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After Earth

After Earth

USA 2013 - mit Will Smith, Jaden Smith, Zoë Kravitz, Sophie Okonedo ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:After Earth
Genre:Sci-Fi, Abenteuer, Action
Regie:M. Night Shyamalan
Kinostart:06.06.2013
Produktionsland:USA 2013
Laufzeit:ca. 100 Min
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.afterearth-film.de/

Einst galt M. Night Shyamalan als Hollywoods Wunderkind, als potentieller Nachfolger von Steven Spielberg. Für seine Filme "The sixth Sense" und "Unbreakable" wurde er von Kritikern und Publikum gleichermaßen gefeiert. Und auch mit den etwas schwächeren Nachfolgern "Signs" und "The Village" konnte er noch große Erfolge feiern. Das Bild bekam erst mit dem Märchen "Das Mädchen aus dem Wasser" deutliche Risse. Alleine die Tatsache, dass sich Shyamalan selbst eine tragende Rolle in der Geschichte auf den Leib schrieb, wurde von Vielen nur als arrogant angesehen und der Film floppte trotz einiger wundervoller Bilder und wirklich netter Ideen. Mit dem verkorksten Öko-Horror "The Happening" und dem Fantasy-Abenteuer "Die Legende von Aang" schien er sich dann zumindest aus künstlerischer Sicht endgültig sein Grab geschaufelt zu haben. Rettung kam dann aber in Gestalt von Will Smith in Sicht. Der hatte die Idee für ein großes Science-Fiction Abenteuer, bei dem Shyamalan Regie führen sollte. Ein großes Budget und ein Superstar als Zugpferd, da kann doch eigentlich Nichts schief gehen – oder?

"After Earth" spielt in einer fernen Zukunft. Nachdem die Menschen die Erde unbewohnbar gemacht haben, wurden sie vor 1000 Jahren evakuiert und haben sich auf Nova Prime ein neues Leben aufgebaut. Die einzige große Gefahr, denen sich die Menschen hier ausgesetzt werden, ist eine blutrünstige Alien-Rasse mit dem Namen Ursa, die ihre Opfer aufspüren, indem sie ihre Angst riechen. Einigen wenigen Kämpfern gelingt es, die Ursa durch sogenannten ghosten zu überlisten: sie verbergen ihre Angst und werden so für den Feind unsichtbar. Der legendärste dieser Kämpfer ist Cypher (Will Smith), dem sein Sohn Kitai Raige (Jaden Smith) unbedingt nacheifern möchte. Doch sein hitziges Temperament legt ihm da immer wieder Steine in den Weg. Auf Drängen seiner Frau will Cypher versuchen, seinem Sohn näher zu kommen und so nimmt er ihn mit auf eine Mission, die gleichzeitig seine Letzte sein soll. Doch auf dem Flug gerät das Raumschiff in einen Asteroidenschauer, der das Schiff schwer beschädigt. Ausgerechnet auf der Erde kommt es zu einer Bruchlandung, die nur Kitai und Cypher überleben. Dabei wird Cypher so schwer verletzt, dass es nun alleine an Kitai ist, seinen Vater und auch sein eigenes Leben zu retten. Und das ist in dieser rauen und fremden Umgebung natürlich äußerst schwierig – zumal das Raumschiff noch eine gefährliche Fracht mit an Bord hatte, die bei dem Absturz freigesetzt wurde…

In den USA startete die 130 Millionen Dollar teure Produktion eher verhalten an den Kinokassen, gefolgt von einigen vernichtenden Kritiken, die dem Werk sogar das Siegel  "Schlechtester Film aller Zeiten" aufdrücken wollten. Dieses doch sehr harsche Urteil hat "After Earth" nicht wirklich verdient. Selbst als schlechtester Film des Jahres kann das SciFi-Abenteuer nicht bezeichnet werden, da gibt es schon jetzt mehrere qualifiziertere Anwärter auf diesen Titel. Allerdings bedeutet das nicht, dass "After Earth" ein wirklich guter Film ist. Das größte Problem ist, dass der Film weder Fisch noch Fleisch ist. Als Vater-Sohn-Drama ist er dramaturgisch zu oberflächlich, als Action-Abenteuer zu unspektakulär. Es gibt einige gute Schauwerte und eine Handvoll ordentlicher Momente. Doch Shyamalan lässt zu viel Potential ungenutzt, um den Zuschauer wirklich von den Sitzen reißen zu können.

Dadurch, dass sich das Drehbuch eher auf klischeehafte Dialoge und abgenutzte Konflikte konzentriert, anstatt die Gefahren, die auf einer seit 1000 Jahren von Menschen unbewohnten Erde lauern könnten, noch stärker herauszuarbeiten, entstehen einige extreme Längen, die letztendlich für den negativen Gesamteindruck verantwortlich sind. Denn wenn der Zuschauer gelangweilt ist, beginnt er, Dinge zu hinterfragen, die bei rasanter Action und fesselnder Spannung einfach nicht aufgefallen wären. Warum etwa gibt es bis auf ein paar erstaunlich gut erhaltene Höhlenmalereien keinerlei Hinweise mehr auf die menschliche Kultur auf der Erde? Warum kann ein High-Tech Anzug, der vor Gefahren warnt und seinen Träger sogar fliegen lässt, nicht auch bei Kälte für ein wenig Wärme sorgen? Warum kann Kitai auf einem aktiven Vulkan problemlos atmen? Diese und viele andere Fragen stellt man sich, während Kitai in den unpassendsten Momenten gegen seinen Vater rebellieren muss und der mit pseudo-philosophischen Überlebensanweisungen um sich wirft.

Dass auch die beiden Hauptdarsteller wenig überzeugen können, fällt da eigentlich nur noch am Rande negativ auf. Da Will Smith darauf reduziert wird, still zu sitzen und mit versteinerter Miene in die Gegend zu blicken, werden seine schauspielerischen Grenzen offenbart. Auch wenn sich Smith auch schon in dramatischen Rollen behauptet hat, so gelingt es ihm hier einfach nicht, sich gegen die flachen Dialoge zu behaupten und seine Rolle auch nur im Ansatz interessant zu machen. Und Jaden Smith zeigt mit einem einzigen verfügbaren Gesichtsausdruck einfach zu wenig schauspielerisches Talent, um diesen Film auf seinen noch sehr jungen Schultern zu tragen. Er schlägt sich zwar insgesamt verhältnismäßig gut, wenn es um die Action geht. Doch sobald er dramaturgisch gefordert ist, wird deutlich, dass man als Hollywood-Star seinem Sohn zwar eine Hauptrolle, nicht aber Talent kaufen kann.

"After Earth" hat seine Momente und einige gute Ideen wie die Ursa, die offenbaren, welches Potential in der von Will Smith entwickelten Grundidee steckt. Doch die schwache Ausführung und die nicht wirklich stärkeren schauspielerischen Leistungen ersticken jede Möglichkeit auf ein großes SciFi-Abenteuer im Keim. So ist "After Earth" zwar zum Glück kein zweites "Battlefield Earth". Doch mehr als ganz nette Popcorn-Unterhaltung mit zahlreichen Klischees, die beim Zuschauer zum genervten Verdrehen der Augen führen, ist der Film nicht geworden. Die Möglichkeit, seinen Ruf als Filmemacher zu retten, hat M. Night Shyamalan also auch hier wieder nicht genutzt. Schade!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "After Earth (USA 2013)"
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