Wenn es brennt, ein Baum quer auf einer Straße liegt, ein Keller voll Wasser gelaufen ist oder ein Mensch in einem Auto verunglückt ist, dann rückt die Freiwillige Feuerwehr aus, um Hilfe zu leisten. Im Ernstfall dürfen sie nicht länger als zehn Minuten benötigen, um am Brand- oder Unfallort Hilfe zu leisten.
Das bedeutet bei Bereitschaft erreichbar sein, auch nachts, bei Festivitäten oder in der Freizeit. Bei einem Notruf muss auch am Arbeitsplatz alles andere stehen und liegengelassen werden.
Nur Städte über 100.000 Einwohner haben eine Berufsfeuerwehr. Die meisten Einsätze in Hessen werden von Ehrenamtlichen durchgeführt. Vermutlich würde unsere Gesellschaft zusammenbrechen, wenn nicht überall im Land Menschen bereit wären mit anzupacken.
Katrin Rebell (31) ist Einsatzleiterin bei der Freiwilligen Feuerwehr in Heusenstamm, die erste Frau in der in einer Wehrführung im Landkreis Offenbach und das schon seit vier Jahren. Auch ihr Vater, ihr Bruder und auch ihr Freund Mario löschen Brände und befreien Menschen aus großer Not.
Rund 100 Frauen und Männer im Alten von 18 bis 60 Jahren engagieren sich hier ehrenamtlich, 365 Tage im Jahr. Zwischen 150 und 300 Einsätze im Jahr zählt die Feuerwehr Heusenstamm. Für Katrin Rebell ist dieser Einsatz selbstverständlich: „Feuerwehr ist Teamarbeit. Nur gemeinsam sind wir in der Lage, Menschen in Ausnahmesituationen zu helfen. Wir müssen uns blind aufeinander verlassen können um gut zusammen zu arbeiten. Es macht mich stolz, Teil dieser tollen Truppe zu sein.“
Für die Kampagne „Kleider machen Leute“ schlüpfte die Zugführerin aus ihrer schweren, feuerfesten Uniform in ein schickes Kostüm von Maßschneider Stephan Görner. Die Kampagne widmet sich Menschen, die außergewöhnliche oder gefährliche Berufe haben, die an ihrem Arbeitsplatz üblicherweise kein Kostüm oder keinen Maßanzug tragen, aber ohne die eine Stadt nicht funktionieren würde.
Zunächst in Schutzkleidung und anschließend im edlen Zwirn werden sie von Fotograf Daniel Baldus abgelichtet. Anerkennung, Wertschätzung und Respekt gegenüber diesen Menschen und deren Berufen und Hobbys sind die Botschaft dieser außergewöhnlichen Aktion der Initiatoren Stephan Görner und Sven Müller, die bereits im fünften Jahr stattfindet und immer wieder neue Berufsgruppen vorstellt.
„Wir möchten aufzeigen, dass es viele Bürgerinnen und Bürger gibt, die neben ihrem Beruf, noch ehrenamtlich tätig sind. Gerade bei der Freiwilligen Feuerwehr ist es wichtig, dass dieses Ehrenamt gewürdigt wird und in Ruhe ausgeübt werden kann“, sagt Maßschneider Stephan Görner. In jüngster Zeit kommt es immer wieder zu Übergriffen gegen die Rettungssanitäter, Polizei oder die Feuerwehr. „Unverständlich, wie man die Helfer bei ihrem Einsatz für in Not geratene Menschen stören oder behindern kann“, findet Sven Müller.
Für Katrin Rebell ist noch ein weiterer Aspekt wichtig: „Wir tragen unsere Uniform ja mit Stolz. Und ich möchte noch mehr Frauen ermutigen, für dieses spannende Hobby Rock und Hosenanzug in Hitzeschutzanzug und Flammschutzhaube zu tauschen.“
Am Samstag, den 2. November 2019, wird Zugführerin Katrin Rebell nicht in Bereitschaft sein und keine Einsätze fahren müssen. An diesem Abend steht sie nicht im Blau- sondern im Rampenlicht bei der 5. Charity-Gala „Kleider machen Leute“, die im Hotel Kempinski stattfindet. Mit ihrem schicken Paisley-Kostüm, einem farbenfrohen Zweireiher aus Samt wird sie den 300 Gästen aus den Bereichen Sport, Wirtschaft, Kultur und Showbusiness vorgestellt und ihre ehrenamtliche Tätigkeit gewürdigt. Neben einer VIP-Modenschau, erwartet die Gäste ein stimmungsvolles Programm mit Entertainer Joe Whitney, Tanz, gutem Essen und erlesenen Weinen. Profitieren von Frankfurts Mode-Gala wird erneut die Leberecht-Stiftung. In den vergangenen vier Jahren konnten 120.000 Euro für in Not geratene Kinder und deren Familien gesammelt werden. Der Eintritt inklusive Candlelight-Dinner, Getränke kostet pro Gast 250 Euro.
Mehr Infos findet Ihr unter: www.kleider-machen-leute.net