Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | Frozen II |
Genre: | Animation, Kinderfilm, Abenteuer, Komödie, Fantasy |
Regie: | Chris Buck, Jennifer Lee |
Kinostart: | 21.11.2019 |
Produktionsland: | USA 2019 |
Laufzeit: | ca. 103 Min. |
FSK: | ab 0 Jahren |
Webseite: | filme.disney.de |
Nach einem etwas holprigen Anfang hat sich Elsa mittlerweile daran gewöhnt, die Königin von Arendelle zu sein. Ihre Schwester Anna und ihr Freund Kristoff turteln immer noch heftig miteinander, Schneemann Olaf und Rentier Sven mittlerweile beste Freunde. Ja, man kann getrost sagen, dass das Leben in Arendelle schöner nicht sein könnte. Doch immer wieder erklingt aus der Ferne ein mysteriöser Gesang, den nur Elsa zu hören scheint. Sie spürt, dass sie diesem geheimnisvollen Ruf folgen muss. Denn sie ist sich sicher, dass sie dann endlich mehr über ihre Kräfte und ihre Bestimmung erfahren wird. Klar, dass Anna, Kristoff, Sven und Olaf sie nicht alleine gehen lassen. Die Reise führt sie in den magischen Nebelwald, wo ein Abenteuer auf Elsa und Anna wartet, das weit über ihre Vorstellungskraft hinausgeht und das ganz eng mit der Vergangenheit der Schwestern verbunden ist…
Es gibt wohl kaum einen Kinderfilm, der in den letzten Jahren gerade bei Mädchen einen derart bleibenden Eindruck hinterlassen, wie Disneys "Die Eiskönigin". Die freie Adaption des Märchens von Hans Christian Andersen spielte weltweit über 1,2 Milliarden Dollar an den Kinokassen ein und spülte eine regelrechte Flut an Merchandising-Artikeln in die Kinderzimmer auf der ganzen Welt. An Fasching sieht man seit Jahren überall kleine Elsas und es gibt wohl kaum Eltern, die den Text von "Let it go" in mindestens einer Sprache mitsingen können. Obwohl schon einige Jahre ins Land gegangen sind, scheint die Popularität des Films ungebrochen. Da darf man zurecht davon ausgehen, dass auch "Die Eiskönigin 2" wieder ein Mega-Blockbuster wird – und vielleicht sogar den ersten Teil als erfolgreichsten Animationsfilm aller Zeiten ablösen könnte.
Nach dem riesigen Erfolg stand zu befürchten, dass die Macher auf Nummer sicher gehen und einfach einen Aufguss des ersten Teils präsentieren würden. Doch diese Befürchtung hat sich zum Glück nicht bestätigt. "Die Eiskönigin 2" erzählt eine ganz neue Geschichte, die sehr gut auf die Ereignisse von Teil 1 aufbauen. Daher sollte man diesen vor dem Kinobesuch auf jeden Fall gesehen haben. Am Ende schließt der Film die Geschichte um Elsa und ihre magischen Kräfte perfekt ab, lässt aber genügend Raum für mögliche weitere Teile – auch wenn diese angeblich bislang nicht geplant sind.
Die Fortsetzung bietet wieder ein paar sehr eingängige Songs und viel Humor, ist aber insgesamt auch etwas düsterer und gerade im letzten Akt sehr viel trauriger, als der Vorgänger. Auch wenn – das sei zur Beruhigung aller Kinder gesagt – am Ende natürlich alles gut wird, gibt es mindestens zwei Szenen, in denen selbst bei Erwachsenen so manche Träne vergossen werden wird. Die Geschichte selbst ist ein wenig komplexer, als die des ersten Films. Und da ganz kleine Zuschauer von dem spannenden Abenteuerfilm an einigen Stellen etwas verängstigt werden könnten, ist – trotz der Freigabe ab 0 Jahren – ein Kinobesuch erst ab 6 Jahren ratsam.
"Die Eiskönigin 2" ist zwar ein Prinzessinnen-Märchen, aber auch ein großer Abenteuerfilm. Es gibt Steinriesen, einen magischen Zauberwald, ein Pferd aus Wasser und Eis, und eine sehr berührende Auflösung des Geheimnisses um die mysteriöse Stimme. Lieder wie „Wo noch niemand war“, „Zeige Dich“ oder das sehr schöne „Es kommt zu Dir“, das ihre Mutter Elsa und Anna immer vorgesungen hat, als die Schwestern noch klein waren, gehen sofort ins Ohr. Und für Erwachsene Zuschauer, die in den 80er Jahren groß geworden sind, ist Kristoffs Power-Ballade „Verlassen im Wald“ ein echter Höhepunkt, der ihnen ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern wird. Da werden Erinnerungen an Hits wie "Glory of Love" von Peter Cetera wach – Rentier-Chor inklusive!
Nicht vergessen werden darf Hape Kerkeling, der fast im Alleingang dafür verantwortlich ist, dass der Film in der deutschen Fassung fast besser ist, als im englischen Original – und das ist wirklich eine Seltenheit. Aber sein Olaf ist einfach sehr viel besser, als Josh Gad, der den Schneemann im Original seine Stimme leiht. Alles in allem ist "Die Eiskönigin 2" also eine mehr als gelungene Fortsetzung, die der Geschichte um Elsas magische Kräfte einen sehr schönen Abschluss bereitet. Nicht nur für Mädchen, sondern für alle Kinder ab 7 Jahren und auch für erwachsene Fans von großen Animationsabenteuern absolut sehenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold