Ein nicht unumstrittenes Projekt nimmt Formen an: Der Flughafenausbau ist mit der Grundsteinlegung des neuen Terminal 3 durch die Fraport AG einen großen Schritt nach vorne gegangen. Es ist eines der größten privatfinanzierten Infrastrukturprojekte Europas, dementsprechend groß war dann auch das Interesse an der Zeremonie. Zahlreiche Gäste und Bauarbeiter nahmen an der Grundsteinlegung teil, die den Start des Hochbaus symbolisiert. Als Erinnerung an diesen besonderen Meilenstein haben Teilnehmer eine Zeitkapsel befüllt und eingemauert. Daran beteiligten sich unter anderem Dr. Thomas Schäfer, der hessische Staatsminister für Finanzen, der Architekt Prof. Christoph Mäckler, Dr. Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG, und der Aufsichtsratsvorsitzende der Fraport AG, Karlheinz Weimar.
Auf der Baustelle werden in Spitzenzeiten täglich bis zu 5.000 Bauarbeiter arbeiten. In den kommenden Monaten prägen etwa 75 Hochkräne den Blick auf die Baustelle, während Terminal 3 Meter für Meter in die Höhe wächst. Für Kritiker, die eine stärkere Belastung der Umwelt und steigende Lärmpegel für die Menschen, die in der Einflugschneise leben, befürchten, ist das Ganze natürlich ein Dorn im Auge. Für die Fraport dagegen ein wichtiger Schritt, um die Bedeutung des Wirtschaftsstandortes Frankfurt aufrecht zu erhalten: „Mit Terminal 3 bauen wir die Zukunft – für den Flughafen Frankfurt, die Rhein-Main-Region und weit darüber hinaus. Mit modernster Technik, smarten Prozessen und einer hohen Aufenthaltsqualität lösen wir unser Versprechen ein: ‚Gute Reise! Wir sorgen dafür‘. Damit schaffen wir bis 2023 zusätzliche Kapazitäten für etwa 21 Millionen Reisende pro Jahr“, sagte Fraport-Chef Schulte. „Bereits heute ist Frankfurt international führend in der Konnektivität. Von keinem anderen Luftverkehrsdrehkreuz in der Welt erreichen Sie mehr Flugziele als von Frankfurt – ganz gleich ob als Geschäftsreisender oder als Tourist. Deutschlands Tor zur Welt wird mit Terminal 3 noch besser.“
„Heute legen wir nicht nur den Grundstein für ein neues Flughafengebäude, sondern schaffen auch die Grundlage für weitere Arbeitsplätze, Zukunftschancen und Wirtschaftskraft. Der Bau von Terminal 3 ist ein wichtiger Schritt für die Wettbewerbsfähigkeit des Flughafens und damit auch für den Wirtschaftsstandort Hessen. Die Fraport AG investiert dazu in den nächsten Jahren bis zu vier Milliarden Euro in den Neubau. Dadurch können viele neue Arbeitsplätze entstehen. Die größte Arbeitsstätte Deutschlands wird weiter an Bedeutung gewinnen“, erklärte Finanzminister Schäfer. Er ging dann auch auf die Kritiker ein und sagte: „Auch wenn der Flughafen der Herzmuskel der hessischen Wirtschaft ist, ist das kein Freifahrtschein. Die Landesregierung wird von der Luftverkehrsbranche weiter ein hohes Engagement einfordern, die Lärm- und Umweltbelastungen zu reduzieren.“
Im Süden des Frankfurter Flughafens entsteht bis 2021 zunächst der Flugsteig G mit einer Kapazität von bis zu fünf Millionen Passagieren. Der Flugsteig wird ein vollwertiges und modernes Abfertigungsgebäude und später in das Premium-Produkt Terminal 3 integriert. Die Fertigstellung des Terminal-Hauptgebäudes mit den Flugsteigen H und J ist für 2023 geplant. Damit steigt die Kapazität auf bis zu 21 Millionen Fluggäste. Zu einem späteren Zeitpunkt kann Terminal 3 um den Flugsteig K erweitert werden. Die Kapazität steigt mit dem Vollausbau auf 25 Millionen Passagiere.
„Der Flughafen Frankfurt ist ein Qualitätsprodukt. Dafür spricht die anhaltend wachsende Nachfrage von und über Frankfurt zu fliegen. Mit Blick auf das starke Passagierwachstum wird es höchste Zeit, dass die Terminalkapazität erweitert wird. Deshalb ist es gut, dass ein Flugsteig vorgezogen realisiert werden kann. Flugsteig G schafft bereits 2021 neue Kapazitäten. Ein wichtiger Beleg dafür, dass die unternehmerische Entscheidung gut war, sich für einen flexibel an den Bedarf anpassbaren Architekturentwurf von Terminal 3 zu entscheiden“, sagte Aufsichtsratsvorsitzender Weimar.
„Fluggäste suchen vor oder nach einem Flug vor allem Ruhe und Entspannung. Diese besondere Qualität herauszuarbeiten war neben einer größtmöglichen technisch-funktionalen Flexibilität des Gebäudekomplexes das Leitmotiv für das Konzept von Terminal 3. Die lichtdurchfluteten Räume sind mit hochwertigen Materialien in warmen Naturtönen ausgestattet und werden eine angenehme Atmosphäre ausstrahlen, die zum Verweilen und Entspannen einlädt. In dieser Haltung wird das neue Terminal international das erste unter den modernen Terminals sein“, führte Architekt Mäckler aus.
Die Fraport Ausbau Süd GmbH, eine hundertprozentige Fraport-Tochter, überwacht und steuert das Bauprojekt. Das eingeplante Budget liegt bei 3,5 bis 4 Milliarden Euro. Für die Fraport AG ist das die bislang größte Einzelinvestition in Frankfurt. Sie besteht aus etwa 500 Einzelvergaben. Aufgrund der kleinen Stückelung können zahlreiche mittelständische Bauunternehmen von Aufträgen profitieren – auch in der Region. Weitere Zahlen und Fakten zum Terminal 3 finden Sie in der Übersicht unten.
Unter www.Terminal3.info können Interessierte den Baufortschritt von Terminal 3 multimedial und interaktiv verfolgen. Wer gern aus nächster Nähe einen Blick auf die Großbaustelle werfen möchte, kann eine Busrundfahrt unter www.FRA-Tours.com buchen.