Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | Le sens de la fête |
Genre: | Komödie |
Regie: | Eric Toledano, Olivier Nakache |
Kinostart: | 01.02.2018 |
Produktionsland: | Frankreich 2017 |
Laufzeit: | ca. 116 Min |
FSK: | ab 0 Jahren |
Webseite: | www.das-leben-ist-ein-fest.de/ |
Seit Jahrzehnten ist Max (Jean-Pierre Bacri) ein absoluter Profi, wenn es darum geht, Hochzeiten zu organisieren. Auch die extravagantesten Wünsche kann der Hochzeitsplaner realisieren, weshalb die Hochzeit des etwas anstrengenden Pierre (Benjamin Lavernhe) und der schüchternen Helena (Judith Chemla) in einem herrschaftlichen Anwesen vor den Toren von Paris eigentlich ein Routineauftrag sein sollte. Doch an diesem Tag geht einfach alles schief, was schiefgehen kann. Eine allzu temperamentvolle Assistentin, ein überheblicher Musiker, verdorbenes Essen, ein Fotograf, der kein Fettnäpfchen auslässt und auch private Probleme machen für Max diesen Tag zur Hölle. Nun wird sich zeigen, ob er auch in einer solchen Situation Vollprofi sein kann oder ob es Zeit ist, den Beruf an den Nagel zu hängen…
Mit "Das Leben ist ein Fest" hat das Regie-Duo Eric Toledano und Olivier Nakache nach ihrem Überraschungserfolg "Ziemlich beste Freunde" einen neuen Volltreffer gelandet. Hatten sie bei ihrem letzten Film "Heute bin ich Samba" etwas zu verkrampft versucht, die Erfolgsformel ihres internationalen Blockbusters mit politischer Relevanz zu verknüpfen, was zu einem unstimmigen Mix aus Komödie und Drama geführt hat, konzentrieren sie sich hier wieder voll und ganz darauf, dem Publikum viele Lacher mit hohem Wohlfühlfaktor zu bieten. Sicherlich, die Klasse von "Ziemlich beste Freunde" wird auch hier wieder nicht erreicht. Das liegt aber auch daran, dass dessen Geschichte einfach so besonders und mitreißend war, dass ein Millionenpublikum davon nicht nur gut unterhalten, sondern auch emotional tief berührt worden ist.
Das fehlt bei "Das Leben ist ein Fest" und sollte auch nicht erwartet werden, da sonst eine gewisse Enttäuschung aufkommen könnte. Vielmehr ist der Film Comedy pur mit wunderbaren Charakteren und sehr gut beobachteter Situationskomik. Zwar schießen einige Gags übers Ziel hinaus und zum Finale hin wird es stellenweise ein wenig zu albern. Doch in den meisten Momenten macht die turbulente Komödie einfach richtig viel Spaß. Auch wenn hier Vieles klar überzeichnet ist, wirken doch die meisten Charaktere irgendwie aus dem Leben gegriffen. Dadurch entsteht für die Zuschauer ein gewisser Wiedererkennungswert, durch den die Komik noch intensiviert wird.
Toledano und Nakache servieren ihrem Publikum hier eine große Portion leichter Unterhaltung. Ja, das ist nicht besonders anspruchsvoll und hinterlässt auch nicht wirklich bleibenden Eindruck. Aber – und das ist doch gerade in Zeiten ständiger Hiobsbotschaften in den täglichen Nachrichten – sie bieten mit ihrem Film eine kurzweilige Realitätsflucht, die am Ende eindrucksvoll zeigt: "Das Leben ist ein Fest" – und das sollte auch immer mal wieder zelebriert werden. Eine charmante, wirklich witzige Wohlfühl-Komödie mit guten Darstellern, ein paar sehr lustigen Einfällen und einer guten Synchronisation. Dafür gibt es dann unterm Strich auch ein klares: Absolut sehenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold