Originaltitel: | Sur la piste du Marsupilami |
Genre: | Komödie, Abenteuer, Kinderfilm |
Regie: | Alain Chabat |
Verkaufsstart: | 08.03.2013 |
Produktionsland: | Frankreich 2012 |
Laufzeit: | ca. 101 Min. |
FSK: | ab 6 Jahren |
Anzahl der Disc: | 1 |
Sprachen: | Deutsch, Französisch (Dolby Digital 5.1) |
Untertitel: | Deutsch |
Bildformat: | 16:9 (2.40:1) |
Extras: | 5 Featurettes, Trailer |
Regionalcode: | 2 |
Label: | Senator Home Entertainment |
Inhalt: Die große Zeit des einstigen Star-Reporters Dan Geraldo (Alain Chabat) ist schon lange vorbei. Doch jetzt platzt auch seiner Produzentin langsam der Kragen. Wenn Geraldo nicht mit seiner nächsten Reportage einen Quotenknüller landet, ist er weg vom Fenster. Doch die Chancen für einen Erfolg stehen gar nicht mal schlecht, bekommt er doch das Angebot, sich in Palombien, dem Ort seines ersten echten Knüllers, auf Spurensuche nach dem Stamm der Paya zu begeben. Diese sollen angeblich bis zu 200 Jahre werden können, und es wäre natürlich eine Sensation, wenn Geraldo herausbekommen würde, wie sie das schaffen. Der etwas trottelige Pablito (Jamel Debbouze), der als Schwindler Touristen das Geld aus der Tasche zieht, soll den Reporter als angeblicher Paya-Spezialist durch den Dschungel führen. Zu dumm nur, dass Pablito von den Payas in Wirklichkeit keine Ahnung hat. Zudem hat Geraldo auch noch mit einem von Celine Dion besessenen General (Lambert Wilson) und einem Botaniker (Fred Testo), der selbst auf die Spur des Mittels für ewige Jugend gekommen ist, zu kämpfen. Und das Alles unter den wachsamen Augen eines Wesens, das eigentlich über die geheimnisvolle Kraft im Dschungel Palombiens wachen soll: das Marsupilami!
Seit über sechzig Jahren erfreut sich die von André Franquin erdachte Comicfigur des Marsupilami mit seinem 8 Meter langen Schwanz und seiner Vorliebe für Früchte, Ameisen und Piranhas auf der ganzen Welt großer Beliebtheit. Nach etlichen Comicbänden und diversen Zeichentrickserien hat es die Kultfigur jetzt endlich auch zum Realfilm gebracht. Verantwortlich zeichnet sich dafür Alain Chabat, der bereits mit "Asterix & Obelix: Mission Kleopatra" beliebten Comicfiguren erfolgreich zu neuem Leben verholfen hat. Chabat, der neben der Regie auch noch die Hauptrolle übernommen hat, hat mit "Auf den Spuren des Marsupilami" eine bunte Familienkomödie inszeniert, die mit vielen amüsanten Einfällen und einem sehr gut animierten Titelhelden für 100 Minuten gute Laune sorgt.
Zugegeben, der Humor ist, wie bei vielen anderen französischen Comicverfilmungen, bisweilen arg überdreht. Die Inszenierung ist insgesamt sehr schrill, laut und bunt und das Spiel der Darsteller ist weit von jeder Form der Subtilität entfernt. Da wird wild gestikuliert und es werden Grimassen geschnitten, was das Zeug hält. Wer davon leicht genervt ist, der wird auch hier auf eine harte Probe gestellt. Doch wer Filme wie die "Asterix"-Adaptionen mag, der bekommt hier viele sehr lustige Einfälle geboten, über die es sich oft herzhaft lachen lässt.
Lambert Wilsons völlig überzogenes Spiel als General Pochero, dessen Liebe zu Celine Dion nicht nur in einer wunderbar absurden Tanzdarbietung gipfelt, sondern im Abspann auch mit einer netten Überraschung aufgelöst wird, gehört ohne Frage genauso zu diesen komischen Elementen wie die originelle Art, auf die das Volk der Paya Dan und Pablito eine uralte Prophezeiung vorführen. Ein Riese mit Fistelstimme und Gangster mit nicht gerade furchteinflößenden Tattoos – und natürlich das Marsupilami erhöhen zudem den Spaßfaktor des Familienabenteuers. Zwar hätte dem titelgebenden Wesen gerne noch etwas mehr Platz in der Geschichte eingeräumt werden können, da es letztendlich doch nur verhältnismäßig kurze Auftritte absolvieren darf. Doch diese sind gelungen genug, um alte wie neue Fans der Comicfigur zufriedenstellen zu können.
"Auf den Spuren des Marsupilami" ist kein Meisterwerk, dafür ist diese Reise in den Dschungel von Palombien einfach zu überdreht. Doch Alain Chabat hat eine ordentliche Mischung aus Klamauk, netten Dialogwitzen, Slapstick und Abenteuer geschaffen, das auf seine Art einfach gut unterhält. In Frankreich war der Film dann auch im Kino ein voller Erfolg, der vermuten lässt, dass auch in Zukunft bestimmt noch mehr vom Marsupilami zu sehen sein wird. Sehenswert!
Bild + Ton: Das saubere Bild der DVD gefällt mit einer guten Gesamtschärfe und seiner kräftigen Farbgebung. Nicht nur das strahlende Gelb des Marsupilami, sondern besonders die Pflanzenwelt von Palombien kommt dadurch besonders gut zur Geltung. Der Soundmix transportiert die Dialoge klar und verständlich aus den Boxen. Dies sehr frontal ausgerichtete Geschehen wird immer wieder von netten Soundeffekten und atmosphärischen Umgebungsgeräuschen aufgebrochen, durch die angenehme Dynamik im Surround-Bereich entsteht. Gut!
Extras: Die DVD hat ein paar nette Extras über die Entstehung des Films zu bieten. Die erste von vier Featurettes beschäftigt sich mit der digitalen Entstehung des Marsupilami (ca. 8 Min.). Gefolgt wird diese Kurzdokumentation von weiteren Featurettes über die Darsteller (ca. 8 Min.), die Drehorte (ca. 5 Min.) und die Arbeit der Maskenbildner (ca. 1 Min.). Neben dem Trailer hat die DVD zudem noch eine verlängerte Version des im Film aufgeführten Houba Dance (ca. 6 Min.) zu bieten. Über die Erfolgsgeschichte des Marsupilami gibt es leider keine Dokumentation, was eigentlich der einzige Minuspunkt ist.
Fazit: "Auf den Spuren des Marsupilami" ist eine etwas überdrehte, aber insgesamt recht amüsante Komödie für die ganze Familie. Wer die Realverfilmungen der "Asterix"-Comics mag, der wird auch an dieser neuen Version des beliebten Comic- und Trickfilmcharakters viel Freude haben. Die DVD des französischen Kinohits ist technisch gut umgesetzt und hat zudem noch ein paar nette Extras mit an Bord. Alles in allem gibt es dafür ein: Empfehlenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold