Originaltitel: | Forbidden Ground |
Genre: | Kriegsfilm |
Regie: | Johan Earl, Adrian Powers |
Verkaufsstart: | 22.10.2013 |
Produktionsland: | Australien 2013 |
Laufzeit: | ca. 95 Min. |
FSK: | ab 16 Jahren |
Anzahl der Disc: | 1 |
Sprachen: | Deutsch (Dolby Digital 5.1, DTS), Englisch (Dolby Digital 5.1) |
Untertitel: | Deutsch, Englisch |
Bildformat: | 16:9 (2.35:1) |
Extras: | Making of, Trailer |
Regionalcode: | 2 |
Label: | Pandastorm Pictures |
Inhalt: Die Zeit, in der Sergeant Arthur Wilkins (Johan Earl) ein ganz normaler Mann war, sind längst vorbei. Der Krieg hat Arthur getötet – jetzt gibt es nur noch Sgt. Wilkins, der alle seine Gefühle aus Selbstschutz verloren hat, um das Grauen an der Front zu überstehen. Als die deutschen Truppen im Jahr 1916 immer näher an die britischen Stellungen in Frankreich heranrücken, bekommt Wilkins den Auftrag, einen Frontalangriff gegen den Feind anzuführen. Wilkins weiß, dass dies ein regelrechtes Selbstmordkommando ist, da sie gegen das deutsche Abwehrfeuer keinerlei Chance haben. Dennoch folgt er dem Befehl seines Kommandanten und startet einen Angriff, der schnell in ein hoffnungsloses Gemetzel ausartet. Die meisten seiner Männer sterben im Kugelhagel. Die wenigen Überlebenden sind zwischen den Fronten gefangen. Wilkins weiß, dass ihm nur wenig Zeit bleibt, um seine Männer in Sicherheit zu bringen, bevor die Alliierten das gesamte Gebiet unter Artilleriefeuer setzten. Doch der scheinbar allgegenwärtige Feind, die Dunkelheit und das unwegsame Gelände machen dieses Unterfangen zu einer schier unmöglichen Mission…
Etwa 1 Millionen Euro standen Johan Earl und Adrian Powers zur Verfügung, um auf einem Feld im australischen New South Wales ihre Geschichte aus dem ersten Weltkrieg zu erzählen. Die Regisseure schaffen es gerade in Hinsicht auf das doch sehr geringe Budget sehr gut, die Beklemmung in den Schützengräben und die Verzweiflung, die sich bei den im Niemandsland gefangenen Soldaten breitmacht, zu vermitteln. Dass der Film in nur 22 Tagen unter nicht immer einfachen Umständen gedreht worden ist, ist dem Endresultat nicht weiter negativ anzumerken.
"Battleground" erzählt eine an sich wirklich spannende Geschichte. Dass der Film letztendlich aber dennoch nur guter Durchschnitt geworden ist, liegt besonders an zwei Umständen. Der erste ist, dass es den Machern nicht gelingt, dem Genre des Kriegsfilms keinerlei neue Seiten abgewinnen zu können. Dramaturgisch folgt das Ganze einem ebenso bekannten Schema wie auch die ohnehin nicht besonders tiefgründig gestaltete Zeichnung der Charaktere. Das würde an sich nicht weiter auffallen, denn der verzweifelte Überlebenskampf von Wilkins und seinen Männern ist an sich spannend genug, um diese Schwäche kaschieren zu können. Doch da kommt der zweite Störfaktor der Inszenierung ins Spiel.
Immer wieder wird das Geschehen auf dem Schlachtfeld durch Szenen mit Arthurs großer Liebe Gracie (Denai Gracie) unterbrochen. Und die sind leider einfach nicht besonders interessant. Die emotionale Wirkung, die sich hier eigentlich einstellen soll, will nicht zuletzt aufgrund des eher hölzernen Spiels der Darstellerin einfach nicht erreicht. Das führt dazu, dass der Zuschauer aus der eigentlichen Geschichte immer wieder herausgerissen wird und dass die Spannung, die sich immer wieder aufs Neue aufzubauen versucht, dadurch ständig zerstört wird. Und dadurch fallen einem die Schwächen, die ansonsten von der Spannung überdeckt worden wären, sehr viel deutlicher und auch störender auf.
"Battleground" ist kein schlechter Film, doch das klaustrophobische Spanungspotential, über das der Kriegsfilm durchaus verfügt, wird leider nur marginal ausgeschöpft. Mehr als guter Durchschnitt ist das leider nie, was aber mit Abstrichen für interessierte Zuschauer immer noch zu einem "Sehenswert" reicht.
Bild + Ton: Da sich das Geschehen in vielen Momenten im Düsteren auf dem schlammbedecken Schlachtfeld abspielt, spielt die Farbgebung hier eher eine untergeordnete Rolle. Die Bildschärfe ist insgesamt okay, hat aber auch bei der Detaildarstellung immer wieder unter der fehlenden Helligkeit zu leiden. Der Sound dagegen kann mit einer sehr atmosphärischen Umsetzung überzeugen, in der die Surroundkanäle so genutzt werden, dass man als Zuschauer in den besten Momenten das Gefühl hat, tatsächlich inmitten des Geschehens zu sein. Über weite Strecken allerdings bestimmen die ruhigeren, von Dialogen bestimmten Szenen das Geschehen, wobei dann auch in erster Linie die Frontkanäle zum Einsatz kommen.
Extras: Neben dem Trailer hat die DVD noch ein interessantes Making of (ca. 33 Min.) zu bieten, das u.a. auf die Schwierigkeiten eingeht, einen passenden Drehort zu finden, den man auch einem Kriegsschauplatz entsprechend verwüsten durfte. Das ist insgesamt zwar nicht besonders viel Zusatzmaterial, aber dafür inhaltlich überzeugend. Gut!
Fazit: "Battleground" ist ein australischer Kriegsfilm, der einige sehr gelungene Aspekte zu bieten hat, dem es aber insgesamt nicht gelingt, dem Genre neue, eigenständige Seiten abzugewinnen. Das Geschehen auf dem Schlachtfeld ist spannend und eindringlich inszeniert, die Nebenhandlung dagegen bremst die Spannung immer wieder unnötig aus und erreicht nie die emotionale Wirkung, die von den Filmemachern offensichtlich beabsichtigt war. Kein schlechter Film, aber leider auch nicht mehr als guter Durchschnitt. Die DVD überzeugt mit einer ordentlichen technischen Umsetzung und einem sehenswerten Making of.
Ein Artikel von Sebastian Betzold