Abgang mit Stil

Joe (Michael Caine), Willie (Morgan Freeman) und Al (Alan Arkin) führen ein bescheidenes, aber recht zufriedenes  Rentnerdasein, das jäh zerstört wird, als die Firma, für die sie Jahrzehnte gearbeitet haben, ihre Rentenfonds auflöst. Für Joe hat das besonders bittere Folgen: sein Haus wird ihm in wenigen Tagen von der Bank weggenommen, so dass er, seine Tochter und seine Enkelin auf der Straße stehen werden. Und dafür soll er all die Jahre geschuftet haben? Das will Joe nicht akzeptieren und so überredet er seine Freunde zu einem riskanten Coup: Zusammen wollen sie eine Bank überfallen und sich das Geld beschaffen, dass ihnen zusteht. Doch ganz so leicht, wie sie es sich vorstellen, wird dieser Plan für die nicht mehr ganz so rüstigen Rentner wohl nicht durchführbar sein…                    

"Abgang mit Stil" ist ein Remake der 1979er Komödie "Die Rentnergang" von Martin Brest ("Beverly Hills Cop"). Für die Neuverfilmung hat Schauspieler und Regisseur Zach Braff ein Oscar-prämiertes Trio gewinnen können. Michael Caine, Morgan Freeman und Alan Arkin sind das Herz und die Seele dieser leichten Komödie, die ohne die Drei sicherlich in den Sphären der Belanglosigkeit verschwinden würde. Doch die gute Chemie zwischen den Hauptdarstellern sorgt dafür, dass die Geschichte mit ungeheuer viel Esprit und Charme angefüllt wird.

"Scrubs"-Star Braff, der besonders mit seinem Regiedebüt "Garden State" überzeugen konnte, legt hier nicht gerade Wert auf subtile Töne. Das sorgt für einige etwas platte Gags und für eine allgemeine Vorhersehbarkeit. Aber auch das wird von den Schauspielern gut aufgefangen. Sicherlich, auch der hervorragende Cast, zu dem auch der wunderbare Christopher Lloyd ("Zurück in die Zukunft") und Ann-Margret ("Tommy") gehören, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass "Abgang mit Stil" trotz ernster Themen wie Altersarmut und Machenschaften von Banken auf Kosten der Kunden nur sehr seichte Unterhaltung bietet. Das muss allerdings nicht zwangsläufig etwas Schlechtes sein, da es manchmal ja auch einfach schön ist, im Kino abschalten und sich nur sanft berieseln lassen zu können.

Und in der Hinsicht liefert die Komödie richtig gut ab. Der Film ist charmant, witzig und kurzweilig. Auch wenn ihm ein paar Ecken und Kanten gut getan hätten, kann man ihm seine Schwächen nicht wirklich übel nehmen. Wer Filme wie "Ein verrücktes Paar" oder "Das Beste kommt zum Schluss" mochte, der ist auch hier gut aufgehoben und wird 90 Minuten lang richtig viel Spaß haben. Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold