Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | The Mitchells vs the Machines |
Genre: | Abenteuer, Animation, Komödie |
Regie: | Mike Rianda, Jeff Rowe |
Kinostart: | 30.04.2021 |
Produktionsland: | USA 2020 |
Laufzeit: | ca. 113 Min. |
FSK: | ab 6 Jahren |
Webseite: | www.facebook.com/NetflixDACH/ |
Katie Mitchell kann es kaum erwarten, endlich von ihrer Familie loszukommen, um an der Filmhochschule studieren zu können. Früher waren sie und ihr Vater Rick ein Herz und eine Seele, doch diese Zeiten sind längst vorbei. Nun ist der Abschied von der Familie für Katie das Schönste, was ihr seit langem passiert ist. Dass ihre Eltern ihren Flug stornieren, um sie mit einem letzten Familien-Road Trip selbst zur Uni zu fahren, trübt die Vorfreude allerdings ein wenig. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, bricht just in diesem Moment eine Roboter-Apokalypse aus – und ausgerechnet die Mitchells sind die Einzigen, die den Kampf gegen die Maschinen zugunsten der Menschheit gewinnen könnten…
"Die Mitchells gegen die Maschinen" ist ein weiterer Film, der eigentlich im Kino laufen sollte (unter dem Titel "Connected - Familie verbindet"), bevor er dann zu einem Streaming-Dienst – in diesem Fall Netflix – gewandert ist. Und das ist wirklich ein Jammer. Denn was Mike Rianda und sei Co-Regisseur Jeff Rowe, die zusammen bereits an der viel gelobten Animationsserie "Willkommen in Gravity Falls" gearbeitet haben, hier gemeinsam mit dem Produzententeam um Phil Lord und Christopher Miller (u.a. "Spider-Man: A New Universe") geschaffen haben, ist visuell wunderbar schräg-verspielt und auch ansonsten herrlich unterhaltsam.
So werden oftmals verschiedene Animationstechniken kombiniert, so dass immer wieder regelrechte Bildkollagen entstehen, die vor allem eines sind: extrem witzig. Die Gagdichte ist extrem hoch, wobei es dem Film aber auch sehr gut gelingt, hier und da ein paar richtig emotionale Momente einzubauen. Besonders das Verhältnis zwischen Vater und Tochter wird mit all seinen Höhen und Tiefen sehr schön beschrieben, ohne jemals zu rührselig zu wirken. Hier haben die Macher wirklich alles richtig gemacht.
Ja, es gibt auch durchaus einen Aspekt, den man kritisieren könnte, und das ist die Story. Die kommt dann doch etwas sehr konventionell daher. Wirklich originell ist das, was hier erzählt wird, nicht. Doch es ist das "wie", das hier ausschlaggebend ist. Wenn man von einer so vielfältigen Bilderflut überschüttet wird und dabei immer wieder Tränen lachen kann, dann ist es wirklich egal, ob die Handlung absolut vorhersehbar ist. Sicherlich, aus der Kritik an unserem Abhängigkeitsverhältnis zu digitalen Medien hätte man mit etwas mehr Biss noch mehr herausholen können. Doch ein solches Manko wird durch die Kreativität der Inszenierung locker ausgeglichen.
"Die Mitchells gegen die Maschinen" ist nicht nur ein großartiger Animationsspaß, sondern ganz allgemein gesehen ein richtig großes Vergnügen für die ganze Familie. Schräg, voll von amüsanten Ideen und richtig, richtig witzig. Und: Trotz einer doch recht stattlichen Laufzeit von fast zwei Stunden niemals langweilig! Für mich eines der Highlights der letzten Monate und daher auch auf jeden Fall: Absolut sehenswert (sowohl in der englischen Originalfassung, als auch in der gelungenen deutschen Synchronisation)!
"Die Mitchells gegen die Maschinen" ist seit dem 30. April 2021 auf Netflix zu sehen
Ein Artikel von Sebastian Betzold