Rund zweieinhalb Jahre nach dem Baubeginn ist sie endlich fertig: Die neue Pinguinanlage im Frankfurter Zoo. Sie ist fortan das neue Zuhause für die Humbold-Pinguine, die bereits im vergangenen Dezember nach Frankfurt gekommen sind. Der Bau der neuen Anlage war dringen notwendig, da die in den 1950ern erbaute Anlage im Eingangsbereich des Exotariums, die bislang als Heimat für Eselspinguine diente, heute in vielerlei Hinsicht nicht mehr dem Verständnis von moderner Zootierhaltung entspricht. Davon abgesehen, dass die Anlage relativ klein ist, ist auch die Kühlanlage nicht mehr auf dem neuesten Stand – etwas, was in Zeiten des immer wichtiger werdenden Klimaschutzes natürlich auch einer der Faktoren dafür war, sich für einen kompletten Neubau zu entscheiden.
So wurde seit Ende 2016 eine neue, ca. 2000 Quadratmeter große Außenanlage gebaut, die aus einem großen Becken, viel Vegetationsfläche und weitläufigen Besucherwegen besteht. Bänke um das Becken und auch Unterwassereinblickscheiben in einer künstlichen Grotte ermöglichen es den Besuchern, die Pinguine an Land, auf und unter dem Wasser genau zu beobachten. „Die neue Architektur lässt Besucher in die Welt der Pinguine eintauchen“, sagte Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Dr. Ina Hartwig in ihrem Grußwort zur feierlichen Eröffnung. Für sie ist die neue Pinguinanlage auch ein wichtiger Bestandteil für den Bildungsauftrag des Zoos. Denn schließlich sollen gerade Kinder hier für Tiere, Natur und Ökologie sensibilisiert werden, was in einer solchen Anlage weitaus besser gelingen wird, als das beim derzeitigen Pinguinbecken im Exotarium der Fall ist. „Das größte Klassenzimmer Frankfurts ist nach wie vor unser Zoo“, so Hartwig.
Zoodirektor Professor Dr. Miguel Casares zeigte sich glücklich, dass die Anlage nach einigen Problemen, die zu Verzögerungen im Bauablauf geführt hatten, nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann. Er danke allen, die diesen Neubau ermöglicht haben – ein Dank, dem sich auch Oberbürgermeister Peter Feldmann anschloss. Er zeigte sich davon überzeugt, dass durch die neue Pinguinanlage die Attraktivität des Zoos noch gesteigert werde. Und er versprach: „ Wir werden die Entwicklung des Zoos weiter vorantreiben.“
Zur feierlichen Eröffnung waren neben Casares, Feldmann und Hartwig auch Baudezernent Jan Schneider, der Peruanische Generalkonsul Luis Escalante Schuler und zahlreiche geladene Gäste vor Ort, um einen ersten Einblick auf die Anlage erhaschen zu können. Und sie konnten sich auch gleich davon überzeugen, dass sich die neuen Bewohner der Anlage sehr wohl fühlen. Für die Humbold-Pinguine ist die neue Anlage ein idealer Wohnort, denn diese fühlen sich in unserem Klima sehr wohl. Insgesamt ist die Anlage auf eine Pinguin-Kolonie von 30 bis 40 Brutpaaren ausgelegt, für die eigens dreißig Nisthöhlen eingerichtet werden. So wird der Zoo hier auch dem Artenschutzprogramm gerecht, da Humboldt-Pinguine auf der Liste der gefährdeten Tierarten stehen.
Am kommenden Samstag (11. Mai) wird die Anlage mit einem großen Pinguin-Fest eingeweiht. Vorbeischauen lohnt sich! Weitere Infos dazu findet Ihr HIER