Die Frankfurt-Tipp Bewertung - Film: | |
Ausstattung: |
Originaltitel: | The Martian |
Genre: | Abenteuer, Sci-Fi |
Regie: | Ridley Scott |
Verkaufsstart: | 18.02.2016 |
Produktionsland: | USA 2015 |
Laufzeit: | ca. 142 Min. |
FSK: | ab 12 Jahren |
Anzahl der Disc: | 1 |
Sprachen: | Deutsch (DTS 5.1), Englisch (DTS HD Master Audio 7.1), Türkisch (Dolby Digital 5.1) |
Untertitel: | Deutsch, Englisch, Dänisch, Finnisch, Norwegisch, Türkisch, Schwedisch, Indonesisch, Malaysisch, Estländisch u.a. |
Bildformat: | 16:9 (2.40:1) |
Extras: | Featurettes, Spass am Set, Ares III Clips, Trailer, Galerien |
Label: | Twentieth Century Fox Home Entertainment |
Film: Endlich ist es geschafft: die ersten Menschen haben in einer internationalen Weltraummission den Mars erreicht. Doch während der Mission kommt es auf dem Planeten zu einem verheerenden Sturm und die Crew muss den Mars überstürzt verlassen. In letzter Sekunde gelingt es ihnen, sich in ihre Raumfähre zu retten und die Rückreise zur Erde anzutreten. Nur einer bleibt zurück: der Astronaut Mark Watney (Matt Damon), der während des Sturms offenbar ums Leben gekommen ist. Doch Watney ist nicht tot und ist nun ganz alleine auf einem Planeten, auf dem das Überleben für einen Menschen eigentlich unmöglich ist. Doch so schnell gibt er nicht auf. Mit seinem Fachwissen und viel Überlebenswillen versucht der gelernte Botaniker, sich ein notdürftiges Zuhause zu schaffen, bis er gerettet wird. Doch dafür muss er erst einmal Kontakt mit der Erde herstellen….
Regisseur Ridley Scott hat in den letzten Jahren wahrlich nicht nur Meisterwerke in die Kinos gebracht. Doch mit "Der Marsianer – Rettet Mark Watney", einer Verfilmung des Bestsellers von Andy Weir liefert der Macher von Klassikern wie "Alien" oder "Blade Runner" wieder einmal etwas ganz Großes ab. Die spannende Geschichte wird dabei aus drei Perspektiven erzählt: aus der von Mark Watney, der allen Widerständen trotz und verzweifelt um sein Überleben auf dem Mars kämpft. Aus der des NASA Teams auf der Erde, die nach der Erkenntnis, dass Watney noch lebt, fieberhaft an einer Rettungsmission arbeiten. Und schließlich aus der von Watneys Team, das auf dem Weg zur Erde eine schwierige Entscheidung treffen muss, um ihren zurückgelassenen Kameraden zurück zu holen. Mit einer dicht gestrickten Dramaturgie und erstklassigen Darstellern verwebt Scott diese drei handlungsstränge zu einem packenden Ganzen, das die knapp zweieinhalb Stunden Laufzeit des Films wie im Flug vergehen lässt.
Andy Weir legte großen Wert darauf, dass sein Roman aus wissenschaftlicher Sicht so akkurat wie möglich sein sollte. Zumindest in der Theorie sollte all das, was er beschreibt, auch tatsächlich machbar sein. Auch Scott stellte an seine Verfilmung einen ähnlichen Anspruch und zog daher etliche wissenschaftliche Berater u.a. von der NASA zu Rate. Abgesehen von dem großen Sturm zu Beginn des Films, der einen rein dramaturgischen Zweck erfüllt, basieren Watneys Überlebensstrategien und die Bemühungen seiner Retter durchaus auf Fakten, die sich theoretisch auch auf dem Mars anwenden ließen. Doch wer jetzt befürchtet, dass es sich bei "Der Marsianer – Rettet Mark Watney" um einen extrem trockenen, vor wissenschaftlichen Begriffen nur so strotzenden Film handelt, der kann beruhigt werden. Ridley Scott und Drehbuchautor Drew Goddard schaffen es perfekt, Wissenschaft und Unterhaltung zusammen zu führen und so eine sehr kurzweilige, mitreißende SciFi-Version von "Cast Away" mit "MacGyver"-Elementen zu zaubern.
