vorurteile kurz nach dem Mauerfall in den schwersten rassistischen Übergriffen der Nachkriegszeit kulminierten und Begriffe wie ,Migrationsbiografien‘ oder ,Einwanderungsgesellschaft‘ noch nicht in die öffentliche Debatten Eingang gefunden haben“, erklärt Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig. „Der Film stellt ein wichtiges Zeitdokument dar, das mit Blick auf die derzeitigen Diskussionen nichts an Aktualität verloren hat.“
„Happy Birthday, Türke!“ wurde zum Erstaunen der damaligen Presse größtenteils in der Mainmetropole gedreht. Das Journal Frankfurt schrieb 1992: „Deutschlands erfolgreichste Filmregisseurin [will] der (Film)welt beweisen, dass man in Frankfurt mehr produzieren kann als ,Tatort‘-Folgen und Vorabendserien für das Fernsehen. Sie will den ersten großen, attraktiven Kinospielfilm drehen, von dem ganz Frankfurt lange träumt.“
Die Regisseurin Doris Dörrie und das Filmteam kommen nach Frankfurt: Darunter der Produzent Gerd Huber und die Darstellerinnen und Darsteller Hansa Czypionka, Şiir Eloğlu, Özay Fecht, Lambert Hamel, Doris Kunstmann und Leon Ömer Şimşek, außerdem der Frankfurter Autor Mathias Altenburg alias Jan Seghers sowie viele weitere Gäste.
Das umfangreiche Programm umfasst 14 Veranstaltungen. Die Filmvorführungen mit Gesprächen zu verschiedenen Themen rund um den Film werden vom Rahmenprogramm mit Lesung, Ausstellung, Stadtführung und mehr begleitet.
Das ausführliche Programm findet Ihr auf: frankfurt-schaut-einen-film.de