Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | The Angry Birds Movie |
Genre: | Animation, Kinderfilm, Komödie |
Regie: | Fergal Reilly & Clay Kaytis |
Kinostart: | 12.05.2016 |
Produktionsland: | USA 2016 |
Laufzeit: | ca. 97 Min. |
FSK: | ab 0 Jahren |
Webseite: | www.angrybirds-film.de |
Auf einer kleinen Insel leben viele glückliche aber flugunfähige Vögel. Doch nicht alle hier sind wirklich glücklich. Red (gesprochen von Christoph Maria Herbst) etwa neigt immer wieder zu cholerischen Wutanfällen, was ihn zu einem Außenseiter auf der idyllischen Insel macht. Als eines Tages ein Schiff vor der Heimat der Vögel anlegt, von dem merkwürdige grüne Schweinchen auf die Insel kommen – angeblich in friedlicher Absicht. Doch daran kann Red einfach nicht glauben. Er ist sich sicher, dass die Schweine irgendeinen hinterhältigen Plan verfolgen. Gemeinsam mit Chuck (Axel Stein) und Bombe (Axel Prahl) aus seiner Selbsthilfegruppe will er herausfinden, was die ungebetenen Besucher im Schilde führen. Doch Niemand will ihm glauben – bis es zu spät ist und eine ungeahnte Gefahr über die Insel hineinbricht...
Vom Handygame zum Film. Als 2009 das erste von Jaako Iisalo, Markus Tuppurainen und Peter Urbanics entwickelte "Angry Birds"-Game für das iPhone veröffentlicht wurde, ahnten die Finnen da noch nicht, auf welche Goldgrube sie gestoßen waren. Das sehr einfache Prinzip des Games - wütende Vögel bombardieren Schweine, die ihnen die Eiergestohlen haben – entwickelte sich Dank des hohen Suchtfaktors schnell zum großen Hit. Mittlerweile gibt es mehrere Varianten des Games – darunter auch "Star Wars" und "Transformers"-Versionen der "Angry Birds" – die über 500 Millionen mal heruntergeladen wurden und längst auf allen Geräten gespielt werden können. Sogar auf Facebook gibt es exklusive Level des Games. So ein Erfolg bleibt von Hollywood natürlich nicht lange ungenutzt, und so steht nun "Angry Birds – Der Film" ins Haus.
Die Story des Films ist dabei genau so einfach konzipiert, wie das Game selbst. Dazu kommen noch die übliche Botschaft der Wichtigkeit von Freundschaft, Familie und Loyalität und jede Menge brachialer Gags, die mal mehr und mal weniger treffsicher eingesetzt werden. Zugegeben, es gibt durchaus einige sehr nette Einfälle, die sich aber wohl in erster Linie älteren Zuschauern erschließen werden. Kinder dürften wohl kaum eine Anspielung auf Stanley Kubricks "The Shining" verstehen. Und auch die vielen (englischen) Wortspiele, die sich auf diversen Schildern in der Stadt der Schweine verstecken, sind in erster Linie für ein erwachsenes Publikum konzipiert. Der Rest des Films dagegen zielt eindeutig auf Kinder ab, die einfach gestrickte Gags, die üblichen 3D-Achterbahn-Effekte und die obligatorische "Ach-ist-das-lustig-dieTiere-tanzen-zu-einem-aktuellen-Popsong"-Nummer lieben, auch wenn alldem jede Form von Originalität fehlt.
Trotzdem: Der Film ist insgesamt okay und weit besser, als es der erschreckend unlustige Trailer vermuten ließ. Es gibt einige recht gute Lacher und die Hauptfiguren sind angenehm sympathisch ausgearbeitet. Gerade Kinder werden Red, Chuck und Bombe sehr schnell in ihr Herz schließen, was letztendlich dann auch der vorwiegende Grund dafür ist, dass diese Game-Adaption trotz offensichtlicher Schwächen am Ende recht gut funktioniert. Die beiden Regie-Debütanten Fergal Reilly und Clay Kaytis haben zwar keinen ganz großen Wurf gelandet, aber ihr "Angry Birds – Der Film" spielt zumindest in einer Liga mit etwas schwächeren Animations-Hits wie "Kung Fu Panda 3": Nicht wirklich gut, aber allemal unterhaltsam. Und dafür gibt es am Ende dann auch ein ordentliches: Sehenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold