Am 31. Oktober wurde der renommierte Publizist, Jurist und Philosoph Prof. Dr. Dr. Michel Friedman für sein herausragendes Engagement im kulturellen und gesellschaftlichen Leben Frankfurts mit der Goethe-Plakette ausgezeichnet. Die Auszeichnung, die seit 1947 an Persönlichkeiten verliehen wird, die sich um das kulturelle Leben der Stadt verdient gemacht haben, würdigt Friedmans Einsatz für Demokratie, Toleranz und den Dialog gegen Antisemitismus und Rassismus.
Oberbürgermeister Mike Josef würdigte Michel Friedman als eine „starke Stimme für Demokratie und Toleranz“ und hob sein Engagement gegen Hass und für den gesellschaftlichen Zusammenhalt hervor: „Michel Friedman setzt sich voller Herzblut für den demokratischen Austausch ein und fokussiert sich immer auf den Menschen.“ Josef erinnert sich an gemeinsame Veranstaltungen, bei denen Friedman den Dialog, besonders mit jungen Menschen, suchte und so ein weltoffenes und liberales Frankfurt repräsentiere.
Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft, hob die Rolle Friedmans als Vordenker und Brückenbauer hervor, der als Intellektueller, Politiker und Journalist bedeutende Impulse in die Stadt und die Republik trage: „Seine mahnenden Worte gegen Hass und Gleichgültigkeit haben Gewicht. Ich gratuliere ihm von Herzen zu dieser Ehrung.“
Michel Friedman selbst erklärte in einer ersten Stellungnahme, dass Kunst und Kultur der „Sauerstoff des Menschen“ seien, besonders in Zeiten, in denen Freiheit und Demokratie bedroht sind. „Wir brauchen mehr, nicht weniger davon, und eine lebendige Streitkultur, die auf Verstand, Vernunft und Argumente setzt“, so Friedman.
Geboren 1956 in Paris, kam Friedman 1965 mit seiner Familie, die den Holocaust überlebte, nach Frankfurt. Er studierte Jura und promovierte, später auch in Philosophie. Neben seiner Tätigkeit als Anwalt lehrte er als Honorarprofessor an der Frankfurt University of Applied Sciences und leitete das Center for Applied European Studies (CAES). Friedmans Engagement in der jüdischen Gemeinschaft und seine langjährige journalistische Tätigkeit machten ihn zu einer prägenden Figur im Kampf gegen Antisemitismus und Extremismus in Deutschland.