Nach intensiven und konstruktiven Gesprächen haben Helaba, die Frankfurter Sparkasse und die Stadt Frankfurt eine Vereinbarung getroffen, um das Kulturmeilen-Konzept umzusetzen. Im Rahmen dieser Einigung werden Helaba und die Frankfurter Sparkasse der Stadt ein Grundstück an der Neuen Mainzer Straße in Erbpacht überlassen, welches als Standort für ein neues Schauspielhaus dienen soll. Das Grundstück, etwa 5500 Quadratmeter groß und aktuell vom Hauptgebäude der Frankfurter Sparkasse belegt, wird der Stadt für die Dauer von 199 Jahren zur Verfügung gestellt. Die Konditionen beinhalten eine Einmalzahlung von 35 Millionen Euro sowie eine jährliche Pacht von 1,99 Millionen Euro.
Dank dieser Einigung wird die Umsetzung der Kulturmeile, bestehend aus einer Oper am Willy-Brandt-Platz und einem Schauspielhaus an der Neuen Mainzer Straße, möglich. Die Eckpunkte-Vereinbarung, die als Memorandum of Understanding festgehalten wurde, wurde von der Stadt Frankfurt, Helaba und der Frankfurter Sparkasse unterzeichnet.
Oberbürgermeister Mike Josef äußerte seine Zufriedenheit über die Standortentscheidung für die Städtischen Bühnen und bedankte sich bei den Verhandlungspartnern für das Vertrauen und die erfolgreichen Gespräche. Er betonte, dass durch das Projekt Schauspiel auch die Wallanlagen geschont werden.
Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig bezeichnete die Einigung als eine einmalige Chance für Frankfurt und lobte die Gesprächspartner für ihre konstruktiven Verhandlungen. Sie sieht in der Vereinbarung die Möglichkeit, ein architektonisches Highlight für das Schauspiel auf dem Grundstück an der Neuen Mainzer Straße zu schaffen und betonte die nachhaltige und vielversprechende Lösung, die die Kulturmeile darstellt.
Thomas Groß, CEO der Helaba, betonte die Bedeutung zukunftsweisender Projekte wie die Kulturmeile und freute sich über die erzielte Einigung, die die Entwicklung des Kulturstandorts Frankfurt vorantreibt und für die Helaba eine finanziell zufriedenstellende Lösung darstellt. Auch der Vorstandsvorsitzende der Frankfurter Sparkasse, Dr. Ingo Wiedemeier, begrüßte die Initiative der Stadt und sieht die Möglichkeit, das Grundstück in zentraler Lage attraktiv zu entwickeln.
Die Umsetzung der Kulturmeile erfordert den Abriss des Hauptgebäudes der Frankfurter Sparkasse. Auf dem südlichen Teil des Geländes wird das neue Schauspielhaus entstehen, während der nördliche Teil, der weiterhin im Besitz der Helaba-Gruppe bleibt, ein Gebäudeensemble mit Hochhaus werden kann, in das Teile der denkmalgeschützten Bauten integriert werden können. Die Höhe des neuen Hochhausstandorts soll sich mit bis zu 160 Metern harmonisch in die bestehenden Hochhäuser Japan Center (115 Meter) und Central Business Tower (205 Meter) einfügen. Die Geschossfläche des nördlichen Grundstücksteils bleibt mit 63.500 Quadratmetern gemäß aktuellem Bebauungsplan erhalten.
Die Stadt Frankfurt würde als Bauherrin des neuen Schauspielhauses auftreten und plant einen internationalen Architekturwettbewerb für besonders nachhaltige, offene und zukunftsfähige Gebäude. Durch einen langgestreckten Platz zwischen dem Japan Center und dem neuen Schauspielhaus sollen die Wallanlage und die Innenstadt besser miteinander verbunden werden.
Die Bauabfolge sieht vor, dass das neue Schauspielhaus an der Neuen Mainzer Straße zuerst errichtet wird und nach Fertigstellung als Interimsspielstätte für die Oper dient, bis die neue Oper am Willy-Brandt-Platz fertiggestellt ist. Dadurch kann die größere und kostenintensivere Oper auf eigenem Grund und Boden am Willy-Brandt-Platz realisiert werden. Es wird darauf geachtet, dass bei der Umsetzung der Neubauten an der Neuen Mainzer Straße keine Bebauung der heutigen Wallanlage erfolgt. Der Abriss der Bestandsbebauung könnte 2027 beginnen.