Captain Underpants – Der supertolle erste Film

Georg und Harold sind die allerbesten Freunde. Die Jungs zeichnen nicht nur zusammen in ihrem Baumhaus Comics, sondern nutzen auch jede Gelegenheit, um an ihrer Schule Streiche zu spielen – sehr zum Missfallen des fiesen Direktors Mr. Krupp. Als dieser endlich genügend Beweise hat, um den Freunden ihre Streiche nachzuweisen, drohen ihnen getrennte Klassenzimmer – der Anfang vom Ende einer jeden Kinderfreundschaft. Das darf nichts ein. In ihrer Verzweiflung versuchen Georg und Harold sogar, Mr. Krupp zu hypnotisieren und ihn in ihren erfundenen Superhelden Captain Underpants zu verwandeln. Und tatsächlich gelingt dieser verrückte Plan. Doch mit den Folgen haben die Jungs nicht gerechnet. Richtig brenzlig wird es aber erst, als der verrückte Wissenschaftler Professor Poopypants auftaucht und es einen echten Superhelden braucht, um ihn aufzuhalten…

"Captain Underpants – Der supertolle erste Film" ist ein schräges Animationsabenteuer, das auf der beliebten Buchreihe von Bestseller-Autor und Illustrator Dav Pilkey basiert. Regisseur David Soren ("Turbo") hat mit seinem Team einen Film inszeniert, der wie eine lange Huldigung an Kleinkind-Toilettenhumor anmutet. Pipi, Popo, Pups und Kacka – auch ja, wie witzig sind diese Begriffe. Und man ist fast geneigt, alleine deswegen einen großen Bogen um die Animationskomödie zu machen. Doch tatsächlich ist das Ganze sehr viel amüsanter und er Humor etwas subversiver, als das auf den ersten Blick zu sein scheint.

Gerade die erste Hälfte kann mit schrägen Einfällen, amüsant geschnittenen Sequenzen und verspielten Animationen über die etwas flacheren Witzchen hinwegtrösten. Zu sehen, wie Georg und Harold verzweifelt versuchen, nicht in verschiedene Klassen versetzt zu werden, ist sehr witzig umgesetzt. Gerade dann, wenn die Vorstellung, was das für Auswirkungen auf ihre Freundschaft haben könnte, arg überzogen daher kommt, sorgt das für einige richtig gute Lacher. Auch die ersten tollpatschigen Auftritte von Captain Underpants sind Gute-laune-Kino pur und punkten mit einer fast schon anarchischen Umsetzung.

Wenn Professor Poopypants auftaucht, nimmt der Unterhaltungswert aber deutlich ab. Der Humor wird nun immer infantiler und die Inszenierung lässt die charmante Skurrilität vermissen, die den Anfang so sehenswert gemacht hat. Und irgendwann zerrt gerade die Figur des Captain Underpants gehörig an den Nerven. Trotzdem: Auch wenn es einige Schwächen gibt und so mancher Gag arg kindisch daherkommt, macht "Captain Underpants – Der supertolle erste Film" erfreulich viel Spaß. Georg und Harold sind zwei liebenswerte Rabauken, denen man beim Blödsinn machen gerne zuschaut. Und trotz aller Überzeichnung ist die echte Freundschaft zwischen Kindern hier sehr schön dargestellt. Das mag nicht supertoll sein, wie der Titel verspricht. Sehenswert ist der Film aber allemal!

Ein Artikel von Sebastian Betzold