Besucher dürfen die Tiere im Frankfurter Zoo auch in den kommenden Wochen nicht empfangen. Doch Gesellschaft bekommen sie jetzt trotzdem – in Form eines jungen Trampeltier-Männchens. Der im April 2019 geborene Cooper kam aus dem Opel-Zoo in Kronberg nach Frankfurt. Mit den beiden weiblichen Trampeltieren versteht er sich bereits gut. Vor allem die knapp zwei Jahre alte Arya nimmt häufig Kontakt zu ihm auf. Stute Hira mit ihren 19 Jahren ist etwas zurückhaltender. Kein Wunder, denn in ihrem stolzen Alter zeigen sich Altersbeschwerden, die auch Menschen plagen – zum Beispiel Arthrose. Aus diesem Grund wurde im Sommer auch die Bodenstruktur der Anlage verändert und ein großes Sandbad eingebaut. Der weiche Untergrund wirkt gelenkschonend.
Trampeltiere, die bereits seit 1858 im Frankfurter Zoo zu sehen sind, spielen aufgrund ihrer physiologischen Besonderheiten vor allem eine bedeutende Rolle bei der Bildungsarbeit des Tiergartens. Die Zucht der nicht gefährdeten Haustierart plant der Zoo allerdings nicht. Die Anlage aus den 1950er Jahren ist für die Haltung einer größeren Gruppe nicht geeignet.
Wissenswertes über Trampeltiere
Trampeltiere (Camelus bactrianus) zählen zu den Paarhufern und gehören innerhalb dieser Ordnung zur Familie der Kamele (Camelidae). Die Gesamtpopulation wird auf über zwei Millionen geschätzt, dabei handelt es sich jedoch im Wesentlichen um Haustiere. Die Wildform stammt ursprünglich aus den Trockensteppen und Halbwüsten Asiens und zählt gerade noch etwa 950 Individuen; der Populationstrend ist abnehmend. Gründe dafür liegen in der Jagd durch den Menschen aber auch in sich verändernden Umweltbedingungen. In der roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) wird die Wildform daher als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft.