Seit einigen Monaten nun schon geht auf dem unteren Teil der Eckenheimer Landstraße zwischen Musterschule und Glauburgstraße nichts mehr. Durch den Umbau zweier Haltestellen der Linie U5 sind weite Teile der Eckenheimer in diesem Bereich komplett gesperrt und Bagger, Kräne und aufgerissener Asphalt bestimmen hier das Bild. Als direkter Anwohner kann ich zwar bestätigen, dass Lärm, Schmutz und Verkehr bislang nicht ganz so katastrophal ausfallen, als das im Vorfeld befürchtet wurde. Dennoch ist die Großbaustelle kein Vergnügen und stellt durchaus eine Behinderung dar, unter der gerade die hier ansässigen Geschäfte und Gastronomiebetriebe zunehmend leiden. Doch anstatt nur zu schimpfen, hat sich nun eine Initiative gegründet, die unter dem Motto UNSERE BAUSTELLE SOLL SCHÖNER WERDEN einen bunten, verspielten und sehenswerten Kontrapunkt zu aufgerissenem Asphalt, Bauschutt und Containern setzen soll.
So wurden an einigen Baucontainern großformatige Bilder verschiedener Künstler angebracht. Dazu gehören auch die Mitinitiatoren Rawa Amin und Sylvain Mérot, aber auch Philipp Waechter, Moni Port, Rüdiger von Selzam, Jörg Harraschain, Tim Wegner und Gioacchino dell Erba. Unterstützt wurde die Aktion nicht nur vom RMV, sondern auch von zahlreichen anliegenden Geschäften wie dem Antiquariat Orban & Streu, dem Cafuchico, der Pizzaria da Peppe, Bettina`s Gemüseladen, der Weinstube oder auch Bizzi Ice. Die Botschaft der Aktion ist ganz klar: Ein Besuch dieses Abschnitts der Eckenheimer Landstraße lohnt sich auch während der Großbaustelle. Schaut Euch die großformatigen Bilder an und schaut dann in den vielen kleinen Geschäften vorbei, bevor Ihr Euch eine Auszeit mit brasilianischen Köstlichkeiten, Pizza, Eis oder einem der zahlreichen anderen gastronomischen Angeboten hier gönnt.
Das Motto dieser Kunstaktion wurde nicht nur durch die Bilder, sondern auch durch die positive Einstellung aller Beteiligten erreicht. Und wenn dadurch tatsächlich einige Menschen dazu bewegt werden, trotz erschwerter Anfahrt mal auf der Eckenheimer vorbei zu schauen und die Geschäfte und Gastronomie hier zu unterstützen, dann wäre das doch ein ganz großartiger Nebeneffekt! Zu sehen sind die Bilder an den Containern noch bis zum Ende der Bauarbeiten Ende August.
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Text von: Sebastian Betzold