Mit erstaunlich viel Humor meistert Watney sein schwieriges Schicksal auf dem Mars, was immer wieder für richtig gute Lacher sorgt. Diese stellen einen effektiven Gegenpol zu den gelungenen Spannungsmomenten dar,. Die Special Effects sind großartig und lassen einen schnell vergessen, dass nicht wirklich auf dem Mars gedreht wurde. Einer der besten Aspekte des Films aber ist Matt Damon, der hier eine wahrhaft großartige Leistung abliefert. Wer immer noch am großen Talent des Schauspielers zweifelt, der wird spätestens hier eines Besseren belehrt. Aber auch der Rest des Ensembles, allen voran Jeff Daniels, Sean Bean und Kristen Wiig, liefert ganz wunderbare Darstellungen ab, die den Film auch auf schauspielerischer Ebene zu einem Hochgenuss machen.
"Der Marsianer – Rettet Mark Watney" ist Unterhaltungskino auf ganz hohem Niveau. Technisch brillant, dramaturgisch mitreißend und schauspielerisch erstklassig bietet der Film eigentlich keinen echten Grund zur Kritik. Ein großes Abenteuer, das auf allen Ebenen einfach Spaß macht. Dafür gibt es ein ganz klares: Absolut sehenswert!!!
Bild + Ton: Die technische Umsetzung der Blu-ray hat zweifelsohne die Bestnote verdient. Das Bild weist eine hervorragende Schärfe auf, die auch kleinste Details sehr gut erkennen lässt. Die Bildtiefe ist auch in der 2D Version beeindruckend und transportiert den Zuschauer regelrecht vom Sofa auf den Mars. Auch die Farbgebung und die Kontraste tragen zu dem extrem positiven Gesamteindruck bei. Gleiches gilt auch für den Sound-Mix. Auch wenn die Deutsche DTS 5.1 Spur nicht ganz so kraftvoll wirkt, wie der englische DTS-HD Master Audio 7.1 Mix, so verfügt auch er über atmosphärische Umgebungsgeräusche, eine sehr gute Auslastung der Surround-Kanäle (was gerade in den ersten Minuten auf dem Mars sehr deutlich zu hören ist), sowie eine klare Wiedergabe der Stimmen. Dafür gibt es ein klares: Sehr gut!
Extras: Zum Kinostart hatte Ridley Scott in diversen Interviews angedeutet, dass er auf Blu-ray gerne einen längeren Director`s Cut veröffentlichen würde. Dazu ist es nun leider (noch) nicht gekommen. Mag sein, dass dies auch der Grund ist, warum die Disc mit Extras zur Entstehung des Films noch etwas zurückhaltend daherkommt. Denn auf dem Making-Of-Sektor ist man von Scott deutlich mehr gewohnt. 2 – 3stündige Dokumentationen sind da keine Seltenheit. Man darf also darauf hoffen, dass da in jeder Hinsicht noch mehr kommt. Dennoch ist auch das hier angebotene Bonusmaterial absolut gelungen und sehr sehenswert. Die ersten beiden Featurettes gehen auf die Entstehung des Films ein, auf den Weg vom Buch zum Film (ca. 9:36 Min.), sowie auf die Besetzung und das Kostümdesign (ca. 14:13 Min.). Anschließend gibt es noch einen Blick auf die etwas spaßigeren Momente am Set während des Drehs (ca. 7:33 Min.). Das war es dann aber auch schon mit den Extras zum Dreh des Films.
Doch gerade die restlichen Extras sind auf jeden Fall einen Blick wert. Denn sie werfen einen (fiktiven) Blick hinter die Kulissen der Ares III Mission. So gibt es etwa eine (Fake-)Doku, die ein fazit über die Mission zieht (ca. 17:18 Min.), ein Video, in dem Whatney seine Crew vorstellt (ca. 3:35 Min.), Interviews der Crew mit dem NASA-Psychologen nach ihrer zehntägigen Isolation vor dem Start zum Mars (ca. 3:20 Min.) oder aber auch einen Werbe-Clip der NASA zum Ares III Programm (ca. 3:39 Min.). Abschließend wird noch ein kurzer Blick auf das Whatneys Training für die Mission geboten (ca. 1:03 Min.), sowie ein Video mit Reaktionen auf der Erde, nachdem klar geworden ist, dass Mark Whatney noch lebt und es versucht wird, ihn wieder Heim zu bringen (ca. 1:34 Min.).
Der Trailer zum Film sowie drei Produktions-Galerien (Erde, Hermes, Mars) schließen das gute Bonusangebot ab. Sehenswert!
Fazit: "Der Marsianer – Rettet Mark Watney" war einer der besten und unterhaltsamsten Kinofilme des vergangenen Jahres. Obwohl gerade die Bildsprache gerade auf der großen Leinwand ihre volle Kraft richtig entfalten kann, funktioniert die spannende Rettungsaktion auch im Heimkino extrem gut. Bild- und Tonqualität der Blu-ray sind exzellent und auch die Extras sind absolut sehenswert. Dafür gibt es ein ganz klares: Absolut empfehlenswert!!
Ein Artikel von Sebastian Betzold