Oberbürgermeister Mike Josef betonte in seiner Rede zum Tag der Deutschen Einheit in der Frankfurter Paulskirche die Bedeutung des Schutzes und der Verteidigung der Demokratie. „Demokratie geht verloren, wenn wir sie nicht schützen und verteidigen“, mahnte er. Josef erinnerte an den friedlichen Fall der Berliner Mauer vor 35 Jahren und den historischen Zusammenhang mit der deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990. Er hob hervor, dass unsere Demokratie nur so stark sei, wie die Menschen, die sich aktiv für sie einsetzen.
Dabei verwies er auf die Weimarer Republik, die aufgrund mangelnder Verteidigung gegen totalitäre und antisemitische Angriffe scheiterte. Als Vorbild nannte er den ehemaligen Oberbürgermeister Ludwig Landmann, der trotz seines Einsatzes alles verlor – sein Amt, seine Ehre und letztlich sein Leben.
In ihrem Festvortrag „Brücken bauen statt Mauern“ sprach Bundestagspräsidentin a.D. Prof. Rita Süßmuth über die Verantwortung, die sich aus der deutschen Einheit für die Zukunft ergibt. Eine anschließende Podiumsdiskussion vertiefte diese Gedanken.
Josef betonte, dass es heute an uns sei, aus der Vergangenheit zu lernen und unsere Demokratie nicht nur zu verteidigen, sondern aktiv mit Leben zu füllen. Frankfurt, als Stadt der Internationalität und Vielfalt, sei ein Symbol für die enge Verbindung zwischen der deutschen und der europäischen Einheit. Abschließend rief er dazu auf, weiterhin für ein demokratisches und freies Europa zu kämpfen.
Nach der Feierstunde besuchten die Gäste Ausstellungen zur Gründung der BRD und zur Bedeutung der Demokratie, bevor die Feierlichkeiten mit einem musikalischen Bürgerfest auf dem Römerberg fortgesetzt wurden.