Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | The Croods 2 |
Genre: | Animation, Kinderfilm, Komödie |
Regie: | Joel Crawford |
Kinostart: | 08.07.2021 |
Produktionsland: | USA 2020 |
Laufzeit: | ca. 95 Min. |
FSK: | ab 0 Jahren |
Webseite: | www.croods-film.de |
Die liebenswerte, aber auch sehr chaotische Steinzeitfamilie Crood um Familienoberhaupt Grug ist wieder da. Die Croods müssen ihr geliebtes Zuhause verlassen, um sich eine neue, sichere Heimat zu suchen. Nach einer abenteuerlichen Reise scheinen sie dies in einem idyllischen Paradies gefunden zu haben, das hinter hohen Mauern versteckt liegt. Zu dumm nur, dass hier schon die Familie Bessermann lebt. Die haben ihr Zuhause ganz schon schick hergerichtet: In dem riesigen Baumhaus gibt es jeden Komfort, den man sich nur wünschen kann. So wirklich scheinen die beiden Familien nicht zusammen zu passen, doch sie geben sich größte Mühe, um sich zu arrangieren. Doch als Eep die Bessermann-Tochter Dawn mit in die gefährliche Welt außerhalb der schützenden Mauern mitnimmt und sich offenbart, dass Dawns Eltern sie mit Eeps Freund Guy verkuppeln wollen, herrscht mächtig Ärger im Paradies…
Acht Jahre ist es her, dass die Croods das erste Mal im Kino zu Gast waren und das Publikum zum Lachen gebracht haben. "Die Croods – Alles auf Anfang" setzt die Geschichte trotz der langen Pause fast nahtlos fort und behält auch den Ton des Originals bei. Trotzdem kommt schon nach wenigen Minuten der Eindruck auf, das irgendetwas fehlt. Keine Frage: Der Film strotz wieder nur so vor skurrilen und schrägen Einfällen. Er ist bunt, witzig und bietet vieles von dem, was den ersten Teil so gelungen gemacht hat. Und auch jede Menge liebenswerter Figuren wie das Faultier von Guy dürfen auch im zweiten Anlauf nicht fehlen.
Dennoch: Wirkte der erste Film noch irgendwie erfrischend und originell, mutet "Die Croods – Alles auf Anfang" insgesamt sehr viel konventioneller an. Es gibt ein paar richtig gute Lacher und gerade visuell auch hübsche Einfälle. Und doch mag der Funke beim zweiten Mal nicht so ganz überspringen. Sicherlich: Gerade bei Kindern wird der Film gut funktionieren, da der Humor in den meisten Momenten doch auf diese junge Zielgruppe ausgerichtet ist. Doch immer dann, wenn sich das Drehbuch an etwas subversiverem Witz für die erwachsenen Zuschauer versucht, fehlt dem Ganzen einfach der Biss.
Ja, ich wurde gut unterhalten, obwohl ich schon seit ein paar Jährchen nicht mehr zur Zielgruppe gehöre (obwohl: als Papa einer 6jährigen gehöre ich doch schon wieder irgendwie dazu). Und ja, ich finde, der Film sieht toll aus. Aber dennoch hat mich die Fortsetzung einfach nicht so recht überzeugen können. Zum ersten Teil hatte ich als Fazit geschrieben: "visuell beeindruckend, witzig, originell und liebenswert – damit hat diese Steinzeitfamilie gleich mit ihrem ersten Auftritt derart überzeugen können, dass man sich am Ende noch viel mehr davon wünscht." Auch wenn ich Teile davon auch als Fazit für "Die Croods – Alles auf Anfang" übernehmen kann, hält sich mein Wunsch, mehr davon zu sehen, in diesem Fall dann doch eher in Grenzen. Trotzdem: Für Kinder und für alle, die Teil 1 vor allem wegen des Faultiers und der herrlich schrulligen Oma gemocht haben, ist auch die schwächere Fortsetzung noch ohne Zweifel sehenswert!
Noch ein kurzer Nachtrag zur Synchro: Zwar macht Uwe Ochsenknecht seine Sache als Grug gut, an die wunderbar durchgeknallte Stimm-Performance eines Nicholas Cage kommt er aber nicht heran. Da im Original neben Cage noch Stars wie Ryan Reynolds und Emma Stone den Figuren ihre Stimme leihen, solltet Ihr euch den Film, wenn irgend möglich, auf jeden fall in der englischen Originalfassung anschauen!
Ein Artikel von Sebastian Betzold