Bailey - Ein Hund kehrt zurück

Viele lange Jahre und einige Hundeleben hatte es gedauert, bis Bailey sein Herrchen Ethan (Dennis Quaid) wiedergefunden hat. Jetzt ist er glücklich und zufrieden mit Ethan und seiner Frau Hannah (Marg Helgenberger) auf deren Farm. Hier lebt auch die kleine CJ, Ethans Enkeltochter. Doch deren Mutter (Betty Gilpin) sieht es gar nicht gerne, wie eng ihre Tochter mit den Großeltern verbunden ist. Eines Tages schnappt sie sich das Mädchen und zieht in die Großstadt. Als Bailey kurz darauf stirbt, bittet Ethan ihn, in seinem nächsten Leben auf CJ aufzupassen. Und so beginnt für den Hund in seinen nächsten Inkarnationen die Suche nach dem Mädchen, das er Jahre später als junge Frau (Kathryn Prescott) in New York wiederfindet. Und schnell merkt Bailey, dass CJ wirklich seine ganze Hundeliebe benötigt, um mit den Schwierigkeiten des Lebens fertig zu werden… 

Vor zwei Jahren schaffte Lasse Hallström mit der Verfilmung von W. Bruce Camerons tierischem Bestseller "Bailey - Ein Freund fürs Leben" einen echten Kinohit, der mit 200 Millionen Dollar fast das Zehnfache seines Budgets einspielen konnte. Kein Wunder also, dass die Geschichte jetzt mit "Bailey - Ein Hund kehrt zurück" weitererzählt wird. Die renommierte TV-Regisseurin Gail Mancuso hat das Ruder übernommen, ansonsten aber ist (fast) alles beim Alten geblieben: Wieder begleitet der Zuschauer Bailey durch verschiedene Hundeleben, die ihn am Ende zu einem bestimmten Ziel führen. Eines ist dabei allerdings anders: Während im ersten Teil nur der erste und der letzte Hund mit Ethan zusammen gewesen ist, kreuzt der Weg jedes Hundes im zweiten Teil den Weg von CJ. 

Das ist gerade für Hundefreunde wieder sehr nett anzusehen und mitunter auch richtig rührend. Allerdings wirkt die Geschichte dieses Mal noch konstruierter und mit Klischees beladen, als das beim schon nicht gerade originellen ersten Teil der Fall war. CJs Mama etwa ist eine völlig überzeichnete Rabenmutter, die ihren Frust über die gescheiterte Karriere in Alkohol ertränkt und die sich eher an irgendwelche Kerle hängt, als sich um ihre kleine Tochter zu kümmern. Wie das Ganze ausgeht, das ist von Anfang an so klar wie das Amen in der Kirche. Das gilt übrigens für die gesamte Geschichte, die nicht auch nur eine einzige Überraschung parat hält. 

Auch in anderer Hinsicht wirkt der Film nur wie eine light-Version des Vorgängers. Das Make-up von Dennis Quaid und Marg Helgenberger am Ende des Films ist wenig überzeugend und auch das "Wir-sind-alt-und-gebrechlich"-Spiel der Beiden wirkt etwas laienhaft. Da können auch die vielen süßen Hunde nicht drüber hinwegtäuschen. Alles in allem ist "Bailey - Ein Hund kehrt zurück" zwar kein wirklich schlechter Film, kann aber nie die emotionale Wirkung des Vorgängers erreichen. Und deshalb gibt es auch nur mit deutlichen Abstrichen noch ein: Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold