Die Frankfurt-Tipp Bewertung - Film: | |
Ausstattung: |
Originaltitel: | Batman v Superman: Dawn of Justice |
Genre: | Action, Fantasy |
Regie: | Zack Snyder |
Verkaufsstart: | 03.08.2016 |
Produktionsland: | USA 2015 |
Laufzeit: | ca. 151 Min. (Kinofassung) / ca. 182 Min. (Ultimate Edition) |
FSK: | ab 12 Jahren |
Anzahl der Disc: | 2 |
Sprachen: | Deutsch, Englisch (Dolby Atmos 7.1) |
Untertitel: | Deutsch, Englisch |
Bildformat: | 16:9 (2.40:1) 1080p High Definition |
Extras: | 11 Featurettes |
Label: | Warner Home Video Germany |
Film: Supermans (Henry Cavill) Kampf mit Zod (Michael Sheen) hat viel Leid und Zerstörung nach Metropolis gebracht. Für Viele ist der Mann aus Stahl trotzdem ein Held. Doch einer zweifelt daran, dass Superman tatsächlich der große Heilsbringer ist. Für Bruce Wayne (Ben Affleck), dem dunklen Ritter aus Gotham City, ist Superman kein Held. Für ihn ist er eine Gefahr, die unbedingt eliminiert werden muss. Und so bereitet er sich auf den ultimativen Zweikampf vor, den er mit Hilfe von Kryptonit für sich entscheiden will. Doch während sich die beiden Superhelden gegenseitig an die Gurgel wollen, übersehen sie vollkommen, dass Lex Luthor (Jesse Eisenberg) einen perfiden Plan verfolgt, der sie Beide endgültig vernichten könnte und noch mehr Zerstörung und Tod nach Metropolis, Gotham und den Rest der Welt bringen könnte. Um Luthor aufzuhalten, müssten sich die Beiden zusammenschließen – doch dafür scheint es längst zu spät zu sein…
"Batman v Superman: Dawn of Justice" ist die Fortsetzung von Zack Snyders "Man of Steel", der vor drei Jahren über 650 Millionen Dollar in die weltweiten Kinokassen spülte. Dieses Ergebnis musste Snyder deutlich übertreffen, wenn das Aufeinandertreffen der beiden Superhelden-Legenden ein finanzieller Erfolg werden sollte. Das wurde mit knapp 900 Millionen Dollar zwar geschafft, denn das Interesse an einem Duell zwischen Superman und Batman war ja auch extrem hoch. Dennoch blieb das Einspielergebnis hinter den Erwartungen des Studios zurück. Zudem hagelte es massenhaft Kritik. Schade eigentlich, denn über weite Teile ist der Film wirklich gelungen. Der im Vorfeld oft gescholtene Ben Affleck macht seine Sache als alternder, desillusionierter Bruce Wane/Batman wirklich gut. Gerade die Eröffnungssequenz, die sehr anschaulich etabliert, warum Bruce Wayne Superman hasst, kann auf ganzer Linie überzeugen. Und auch ansonsten macht Affleck den nicht wirklich positiven Eindruck, den er als Daredevil hinterlassen hat, schnell vergessen.
Dass der Film zeigt, welche negativen Folgen Supermans Heldentaten haben können, verleiht der Geschichte eine ganz neue Facette, die ihn von früheren Adaptionen des beliebten Comic-Helden abhebt. Snyder ist es gelungen, Superman seinen Heiligenschein zu nehmen, ohne ihn als Held zu entzaubern. Vielmehr erlaubt er dem Zuschauer auch einen Blick auf die dunkleren Seiten des Sohns von Krypton, die gerade in einer dystopischen Zukunftsvision sehr deutlich in Erscheinung treten. Ohnehin ist "Batman v Superman: Dawn of Justice" insgesamt ein sehr ernster, düsterer und brutaler Superheldenfilm. Und genau das könnte für einige Zuschauer zum Problem werden. Anders als zuletzt die Marvel-Helden "Deadpool" oder "Ant-Man" nimmt sich dieser Film – von einigen kleinen Ausnahmen abgesehen – verdammt ernst. Er ist spannend und actionreich, doch wirklich Spaß im klassischen Sinn macht er nicht.
Und gerade zum Finale hin entstehen dadurch einige Momente unfreiwilliger Komik, die in einen Wust aus extreme CGI-Getöse und allzu schnellen Schnitten eingebettet sind. Wie schon bei "Man of Steel" wäre im letzten Drittel des Films weniger deutlich mehr gewesen. Keine Frage, die Special Effects sind, mit kleinen Abstrichen, großartig. Die Actionsequenzen während des titelgebenden Zweikampfs sind erstklassig. Doch irgendwann wird es einfach zu viel des Guten, wenn immer noch eine Schippe draufgelegt wird und das Ganze in einem Tempo abläuft, dem der normale menschliche Geist kaum noch folgen kann (oder möchte). Am Ende versucht Snyder noch einen großen emotionalen Höhepunkt aufzubauen, der auch ausgiebig zelebriert wird. Das Problem ist, dass nahezu jeder Fan wissen dürfte, dass das, was hier passiert, spätestens im kommenden "Justice League"-Film wieder ungeschehen gemacht werden wird. Und dadurch wirkt diese gesamte Sequenz viel zu ausgedehnt und beinahe unnötig.
