Update II vom 08.10.2020: Nach einer Überarbeitung des Hygienekonzepts kann es nun ab Freitag, 9.10., um 12 Uhr mit "Herbst in der Stadt" losgehen!
Update vom 06.10.2020: Da aufgrund der steigenden Corona-Fallzahlen in Frankfurt das Hygienekonzept neu überarbeitet werden muss, wird die für den 8.10. geplante Eröffnung von "Herbst in der Stadt" verschoben. Wir halten Euch auf dem Laufenden!
Das erste Mal seit dem Weihnachtsmarkt 2019 wird es jetzt endlich wieder den Duft von Popcorn und gebrannten Mandeln, die funkelnden Lichter von Karussells und einen Hauch von Volksfeststimmung in der Frankfurter City geben. Ab Donnerstag, 08. Oktober, bringt der Schaustellerverband Rhein/Main e.V. mit Unterstützung der Stadt die Veranstaltung „Herbst in der Stadt“ an zentrale Plätze in der Innenstadt. Thomas Roie, Vorsitzender des Schaustellerverbands, freut sich darauf, nach vielen Monaten Stillstand Kirmes-Kultur und Lebensfreude zurück in die Stadt bringen zu können. Zum ersten Mal nach 70 Jahren habe der Verband einen Totalausfall dieser Größenordnung erlebt. Seitdem die bereits gestarteten Vorbereitungen für die Frühsjahrs-Dippemess und damit auch der ersehnte Start in die Volksfest-Saison nach der Winterpause gestoppt werden musste, herrscht in der Branche Stillstand. „Die Corona-Krise hat unsere arg gebeutelte Branche an den Rand des wirtschaftlichen Ruins getrieben. Die harte Zeit belastet leider auch viele, sonst so starke und leistungsstarke Kolleginnen und Kollegen seelisch. Wir durften in diesem Jahr bisher unseren geliebten Berufen nicht nachkommen – das zerrt an uns,“ so Roie.
Jetzt liegt die ganze Hoffnung darauf, dass der Frankfurter Weihnachtsmarkt stattfinden kann. „Herbst in der Stadt“ ist da eine perfekter Test für die großen Herausforderungen, die der Weihnachtsmarkt mit sich bringen wird. Damit dieses kleine Stück Volksfest-Kultur überhaupt stattfinden kann, wurde ein strenges Hygiene-Konzept entwickelt, das mit der Stadt abgestimmt wurde. Diese stellt den Schaustellern die Standplätze für die rund 40 Stände, Buden und Fahrgeschäfte kostenfrei zur Verfügung, damit am Ende auch ein paar Einnahmen für die teilnehmenden Betriebe übrig bleiben.
In anderen Städten wie etwa Nürnberg gab es ähnliche Konzepte schon im Sommer, jetzt zieht Frankfurt für vier Wochen im Herbst nach: Vom 08.10. bis 07.11. gibt es von Montag bis Samstag jeweils von 12 bis 21 Uhr auf dem Römerberg, dem Roßmarkt, Nahe der Hauptwache, auf der Freßgass‘ und dem Opernplatz – also auf den beliebtesten und belebtesten Plätzen der Frankfurter City – Kinder-Karussell, Wellenflieger und „Musikexpress“ ebenso wie klassische Bratwurst-Spezialitäten, Baumstriezel, Langosch, Crêpes, Churros und viele weitere Kirmes-Spezialitäten mehr.
Für den Wirtschaftsdezernenten Markus Frank ist es wichtig, die regionalen Schausteller zu unterstützen, denn sie würden einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Innenstadt zu beleben. Der Einzelhandel leidet noch immer stark darunter, dass die Zeil auch nach den Lockerungen längst nicht so stark frequentiert ist, wie vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Von einer Aktion wie „Herbst in der Stadt“ könnte nun auch der Einzelhandel profitieren.
Natürlich ist das Ganze kein Volksfest, natürlich wird es anders sein, als wir es von großen Stadtfesten gewohnt sind, die in diesem Jahr allesamt abgesagt worden sind. Aber Thomas Roie bringt es gut auf den Punkt: „Die Menschen müssen endlich wieder gesellig sein dürfen. Dass dies in dieser besonderen Zeit nur mit Regelungen sein darf, ist richtig und wichtig – da bauen wir natürlich auf die Bereitschaft der Politik, Konzepte auch umzusetzen.“ Roie appelliert auch an die Gäste von „Herbst in der Stadt“: „Kommen Sie, haben Sie fröhliche, genussvolle Stunden und feiern Sie bitte besonnen.“ Bleibt am Ende nur die Hoffnung auf vier erfolgreiche Wochen mit ein paar schönen Sonnentagen und vielen Besuchern, die sich alleine aus Solidarität den Schaustellern gegenüber auch allesamt an die nötigen Abstands- und Hygiene-Regeln halten. Denn dann ist „Herbst in der Stadt“ nur ein Anfang für weitere Schritte in Richtung Normalität für eine Branche, die an den Rand des wirtschaftlichen Ruins getrieben worden ist.