Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Genre: | Komödie |
Regie: | Florian David Fitz |
Kinostart: | 06.12.2018 |
Produktionsland: | Deutschland 2018 |
Laufzeit: | ca. 110 Min |
FSK: | ab 6 Jahren |
Webseite: | www.facebook.com/WarnerBrosGermany |
Paul (Florian David Fitz) und Toni (Matthias Schweighöfer) sind seit ihrer Kindheit beste Freunde. Doch so gern sie sich auch haben mögen, so stehen die Beiden auch im stetigen Konkurrenzkampf zueinander. Das geht soweit, dass sie sich kurz vor einem wichtigen Deal mit ihrem Start-Up Unternehmen auf eine wahnsinnige Wette einlassen: Für 100 Tage wollen sie auf all ihre geliebten Dinge verzichten – vom Smartphone über die Espressomaschine bis zu den neuesten Sneakers. Jeden Tag darf nur ein Gegenstand zurückgeholt werden. Wer verliert, muss seinen Anteil am Gewinn des Deals mit der Belegschaft der Firma teilen. Schnell stellt sich heraus, wie abhängig die Beiden von ihren materiellen Dingen sind – und wie fragil anscheinend ihre Freundschaft im Angesicht einer solchen Herausforderung ist…
"100 Dinge" ist nach "Der geilste Tag" die zweite Zusammenarbeit von Florian David Fitz und Matthias Schweighöfer. Erneut stand Fitz auch als Regisseur hinter der Kamera und zeichnet sich zudem für das Drehbuch verantwortlich. Wie schon bei der vorherigen Komödie geht es auch bei "100 Dinge" nicht nur um einfache Lacher, sondern auch um essentielle Themen, die in einige um Tiefgründigkeit bemühte Momente verpackt sind. Das Ergebnis ist ein kurzweiliges Kinomärchen mit einigen sehr witzigen, aber durchaus auch ein paar anrührenden Momenten.
Allerdings schießt Fitz wie schon bei "Der geilste Tag" ein paar Mal übers Ziel hinaus. So geraten einige der Gags dann leider etwas zu platt, um überzeugen zu können, wobei sie zudem noch zu überdreht serviert werden. Aber auch bei den emotionalen Szenen bleibt das Gefühl, dass hier ab und an eine Schippe zu viel draufgepackt wurde. Das ist insofern schade, da die Inszenierung oft richtig gut funktioniert. Als Zuschauer kann man hier nicht nur herzhaft lachen, sondern durchaus auch wirklich darüber nachdenken, ob man fürs Glücklichsein wirklich so viele materielle Dinge benötigt.
Mit etwas mehr Mut zur Subtilität und einigen etwas konsequenteren Drehbuchentscheidungen hätte "100 Dinge" ein absoluter Volltreffer werden können. So haftet dem Ganzen ein leicht naiv anmutender Beigeschmack an. Das ist an sich nicht weiter schlimm, wenn man den Film als leichtes Wohlfühl-Märchen ansieht. Als solches funktioniert er auch dank der guten Chemie zwischen den Darstellern richtig gut. Doch angesichts des richtig guten Grundgedankens, der hinter der Story steckt, bleibt das Gefühl, dass hier noch viel mehr drin gewesen wäre. Trotzdem: Ein "Sehenswert" hat die charmante Komödie allemal verdient!
Ein Artikel von Sebastian Betzold