Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | Gli anni più belli |
Genre: | Drama, Komödie, Romantik |
Regie: | Gabriele Muccino |
Kinostart: | 14.10.2021 |
Produktionsland: | Italien 2019 |
Laufzeit: | ca. 134 Min. |
FSK: | ab 12 Jahren |
Webseite: | www.prokino.de |
Seit ihrer Kindheit waren Giulio (Pierfrancesco Favino), Paolo (Kim Rossi Stuart) und Riccardo (Claudio Santamaria) beste Freunde. Als sich Paolo dann in seine Mitschülerin Gemma (Micaela Ramazzotti) verliebt hat, gehörte auch sie zu der unzertrennlichen Clique. Doch wie das Leben so spielt, gingen sie mit dem Eintritt ins Erwachsenenalter alle ihre eigenen Wege. Nicht nur ihre Berufe oder persönliche Schicksalsschläge trennte sie – auch die Gefühle, die Giulio und Paolo gleichermaßen für Gemma empfanden, sorgt dafür, dass sich die einstigen Freunde entzweien. Doch im Laufe der Jahre führt das Schicksal einzelne von ihnen immer wieder zusammen, bis es irgendwann ein ganz großes Wiedersehen der gesamten Clique geben wird…
"Auf alles, was uns glücklich macht" ist der neue Film von Gabriele Muccino, der nach seinem recht erfolgreichen Ausflug nach Hollywood (u.a. "Das Streben nach Glück") mit dem Wohlfühlfilm "Zuhause ist es am schönsten" auch in seiner Heimat Italien wieder einen echten Publikumshit landen konnte. Mit seinem neuen Werk schließt er nahtlos an den Erfolg des Vorgängers an. In Italien konnte der Film nach dem ersten Lockdown fast 1 Million Menschen in die Kinos locken – inmitten der Pandemie war das ein äußerst beachtlicher Erfolg. Der Grund für den Erfolg ist schnell gefunden: Der Film ist einfach schön und streichelt die Seele – genau das, was man in so einer Zeit wie dieser braucht.
Es ist kein Film, der uns Leid und Elend zeigt, keiner, der uns belehren möchte, sondern einer, der uns mit auf eine Reise durch vier Jahrzehnte einer Freundschaft nimmt, wie sie Viele selbst kennen. Die Freunde scheinen in ihrer Jugend unzertrennlich, doch das Leben hat da andere Pläne. Das ist ganz normal und ist daher für so viele Zuschauerinnen und Zuschauer nachvollziehbar. Auch wenn das Ganze natürlich dramaturgisch hier und da etwas konstruiert und auch überzogen sein mag, erkennt man sich doch in vielen Szenen selbst wieder, fühlt sich an die eigene Jugend erinnert. An die erste Liebe, an ganz besondere Erlebnisse mit den besten Freunden und an eine Zeit, in der es sich so anfühlte, als würde einem die ganze Welt gehören.
Rund 40 Jahre in etwas mehr als zwei Stunden abzuarbeiten, mag die Befürchtung nahelegen, dass der Film ein wenig durch die Geschichte hetzt. Muccino schafft es aber sehr gut, dass man am Ende das Gefühl hat, mit den Charakteren wirklich viel erlebt und intensiv an ihrem Leben teil gehabt zu haben. Die Figuren sind einem ans Herz gewachsen und man würde gerne noch mehr Zeit mit ihnen verbringen. Ein schöner, unaufgeregter Film, voller Leichtigkeit, Herz und Wahrhaftigkeit – und genau deshalb auch: Absolut sehenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold