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Die Blumen von Gestern

Die Blumen von Gestern

Deutschland/Österreich 2016 - mit Lars Eidinger, Adèle Haenel, Jan Josef Liefers, Hannah Herzsprung ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Genre:Komödie, Drama
Regie:Chris Kraus
Kinostart:12.01.2017
Produktionsland:Deutschland/Österreich 2016
Laufzeit:ca. 128 Min
FSK:ab 12 Jahren

Eine Komödie über deutsche Vergangenheitsbewältigung? Ein Film mit bissigen Humor und Tiefgang? Geht so etwas überhaupt? Ja, es geht, wie Chris Kraus in "Die Blumen von Gestern" auf ganz wundervolle Art beweist. Der Film erzählt die Geschichte von Holocaust-Forscher Totila Blumen (Lars Eidinger), dem es ein absoluter Dorn im Auge ist, dass sein Chef (Jan Josef Liefers) und seine Kollegen aus dem anstehenden Auschwitz-Kongress ein werbefinanziertes Medien-Event machen wollen. Und es schmeckt ihm auch gar nicht, dass er nun mit einer Praktikantin, der Französin Zazie (Adèle Haenel), zusammen arbeiten soll. Doch alles Jammern hilft nichts, Totila muss sich mit der arg überdreht wirkenden Zazie arrangieren, um seine Arbeit erledigen zu können. Doch im Laufe der Zeit kommen sich der Misanthrop und die junge Französin tatsächlich näher, bis sie erkennen, dass sie bald schon zu einer ganz persönlichen Vergangenheitsbewältigung gezwungen sind…

"Die Blumen von Gestern" schafft ein kleines Kunststück: Chris Kraus hat einen Film über die Aufarbeitung eines dunklen Kapitels in der deutschen Geschichte inszeniert, der sowohl tiefgründig, aber auch äußerst witzig und unterhaltsam ist. Ein Film, der selbst in solchen Momenten, die fast schon wie Slapstick anmuten, nie platt und albern wirkt und der mit zum Teil bitterbösen Dialogen ein wunderbares Gegenstück zum üblichen Betroffenheitskino setzt. Gleichzeitig ist das Ganze auch eine Geschichte über Hoffnung, über Versöhnung und über Liebe. Ein Film voller Poesie und Humor, voller Schönheit – auch an Orten, wo man sie eigentlich nicht erwartet.

Chris Kraus bricht hier mit Konventionen und schafft so einen echten Ausnahmefall im deutschen Unterhaltungskino. Denn "Die Blumen von Gestern" zeigt: Ein Film mit einem an sich ernsten Thema darf auch Spaß machen. Dass dadurch weder Anspruch, noch Tiefgründigkeit verloren gehen, wird in fast jeder Szene eindrucksvoll bewiesen. Es gibt zwar auch ein paar kleine Längen, doch diese werden von den starken Darstellern locker überspielt. Das Ensemble ist bis in die kleinen Nebenrollen wunderbar besetzt und auch wenn Lars Eidinger und die wunderbare Adèle Haenel ganz eindeutig im Mittelpunkt stehen, geben sie auch den anderen Darstellern genügend Raum, um ihr Können voll entfalten zu können.

Auch wenn der Epilog etwas konstruiert wirkt, so ändert das nichts an dem durchweg positiven Gesamteindruck, den dieser Film hinterlässt. Die großartig gespielte Geschichte regt zum Nachdenken an, steckt aber voller Lebensfreude, Hoffnung und Witz, so dass sie auch in ihren dunkleren Momenten niemals Gefahr läuft, die Stimmung nach unten zu ziehen. Ein toller Film, von dessen Qualität es gerne mehr geben dürfte. Absolut sehenswert! 

 

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Die Blumen von Gestern (Deutschland/Österreich 2016)"
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