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Der letzte Wolf

Der letzte Wolf

China/Frankreich 2015 - mit Shaofeng Feng, Shawn Dou, Ankhnyam Ragchaa, Yin Zhusheng ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Le Dernier Loup
Genre:Drama, Abenteuer
Regie:Jean-Jaques Annaud
Kinostart:29.10.2015
Produktionsland:China/Frankreich 2015
Laufzeit:ca. 118 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.DerLetzteWolf-Film.de

China im Jahr 1967: Die beiden Studenten Chen Zehn (Shaofeng Feng) und Yang Ke (Shawn Du) werden von der Regierung aus Peking in die Innere Mongolei geschickt, um hier den Schäfern Lesen und Schreiben beizubringen. So soll aus den einfachen Nomaden sesshafte, regierungstreue Bürger gemacht werden. Chen Zhen ist sofort angetan von der rauen Wildnis und ihren Bewohnern. Mit Hilfe des alten Mongolen Biling (Baoyingexige) studiert er das Leben in der Wildnis und insbesondere die Wölfe. Als eines Tages der Befehl erteilt wird, alle Wolfsjungen zu töten, rettet Chen Zehn heimlich eines der kleinen Tiere. In einem Versteck im Lager der Nomaden zieht er den Welpen auf. Zwischen dem Menschen und dem Tier entsteht eine ganz besondere Freundschaft. Das Rudel des kleinen Wolfs aber sinnt auf Rache. Doch geht wirklich von den Tieren die größte Gefahr für die Menschen inmitten dieser rauen Natur aus?

Die Geschichte von "Der letzte Wolf" erzählte der einstige Dissident und Professor für Wirtschaftspolitik Jian Rong unter einem Pseudonym veröffentlicht. In China wurde das Buch mit über 20 Millionen verkauften Exemplaren zu einem der erfolgreichsten Romanen überhaupt. Und auch in Deutschland schaffte es das Werk unter dem Titel "Der Zorn der Wölfe" in die Bestsellerlisten. Die große Beliebtheit der Geschichte in China ermöglichte es Jean-Jaques Annaud, das Buch trotz seiner regimekritischen Botschaft ohne nennenswerte Zensuren für die Leinwand zu adaptieren. Dafür wurde ihm nicht nur ein für chinesische Verhältnisse sehr großes Budget, sondern auch viel Vorbereitungszeit gewährt. Diese war nötig, um die Wölfe, die im Film zu sehen sind, schon als Welpen an den Umgang mit den Menschen zu gewöhnen.

Wie schon in "Der Bär" oder "Zwei Brüder" eine anrührende Geschichte mit atemberaubenden Landschafts- und Tieraufnahmen zu kombinieren. Untermalt mit einer der letzten Filmmusiken des viel zu früh verstorbenen James Horner entsteht so ein magisches Kinoerlebnis, das durch schöne 3D Effekte noch an Intensität gewinnt. Zugegeben, mitunter ist das Ganze arg dick aufgetragen und tendiert durchaus zum klischeelastigen Kitsch. Doch wann immer es Ausfälle in diese Richtung gibt, schafft es der Film diese mit seiner großartigen Bildsprache und sehr emotionalen Momenten wieder vergessen zu machen und sein Publikum zu fesseln. Die Botschaft, die zum Nachdenken über das Verhältnis zwischen Mensch und Natur anregen soll, wird mitreißend und in einigen Szenen sogar regelrecht poetisch vermittelt. Das ist so schön, da darf auch ein bisschen Kitsch erlaubt sein.

"Der letzte Wolf" ist ein packendes Abenteuer, ein wundervoller Film über Freundschaft, Verantwortung und Freiheit. Jean-Jaques Annaud nutzt die Mittel des modernen 3D-Kinos perfekt, um die Schönheit der Natur und der Tiere bestmöglich auf die Leinwand zu transportieren. Auch mit der Umsetzung der Geschichte wird er – einigen Längen und Klischees zum Trotz – der erfolgreichen und mehrfach ausgezeichneten Buchvorlage durchaus gerecht. Wer Annauds frühere Tierfilme mochte, der sollte sich auch dieses Werk nicht entgehen lassen. Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Der letzte Wolf (China/Frankreich 2015)"
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