Es gibt viel, was man an "Batman v Superman: Dawn of Justice" kritisieren kann. Jesse Eisenberg als Lex Luthor etwa kann nur in wenigen Momenten wirklich überzeugen. Etwas mehr Humor hätte dem Film stellenweise auch gut getan. Und der Grund, weshalb Batman und Superman plötzlich aufhören zu kämpfen und Batman den Mann aus Stahl wenige Augenblicke später als seinen Freund bezeichnet, ist gelinde gesagt lächerlich. Da führt kein Weg dran vorbei. Doch insgesamt hat Zack Snyder großes Popcorn-Kino mit guten Schauwerten inszeniert, das gerade Fans von "Man of Steel" gut gefallen dürfte. Während die meisten Mitglieder der kommenden "Justice League" – wie Aquaman oder The Flash – nur sehr kurze Mini-Auftritte haben, kann Gal Gadot schon mal beweisen, dass sie eine sehr gute Wahl für die Rolle der "Wonder Woman" war. Man darf sich jetzt schon auf ihren eigenen Film freuen, der 2017 in die Kinos kommen wird.
Doch nicht nur Kenner der Comic-Vorlage, auch alle, die generell Spaß an großen Fantasy-Spektakeln haben, sollten sich dieses düstere Superhelden-Battle nicht entgehen lassen. Sicherlich kein perfekter Film und auch nicht einer der besten Comic-Verfilmungen der letzten Jahre. Aber auf jeden Fall kurzweiliges Unterhaltungskino mit einigen ganz großartigen Momenten und daher auch trotz Abzügen in der B-Note: Sehenswert!
Die Ultimate Edition: Der neue Extended Cut des Films läuft etwa 30 Minuten länger als die ohnehin schon sehr lange Kinofassung. Nun bekommen die Zuschauer ein dreistündiges Superhelden-Duell zu sehen. Wer mit der Kinofassung Probleme hatte, wird durch die neuen Szenen sicherlich nicht zum Fan. Doch für Fans ist dies die merklich bessere Fassung des Films. Das liegt daran, dass einige Handlungsstränge besser ausgefeilt sind und der Erzählfluss dadurch etwas stimmiger wirkt. Es gibt zwar immer noch einige tiefe Logiklöcher und ein paar dramaturgische Fehlentscheidungen. Doch ein paar Schwächen der Kinofassung werden in dieser Version erfolgreich ausgebügelt. Die erweiterten Actionszenen fallen kaum auf, da schon die Kinoversion einen Overkill an diesen Sequenzen geboten hat. Doch auch hier gibt es ein paar kleine neue Highlights, die aus der "Ultimate Edition" die eindeutig sehenswertere Schnittfassung des Films machen.
Bild + Ton: Hier bekommt der Zuschauer absolute erstklassige Qualität geboten. Das Bild weist eine extrem hohe Detailschärfe auf, was insofern beeindruckend ist, da der Film insgesamt sehr dunkel und düster ist. Die artifiziell wirkende Farbgebung kann auch auf ganzer Linie überzeugen, ebenso wie die Bildtiefe, die auch in der 2D Version richtig gut abgestimmt worden ist. Der in einem Dolby-Atmos Mix vorliegende Sound ist im wahrsten Sinne des Wortes explosiv und lässt es gerade bei den Actionszenen aus allen Kanälen richtig krachen. Doch auch die ruhigeren Momente bieten eine angenehme Räumlichkeit und die Dialoge sind gut verständlich auf den Rest des tonalen Geschehens abgestimmt. Dafür gibt es ein absolut verdientes: Sehr gut!
Extras: Das umfangreiche Bonusmaterial besteht aus elf Featurettes mit einer Gesamtlaufzeit von über zwei Stunden. Diese befinden sich allesamt auf der Disc mit der Kinofassung des Films. Im Fokus steht dabei die Vereinigung der Superhelden (ca. 15:05 Min.), die das erste Treffen der DC-Giganten (ca. 12:28 Min.) auf der Leinwand markiert. Eine sehr interessante Kurzdoku wirft einen Blick auf die Hintergründe von Wonder Woman (ca. 21:16 Min.), wobei man mehr über ihren Comic-Ursprung vor nunmehr 75 Jahren erfährt. Absolut sehenswert! Ebenfalls sehr unterhaltsam ist der Blick auf das Design des neuen Batmobils (ca. 22:46 Min.) und das Set der Batcave (ca. 7:12 Min.). Zudem bekommen noch Superman (ca. 7:08 Min.), Batman (ca. 8:15 Min.), Wonder Woman (ca. 6:48 Min.) und Lex Luthor (ca. 12:33 Min.) ihre eigene Featurette spendiert, bevor der Schlagabtausch zwischen Batman und Superman genauer analysiert wird (ca. 5:15 Min.). Zum Abschluss wird noch einmal darauf hingewiesen, was für nützliche und wundervolle Tiere Fledermäuse sind (ca. 4:37 Min.).
Fazit: "Batman v Superman: Dawn of Justice" war einer der am sehnlichsten erwarteten Superhelden-Filme des Jahres – und für viele Fans leider auch die größte Enttäuschung. Doch auch wenn es viele berechtigte Kritikpunkte geben mag, so hat Zack Snyder doch zweifellos einen visuell beeindruckenden und durchaus unterhaltsamen Actionfilm inszeniert, der jetzt auf Blu-ray in einer 30 Minuten längeren Schnittfassung erhältlich ist. Diese ist zwar immer noch weit davon entfernt, perfekt zu sein, kann aber einige Schwächen der ebenfalls in diesem Set enthaltenen Kinofassung ausbügeln. Technisch liegt die Umsetzung des Blockbusters auf ganz hohem Niveau und auch das knapp zweistündige Bonusmaterial hat einige sehr sehenswerte Beiträge zu bieten. Daher gibt es für diese Disc ein ganz klares: Absolut empfehlenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold