Die Frankfurt-Tipp Bewertung - Film: | |
Ausstattung: |
Originaltitel: | The Belko Experiment |
Genre: | Horror, Thriller |
Regie: | Greg McLean |
Verkaufsstart: | 19.10.2017 |
Produktionsland: | USA 2016 |
Laufzeit: | ca. 89 Min |
FSK: | ab 18 Jahren |
Anzahl der Disc: | 1 |
Sprachen: | Deutsch (5.1 DTS), Englisch (5.1 DTS HD Master Audio) |
Untertitel: | Deutsch, Englisch |
Bildformat: | 16:9 (2.40:1) |
Extras: | Making of, Überlebenstipps, Entfallene Szenen, Bildergalerie, Trailer |
Label: | Twentieth Century Fox Home Entertainment |
Film: Die amerikanischen Büroangestellten von Belko Industries im kolumbianischen Bogotá staunen nicht schlecht, als sie an einem ansonsten gewöhnlichen Morgen von einem neuen Sicherheitsdienst empfangen werden, der alle einheimischen Mitarbeiter wieder nach Hause schickt. Als kurze Zeit später das isoliert gelegene Gebäude hermetisch abgeriegelt wird, glauben sie auch noch an einen schlechten Scherz. Doch als sie dann aufgefordert werden, drei Kollegen in den nächsten 30 Minuten zu töten und als es nach Ablauf dieser Frist tatsächlich Tote gibt, wird ihnen klar, dass sie in einem entsetzlichen Alptraum gefangen sind. Und wenn es nach der Stimme, die ihnen per Lautsprecher die Befehle gibt, geht, wird wohl nur einer von ihnen diesen Tag überleben können. Nun heißt es, gemeinsam ums Überleben zu kämpfen und sich nicht auf die Psychospielchen einlassen – was von Minute zu Minute unmöglicher wird…
Der australische Filmemacher Greg McLean ist seit seinem erfolgreichen Debüt "Wolf Creek" bekannt dafür, dass er gerne mal eine etwas härtere Gangart einlegt. Das gilt zweifelsohne auch für sein neuestes Werk "Das Belko Experiment". Allerdings ist der Film nicht einfach nur ein sinnloses Gemetzel. Dafür sorgt alleine schon das Drehbuch von James Gunn, dem Autor und Regisseur der "Guardians of the Galaxy"-Filme. Gunn hat diese Büro-Variante von "Battle Royale" mit einem boshaft-zynischen Ton unterlegt, was dem Ganzen einen herrlich satirischen Touch verleiht. So ist McLean ein Thriller entstanden, der sowohl spannend, als auch amüsant, sowohl extrem blutig, wie auch hintersinnig ist.
Zugegeben, es gibt gerade im Mittelteil doch einige Längen. Das Ableben einzelner Büroangestellter ist auf Dauer etwas ermüdend. Zudem wirkt die Geschichte an dieser Stelle auch wenig überraschend. Da helfen auch ein paar amüsante Dialoge nicht über die sich einstellende Langeweile hinweg. Doch zum Glück ist dieses Tief nur von recht kurzer Dauer. Denn zum Showdown hin geht es noch mal richtig zur Sache – und es gibt auch noch ein paar Überraschungen, von denen wohl die Meisten zumindest eine nicht kommen sehen werden.
Das Darsteller-Ensemble, zu denen auch James Gunns Stammschauspieler Michael Rooker und Gunns Bruder Sean (Kirk aus den "Gilmore Girls") gehören, ist ordentlich, bekommt aber nicht wirklich Gelegenheit, eine breite Facette an schauspielerischem Können offenbaren zu dürfen. Doch darum geht es hier auch nicht. "Das Belko Experiment" ist ein atemloser Überlebenskampf, bei dem es gerade in der zweiten Hälfte wenig Zeit für lange Dialoge und eine großartige Charakterentwicklung gibt. Es ist sehr schnell klar, welche Figuren Sympathieträger sind und welche Charaktere sich in blutrünstige Killer verwandeln werden.
Doch auch wenn es dramaturgische Schwächen und sehr vorhersehbare Figurenzeichnungen gibt, so ist "Das Belko Experiment" doch insgesamt für Genre-Fans ein großes Vergnügen, das mit seinem Ende durchaus Lust auf ein weiteres Experiment macht. Sehenswert!
Bild + Ton: Die leicht unterkühlte Farbgebung unterstreicht die Atmosphäre des Films. Das Bild kann zudem mit einer ordentlichen Gesamtschärfe und einer stimmigen Kontrastmischung überzeugen. Der lebhafte 5.1 DTS Mix sorgt gerade bei den Schusswechseln für viel Bewegung im mehrkanal-Bereich. Aber auch die Dialoge, Musik und kleinere Hintergrundgeräusche klingen angenehm kraftvoll aus den Boxen. Gut!
Extras: Ein kurzes Making of (ca. 9:56 Min.) erklärt "Die Regeln des Spiels", gefolgt von vier amüsanten Überlebenstipps (ca. 2:37 Min.) in herrlicher Knet-Animation. Acht entfallene Szenen (ca. 5:19 Min.), eine Bildergalerie und der Trailer runden das knappe Zusatzangebot ab.
Fazit: "Das Belko Experiment" ist eine bitterböse und sehr blutige Satire, die zwar dramaturgisch einige Schwächen aufweist und auch bei der Zeichnung der Charaktere nicht allzu sehr i die Tiefe geht. Der Spaßfaktor liegt aber über weite Strecken auf sehr hohem Niveau. Bild- und Tonqualität der Blu-ray liegt auf gutem Niveau. Das Bonusmaterial ist okay, fällt aber insgesamt etwas mager aus. Unterm Strich gibt es aber ein klares: Empfehlenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold