(ffm) Über zwei Millionen Besucher jährlich, hochkarätige Sonderausstellungen und neue Publikumsmagnete: Das Jahr 2018 geht für das Museumsufer Frankfurt erfolgreich zu Ende und bietet 2019 gleich mehrere Höhepunkte.
Viel Kultur auf kleiner Fläche
„Attraktive Wiedereröffnungen und neue Köpfe an der Spitze einiger Häuser haben 2018 das Museumsufer geprägt“, sagt Kulturdezernentin Ina Hartwig. „Vor dem Hintergrund einer sich wandelnden Gesellschaft ist es wichtig, die Häuser zukunftsfähig zu halten und für neue Anforderungen aufzustellen.“ Im Umfeld der neu entstandenen Altstadt hat sich das Museumsufer in diesem Jahr weiterentwickelt: Anfang des Jahres zog das ehemalige Kinder Museum unter dem neuen Namen Junges Museum von seinem Interimsstandort an der Hauptwache zurück ins Haupthaus des Historischen Museum.
Die Schirn Kunsthalle Frankfurt wurde nach 32 Jahren aufwendig saniert, erstrahlt seit dem Spätsommer im neuen Glanz und der Kunstverein hat im Zuge der neuen Altstadtbebauung einen neuen, offener wirkenden Eingang erhalten. In direkter Nachbarschaft wurde das historische Herz auf dem Domhügel, die KAISERPFALZ franconofurd, unter dem Stadthaus der neuen Altstadt wieder zugänglich. Im Herbst 2018 bezog das Stoltze-Museum sein neues Quartier im Herzen der Stadt, 2019 soll das Struwwelpeter-Museum ebenfalls neue Räume in der Altstadt beziehen.
Eröffnungen von internationalem Rang
Die Bewegung am Museumsufer setzt sich im kommenden Jahr fort: Im November 2019 wird der Gesamtkomplex des Jüdischen Museums, bestehend aus saniertem Altbau und Erweiterungstrakt, eröffnet. Künftig wird dieses Zentrum jüdischer Geschichte in Europa neben einer Dauerausstellung das ihm anvertraute Anne Frank Archiv zeigen. Das geplante Museum of Modern Electronic Music, kurz MOMEM, wird als weltweit erstes Museum für Clubkultur und elektronische Musik ab dem Sommer in der Zwischenebene der Station Hauptwache künftig die Entstehung des Techno beleuchten. „Die Neueröffnungen gehören zu den kulturellen Highlights des kommenden Jahres und werden internationale Aufmerksamkeit auf sich ziehen“, ist sich Kulturdezernentin Hartwig sicher.
Viel zu sehen!
2019 jährt sich die Gründung des Bauhaus zum 100. Mal. Das ist auch in Frankfurt ein Grund zum Feiern – unter dem Label „Das Neue Frankfurt“ entwickelte sich die Stadt in den 1920er Jahren zum weltbekannten Zentrum der Avantgarde. Im Jubiläumsjahr widmen sich gleich drei städtische Museen der legendären Großstadtutopie mit dem Ziel, sie aus dem Schatten des Bauhaus zu lösen: Das Museum Angewandte Kunst mit „Moderne am Main 1919-1933“ vom 19. Januar bis 14. April 2019, das Deutsche Architekturmuseum mit „Neuer Mensch, Neue Wohnung. Die Architektur des Neuen Frankfurt 1925-1933“ vom 23. März bis 18. August 2019 und das Historische Museum mit „Wie wohnen die Leute? Mit dem Stadtlabor unterwegs in den Ernst-May-Siedlungen“ vom 16. Mai bis 15. September 2019. Das Museum MMK für Moderne Kunst konnte erstmals seit Jahrzehnten die Künstlerin Cady Noland für eine umfassende Schau ihrer Werke gewinnen, die noch bis 31. März 2019 zu sehen ist. Zum 100-jährigen Jubiläum des Frauenwahlrechts findet derzeit noch bis 20. Januar 2019 eine Sonderausstellung im Historischen Museum statt.
Das Städel Museum nimmt mit „Tizian und die Renaissance in Venedig“ vom 13. Februar bis 26. Mai 2019 und „Van Gogh und Deutschland“ vom 23. Oktober 2019 bis 16. Februar 2020 im nächsten Jahr gleich zwei Schwergewichte der Kunstgeschichte in den Blick. Das Deutsche Filmmuseum widmet sich voraussichtlich von April bis September 2019 mit „Maximilian Schell“ einer Filmikone. Im Museum Angewandte Kunst widmet sich die Ausstellung „Contemporary Muslim Fashions“ vom 5. April bis 15. September 2019 dem Trendbewusstsein der Frauen im Islam. In der Schirn Kunsthalle Frankfurt ist mit der Retrospektive zu Lee Krasner eine Pionierin des Abstrakten Expressionismus in den USA zu sehen. Darüber hinaus präsentieren unterschiedliche Museen zur Buchmesse 2019 Ausstellungen zum Gastland Norwegen. Am 11. Mai 2019 lockt wieder die Nacht der Museen zu ungewöhnlicher Uhrzeit in die Häuser und vom 23. bis 25. August 2019 findet Europas größtes Kunst- und Kulturfestivals, das Museumsuferfest statt.
Für jeden das passende Angebot
Das Museumsufer Frankfurt bietet nicht nur viel Kultur auf kurzen Wegen, sondern hält für Kunstliebhaber und alle, die es werden wollen, individuelle Angebote bereit: Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren genießen in den 18 städtischen Museen kostenfreien Eintritt. Für 2019 ist ein Kultur- und Freizeitticket für Kinder und Jugendliche geplant. Das Ticket soll den freien Eintritt in städtische und nicht-städtische Kultureinrichtungen ermöglichen. Es kann für Frankfurter Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre beim Kultur- und Sozialdezernat kostenfrei beantragt werden, wenn ihre Eltern über ein monatliches Familieneinkommen von unter 4.500 Euro netto verfügen. Familien, die ein höheres Monatseinkommen haben, können das Ticket für einen moderaten Preis erwerben.
Immer am letzten Samstag im Monat, dem Satourday, ist der Eintritt frei für eine Tour durch viele Museen. Kinder und Erwachsene kommen in den Genuss spezieller Workshops und Führungen.
Alle 34 Häuser für einen Preis an 365 Tage im Jahr: Das geht mit der Museumsufercard der Stadt Frankfurt. Wer noch bis zum 31. Dezember 2018 zugreift, spart 10 Euro und erhält die Karte noch zum alten Preis von 85 Euro. Für alle die es kürzer mögen: Mit dem Museumsufer-Ticket lassen sich die 34 Häuser an zwei aufeinanderfolgenden Tagen genießen. Weitere Informationen und Preise gibt es unter <link http: www.museumsufer.de _blank>