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Zahlen und Fakten zum Startschuss für die Montage des neuen Goetheturms

09.07.2020 | 10:38 Uhr | Lieblingsorte
Zahlen und Fakten zum Startschuss für die Montage des neuen Goetheturms
Zahlen und Fakten zum Startschuss für die Montage des neuen Goetheturms

Wie wir Euch bereits berichtet hatten, sind Anfang Juli die bearbeiteten Holzelement des neuen Goetheturms in Frankfurt angekommen und mit der Montage der ersten Elemente hat am Mittwoch, 8. Juli, der offizielle Wiederaufbau des beliebten Wahrzeichens im Frankfurter Stadtwald begonnen. Es ist noch in unser aller schmerzlichen Erinnerung, dass der Goetheturm im Oktober 2017 durch Brandstiftung zerstört wurde. Der Weg zum Wiederaufbau war nicht leicht, doch für die Frankfurterinnen und Frankfurter kam gar nichts anderes in Frage: Der Turm originalgetreu rekonstruiert werden. Nun ist es also soweit und voraussichtlich im kommenden Herbst kann der Aussichtsturm, der sich optisch kaum vom historischen Vorbild unterscheiden wird, wieder bestiegen werden. 

Oberbürgermeister Peter Feldmann freut sich, wie so viele andere auch, darüber, dass der Wiederaufbau jetzt starten kann: „Unser Goetheturm ist ein sichtbares traditionelles Frankfurter Wahrzeichen, das uns allen ans Herz gewachsen ist wie die Skyline oder das Mainufer. Es war ein Stich in die Frankfurter Seele, als wir eines Morgens aufwachten und vom Brandanschlag auf den Goetheturm erfuhren. Der Wiederaufbau des Goetheturms ist für mich deshalb ein klares Zeichen, dass wir Frankfurter uns weder von geistigen, noch von materiellen Brandstiftern einschüchtern lassen.“ 

Für alle, die noch letzte Zweifel daran haben, dass der neue Turm den Charme des Originals einfangen kann, hat Baudezernent Jan Schneider beruhigende Nachrichten: „Der neue Goetheturm wird genauso aussehen wie der alte, mit dem viele Frankfurterinnen und Frankfurter sehr persönliche Erinnerungen verbinden. Sie können sich darauf freuen, an der Goetheruh bald wieder die Situation vorzufinden, die sie seit dem Brand schmerzlich vermissen. Technisch gibt es aber einige Verbesserungen: Das Bauwerk entspricht nicht nur den heutigen Vorschriften, es lässt sich auch besser instandhalten und in Zukunft leichter sanieren. Ich bin sicher, dass wir mit dem neuen Turm viele Jahrzehnte lang Freude haben werden.“ 

Schmerzlich vermisst und bald wieder da 

Der Turm wird nach seiner Fertigstellung 43 Meter hoch sein – genauso wie das Original. Das entspricht auch den Wunsch der Frankfurterinnen und Frankfurter, die sich in einer Online-Befragung direkt nach dem Brand mit einer deutlichen Mehrheit für einen originalgetreuen Wiederaufbau entschieden hatten. Fertiggestellt wurden bereits die Fundamente aus Beton, die später mit Sandstein verkleidet werden. Optisch wird sich der neue Turm kaum vom Vorbild unterscheiden: Er hat exakt dieselbe Höhe, die charakteristischen Rundstützen sowie die horizontalen wie diagonalen Verstrebungen entsprechen geometrisch der ursprünglichen Konstruktion. Allerdings wird aus Gründen der Haltbarkeit anderes Holz verwendet: Wurden 1931 rund 340 Kubikmeter Kiefer-, Buchen- und Eichenholz aus dem Stadtwald verbaut, besteht der neue Turm aus Edelkastanie aus Südfrankreich und Nordspanien sowie aus Eiche aus dem Schwarzwald. Die Haupttragkonstruktion besteht aus Brettschichtholz aus Edelkastanie, für das im vergangenen Herbst das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung eine Einzelfallzulassung erteilt hat. Treppenstufen und -podeste werden aus Eichenholz gefertigt. 

Die Kosten für den neuen Turm liegen bei rund 2,4 Millionen Euro und werden größtenteils von der Versicherung getragen. Hilfreich für die Finanzierung sind aber auch die zahlreichen Spenden von Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen, durch die zum Beispiel das Umfeld des Turms attraktiv gestaltet werden kann. Neben kleineren und größeren finanziellen Zuwendungen wird das Projekt auch durch Sachleistungen unterstützt. 

Und hier noch einmal alle Zahlen und Daten im Überblick: 

Höhe des Turms: 43,3 Meter

Grundfläche: 9 mal 9 Meter

Kosten des Wiederaufbaus: ca. 2,4 Millionen Euro

Baumaterial:

120 Kubikmeter (ca. 72 Tonnen) Brettschichtholz aus Edelkastanie (48 Rundstützen, Streben, Riegel)

30 Kubikmeter (ca. 24 Tonnen) Eiche (Treppenstufen, Podestbelag, Geländer)

35 Tonnen Stahl (Treppenunterkonstruktion, Verbindungsteile)

Meilensteine:

12. Oktober 2017: Zerstörung des Turms durch Brandstiftung

Oktober/November 2017: Online-Umfrage, 78% der Befragten wünschen einen originalgetreuen Wiederaufbau

April 2018: Beauftragung des Ingenieurbüros Wirth-Haker mit der Objekt- und Tragwerksplanung

August 2019: Beauftragung der Firma Holzbau Amann GmbH mit den Holzbauarbeiten, Baugenehmigung wird erteilt

Oktober 2019: Arbeiten am Fundament beginnen

November 2019: Vorhabenbezogene Bauartgenehmigung für Brettschichtholz aus Edelkastanie wird erteilt

Dezember 2019: Bestellung Brettschichtholz

ab April 2020: Vorfertigung/Abbund des Holzes

Juli 2020: Montage Holzbau

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