Originaltitel: | The Adventures of Figaro Pho |
Genre: | Animation, TV-Serie, Kinderfilm |
Regie: | Luke Jurevicius |
Verkaufsstart: | 26.04.2013 |
Produktionsland: | Australien 2012 |
Laufzeit: | ca. 312 Min. |
FSK: | ab 6 Jahren |
Anzahl der Disc: | 2 |
Sprachen: | Englisch (Dolby Digital 2.0) |
Untertitel: | Keine |
Bildformat: | 16:9 |
Extras: | Behind the Scenes |
Regionalcode: | 2 |
Label: | Universal Music Family Entertainment / Karussell |
Inhalt: Figaro Pho ist ein genialer Tüftler, der in seinem schlossartigen Haus gemeinsam mit seinem Roboterhund River lebt. Der kleine Kerl könnte ein wirklich unbeschwertes Leben führen. Zu dumm nur, dass Figaro vor fast allem ganz furchtbare Angst hat. Angst vor Moskitos, vor Verwandten, vor Zurückweisung, vor stinkenden Körpergerüchen, davor, eine Glatze zu bekommen und sogar vor Einkaufswagen. Wie soll man in der gefährlichen Welt bestehen können, wenn überall Gefahren lauern? Mit Hilfe von seinem genialen Geist schafft es Figaro immer wieder, seinen Ängsten mit cleveren Erfindungen oder gerissenen Strategien entgegen zu treten – was nicht immer den gewünschten Erfolg hat. Doch selbst, wenn Figaro eine seiner Phobien bekämpft hat, wartet auch schon die nächste darauf, ihn das Leben schwer zu machen…
Mit "Die Abenteuer von Figaro Pho" hat der Australier Luke Jurevicius eine wunderbar schräge und unkonventionelle Animations-Serie geschaffen, die mit unzähligen skurrilen Einfällen und originellen Geschichten zu überzeugen weiß. Diese erzählt Jurevicius vollkommen ohne Worte, was erstaunlicherweise auch dann noch sehr gut funktioniert, wenn man sich mehrere der knapp 8minütigen Folgen am Stück ansieht. Denn nicht nur die zum Teil sehr ungewöhnlichen Ängste von Figaro – etwa die, von einer Ente angestarrt zu werden (!!) – und so mancher Running Gag wie die Strapazen des armen Briefträgers, der fast niemals bei seinen Zustellungen an Figaro ungeschoren davon kommt, sorgen immer wieder aufs Neue für gute Laune. Auch die Mischung aus mal sehr subtilem, mal leicht makabrem, dann wieder überdreht ekligem, dabei aber immer kindgerechtem Humor, verhindert, dass es dem Zuschauer trotz fehlender Dialoge jemals langweilig wird.
Das kann auch gar nicht passieren, sind doch in den einzelnen Folgen unzählige kleine Details versteckt, die es zu entdecken gilt. Eingebettet in eine Welt, deren Umsetzung stark an den Stil von Tim Burtons Animationsfilmen erinnert, strahlt die visuelle Umsetzung der Abenteuer von Figaro Pho eine ganz besonders Atmosphäre aus, der man sich nur schwerlich entziehen kann. Zugegeben, einige Gags sind dann doch arg infantil und nicht jede der 39 Folgen funktioniert gleichermaßen gut. Doch insgesamt ist das, was Luke Jurevicius, der sich neben den Drehbüchern auch für die Geräusche, die von den Figuren fabriziert werden, und für die Filmmusik verantwortlich zeigte, geschaffen hat, einfach nur absurd schön.
Wer Animationsunterhaltung der etwas ungewöhnlicheren Art schätzt, der sollte sich diese Mischung aus Tim Burton und kindgerechten Späßen auf keinen Fall entgehen lassen. Absolut empfehlenswert!
Bild + Ton: Das in eher erdigen Tönen gehaltene Bild überzeugt mit einer guten Gesamtschärfe, die auch die vielen kleinen Details gut erkennen lässt. Die Kontraste liegen auf ordentlichem Niveau, Bildstörungen oder Verschmutzungen können nicht ausgemacht werden. Kein Referenzmaterial, aber für eine kleine Animationsserie mehr als zufriedenstellend. Der Ton kommt gänzlich ohne Dialoge aus und wird lediglich von der Musik und diversen Geräuschen bestimmt, die im Stereo-Mix recht kraftvoll, aber auch sehr direktional daher kommen. Kein großes Surround-Erlebnis, doch unterm Strich reicht das Ganze für ein mehr als ordentliches: Gut!
Extras: Als Bonus gibt es auf der zweiten DVD einen kurzen Blick hinter die Kulissen. Dieses Extra findet man auf der zweiten Seite der Episodenauswahl. Allerdings liegen die Erläuterungen von Luke Jurevicius über seine Kreation nur im englischen Original ohne Untertiteloptionen vor.
Fazit: "Die Abenteuer von Figaro Pho" ist schräg, originell und auf seine skurrile Art äußerst charmant. Mit sehr viel Liebe zum Detail und ohne auch nur ein gesprochenes Wort schaffen es die kurzen Episoden, den Zuschauer in die Welt des von Phobien gebeutelten Erfinders hinein zu ziehen und dort bestens zu unterhalten. Eine ungewöhnliche Animations-Serie, die stilistisch ein wenig an Tim Burton erinnert und über das sich nicht nur das junge Zielpublikum herrlich amüsieren kann. Für Alle, die es etwas schräger mögen, absolut empfehlenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold