Frankfurt verliert sein wohl traditionsreichstes Kino: Nach dem Berger Kino schließt nun auch das ELDORADO in der Schäfergasse für immer seine Pforten. Schon vor 110 Jahren wurde das Kino unter dem Namen Scala von Emil Radke Filmverleih Straßburg eigens für kinematographische Vorführungen erbaut. Im Laufe der Jahre folgte eine Vielzahl verschiedener Betreiber, bevor 1974 die Filmtheaterbetriebe Jaeger als Pächter das älteste noch bestehende Kino Frankfurts am Klaus-Mann-Platz von der Familie Bißwanger übernahmen.
Die Familie Jaeger führte das Filmtheater seitdem unter dem Namen ELDORADO weiter, angelehnt an die Familiengeschichte des ersten Kinos, das EDEN in der Lange Straße 22, eröffnet 1926 vom Großvater Ludwig Reichard. Im Jahr 1952 folgte die Gründung des EUROPA PALAST an der Hauptwache, Zeil 125. Fast ein halbes Jahrhundert lang war das ELDORADO ein Lieblingsort für viele Kinofans. Doch damit ist jetzt leider Schluss. Schweren Herzens gibt die Familie Jaerger das aufgrund der Corona-Pandemie seit über einem Jahr geschlossene Arthouse-Kino auf. Es ist der Familie Jaeger aber eine Herzensangelegenheit den traditionellen Familienbetrieb, die EKINOS an der Hauptwache, weiterhin zu erhalten und fortzuführen.
Nun bleibt nur die Hoffnung, dass das älteste Kino Frankfurts einen neuen Kinobetreiber finden und nicht einfach so von der Bildfläche verschwinden wird. Denn damit würde Frankfurt endgültig ein wichtiges Stück seiner Kinogeschichte verlieren. In einem Statement bedankt sich das Team der Filmtheaterbetriebe Prof. K. Jaeger bei allen Gästen für die langjährige Treue und die vielen schönen und besonderen Kinomomente im ELDORADO.