Die Frankfurt-Tipp Bewertung - Film: | |
Ausstattung: |
Originaltitel: | Ant-Man and the Wasp |
Genre: | Abenteuer, Fantasy, Action |
Regie: | Peyton Reed |
Verkaufsstart: | 29.11.2018 |
Produktionsland: | USA 2018 |
Laufzeit: | ca. 118 Min |
FSK: | ab 12 Jahren |
Anzahl der Disc: | 1 |
Sprachen: | Deutsch, Französisch (Dolby Digital 7.1), Englisch (DTS-HD MA 7.1) |
Untertitel: | Deutsch, Englisch, Französisch, Niederländisch, Dänisch, Schwedisch, Norwegisch, Finnisch |
Bildformat: | 16:9 (2.39:1) 1080p High Definition |
Extras: | Featurettes, zusätzliche Szenen, Pannen vom Dreh, Audiokommentar |
Label: | Walt Disney Studios Home Entertainment |
Film: Nach den Ereignissen in Berlin (aus "The First Avenger: Civil War") steht Scott Lang (Paul Rudd) alias Ant-Man unter Hausarrest. Dr. Hank Prym (Michael Douglas) und seine Tochter Hope (Evangeline Lilly) haben den Kontakt zu Scott abgebrochen, nachdem sich dieser für einfach den Ant-Man Anzug genommen hat, ohne den Beiden zu sagen, wofür er ihn in Berlin einsetzen wird. Er hat sowohl als Freund, als Superheld, aber auch als Vorbild für seine Tochter auf ganzer Linie versagt. Doch dann sind es ausgerechnet Prym und Hope, die Scott aus seinem Hausarrest befreien. Sie sind überzeugt davon, dass Hopes Mutter Janet (Michelle Pfeiffer) in der Quanten-Ebene noch lebt. Und Scott ist der Einzige, der dort war und lebend wieder zurückgekehrt ist. Er soll dabei helfen, Janet zurückzuholen. Doch dann taucht ein mysteriöser Gegner auf, der es ebenfalls auf die Technologie abgesehen hat, mit der Prym die Fehler seiner Vergangenheit wieder gut machen möchte…
Nach dem das ganze Universum umfassenden Kampf gegen Thanos in "Infinity War" und den dramatischen Ereignissen des letzten Akts ist "Ant-Man and the Wasp" mit seinem Humor, seiner Leichtigkeit und der vergleichsweise "kleinen" Story eine erfrischende Verschnaufpause vor dem, was MARVEL-Fans als Nächstes erwarten wird. Zugegeben, der Film ist strenggenommen nur mehr von dem, was Teil 1 so gelungen gemacht hat. Ein paar ganz nette neue Ideen gibt es zwar schon, aber richtig kreativ ausgetobt haben sich die Drehbuchautoren hier nun wirklich nicht. Doch das wiegt nie wirklich störend, da der Unterhaltungswert trotz einiger Wiederholungen und kleiner Längen doch stets auf sehr hohem Niveau liegt.
Das ist zum einen den sympathischen Charakteren und ihren Darstellern zu verdanken. Paul Rudd macht als charmanter Anti-Held sowohl mit, als auch ohne Superheldenkostüm eine gute Figur. Evangeline Lilly spielt ihn allerdings als wirklich coole Wasp gerade bei den Actionszenen locker an die Wand. Und Michael Peña avanciert auch hier wieder wie im ersten Teil schnell zum heimlichen Star des Films. Einige wirklich gelungene Gags, ein paar gut choreografierte Actionsequenzen, die nicht zu ganz großen CGI-Materialschlachten ausarten, sowie ein paar nette Running-Gags machen den kleinsten aller Superhelden auch beim zweiten Leinwandauftritt wieder ganz groß (dieses Mal sogar im wahrsten Sinne des Wortes).
Daneben ist diese Fortsetzung aber auch ein Film über Väter und Töchter. Da ist natürlich zum einen Scott, der für seine kleine Tochter ein Vorbild und ein guter Vater sein möchte. Er weiß, dass er genau das aufs Spiel setzt, sobald er wieder als Ant-Man agiert – doch er ist sich auch bewusst, was passiert, wenn er es nicht macht. Ein interessantes Dilemma, das allerdings etwas zu oberflächlich abgehandelt wird. Besser umgesetzt ist da schon die Beziehung zwischen Hank Prym und seiner Tochter Hope, die seit vielen Jahren von Hanks Schuldgefühlen bestimmt wird. Er fühlt, dass er verantwortlich dafür ist, dass Hope ohne Mutter aufgewachsen ist und er ist bereit, alles zu tun, um das wieder gut zu machen. Und es gibt noch eine dritte Quasi-vater-Tochter-Geschichte, auf die hier allerdings nicht weiter eingegangen werden soll, da das zwangsläufig ein paar kleine Spoiler mit sich bringen würde. Kurzum: Das Vater-Tochter-Motiv ist sehr dominant in diesem Film und verleiht ihm eine gelungene emotionale Ebene, die dem ersten Teil ein wenig gefehlt hat.
"Ant-Man and the Wasp" ist kein ganz großer Wurf, bietet aber als lockerer Comic-Spaß genügend gute Unterhaltung, um den Kauf der Blu-ray (oder DVD) zu rechtfertigen. Im Abspann sind – wie bei MARVEL üblich – wieder zwei Zusatzszenen versteckt. Die erste ist absolut sehenswert – warum, wird hier natürlich nicht verraten. Die Zweite, die ganz am Ende des Abspanns zu sehen ist, ist dagegen komplett unnötig. Da lohnt auch das Vorspulen nicht. Insgesamt gilt hier ganz klar ein: Absolut sehenswert!
Bild + Ton: Der Film lebt von seinen Effekten und dem tollem Sounddesign. Beides kommt zum Glück auch im Heimkino gut zur Geltung. Das Bild ist absolut sauber, verfügt über eine atmosphärische Farbgebung und eine hohe Bildschärfe. Der deutsche DTS-HD Master Audio Mix bringt nicht nur die Dialoge, sondern auch die vielen kleinen und großen Soundeffekte perfekt zur Geltung. Der englische Dolby Atmos Mix ist noch ein klein wenig kraftvoller und lebhafter. Sehr gut!
Extras: Das Bonusangebot ist quantitativ eher enttäuschend. Qualitativ dagegen ist das Angebot okay. Los geht es mit einem wirklich informativen Audiokommentar von Peyton Reed, der einen interessanten Einblick in die Entstehung des Films offeriert. Zu dem Kommentar können optional auch deutsche Untertitel zugeschaltet werden. Die Videoextras beinhalten 4 kurze Making of Features (ca. 22:30 min.) über die Charaktere und ihre Darsteller, sowie über die Effekte und das Produktionsdesign. Zudem gibt es noch zwei zusätzliche Szenen (ca. 1:38 Min.) mit optionalen Audiokommentar), sowie Gags und Outtakes (ca. 3:47 Min.). Darunter sind auch zahlreiche alternative Versionen des Cameo-Auftritts des kürzlich verstorbenen Stan Lee.
Fazit: "Ant-Man and the Wasp" ist eine gelungene Fortsetzung, die zwar nicht ganz die Qualität des ersten Teils erreicht, aber dennoch sehr gute Unterhaltung mit tollen Effekten und gut aufgelegten Darstellern bietet. Die Blu-ray liegt technisch auf sehr gutem Niveau, das Bonusmaterial ist mit einer Laufzeit von unter 30 Minuten arg mager ausgefallen. Alles in allem ganz klar: Absolut empfehlenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold