Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | I met a Girl |
Genre: | Drama, Romantik |
Regie: | Luke Eve |
Kinostart: | 24.06.2021 |
Produktionsland: | Australien 2020 |
Laufzeit: | ca. 108 Min. |
FSK: | ab 12 Jahren |
Webseite: | maedchen-deiner-traeume.de/ |
Der Musiker Devon (Brenton Thwaites) leidet unter Schizophrenie. Er sieht Menschen, die es gar nicht gibt und hört Stimmen in seinem Kopf. Wieder in die Klinik gehen möchte er nicht, obwohl er in kritischen Situationen durchaus eine Gefahr für sich selbst darstellt. Doch dann lernt Devon Lucy (Lily Sullivan) kennen – und sein Leben scheint endlich gut zu werden. Er verliebt sich Hals über Kopf in das Mädchen, mit dem er ein paar wundervolle Stunden verbringt. Doch dann verschwindet Lucy spurlos und hinterlässt ihm nur eine kurze Nachricht: "Triff mich in Sydney"! Für Devon ist die Sache klar: Er macht sich auf den Weg quer durch Australien, um das Mädchen seiner Träume zu treffen. Sein Bruder Nick (Joel Jackson) dagegen glaubt nicht, dass Lucy tatsächlich existiert. Aus Angst um Devon folgt er seinem jüngeren Bruder auf dessen turbulenter Reise nach Sydney…
"Das Mädchen Deiner Träume" ist endlich einmal eine eher ungewöhnliche und überraschende Romanze, die mit originellen Handlungswendungen und sympathischen Charakteren aufwarten kann. Brenton Thwaites kann als verliebter Musiker mit psychischen Störungen auf ganzer Linie überzeugen. Man wünscht sich von ganzem Herzen für ihn, dass es Lucy wirklich gibt – auch wenn man dazu neigt, eher Nicks Vermutung, dass Devon sich das Mädchen nur eingebildet hat, zuzustimmen. Man leidet mit ihm, wenn er einen seiner Anfälle hat und sich plötzlich von grausamen Krankenschwestern verfolgt fühlt.
Regisseur Luke Eve versteht es sehr gut, klassische Romantik und menschliches Drama in einnehmenden Bildern auszurücken. Und tatsächlich schafft er es, mit der Auflösung der Geschichte ein wenig zu überraschen, was angesichts der Masse an Liebesfilmen der vergangenen Jahre wirklich keine Selbstverständlichkeit ist. Kleine Punktabzüge gibt es nur in der B-Note: So ist der Handlungsstrang um Nick und seine hochschwangere Frau für die Geschichte zwar nicht unwichtig, er wird allerdings etwas zu ausgedehnt erzählt. Ein paar Straffungen hier und da hätten dem Erzählfluss sicherlich gut getan.
Zugegeben: Das Rad wird hier zwar nicht neu erfunden. Dennoch wirkt "Das Mädchen Deiner Träume" erfrischend und angenehm anders. Der Ton von Eves Inszenierung mutet in ein paar wenigen Szenen etwas unentschlossen zwischen leichter Komödie und düsterem Drama an. Doch am Ende ist das Gesamtbild dann absolut stimmig. Ein richtig schöner Film fürs Herz, der ein "Sehenswert" mehr als verdient hat!
Ein Artikel von Sebastian Betzold