Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | Mission Pays Basque |
Genre: | Komödie |
Regie: | Ludovic Bernard |
Kinostart: | 19.04.2018 |
Produktionsland: | Frankreich 2017 |
Laufzeit: | ca. 98 Min |
FSK: | ab 0 Jahren |
Webseite: | www.x-verleih.de |
Die junge Pariser Geschäftsfrau Sibylle (Élodie Fontan) hat einen Job, der vielleicht nicht besonders moralisch ist, der ihr aber ein luxuriöses Leben in der Großstadt ermöglicht. Sie kauft für ihre Firma kleine Betriebe auf, um Platz für große, zahlungskräftige Ketten zu machen. Ihr neuester Auftrag führt sie ins Baskenland, wo ein alteingesessener Familienbetrieb in einen modernen Supermarkt verwandelt werden soll. Zunächst läuft alles nach Plan, bis sich herausstellt, dass der alte Geschäftsinhaber, der seinen Laden an Sibylle verkauft hat, gar nicht mehr geschäftsfähig ist und dass sie den Verkauf mit dessen Neffen Ramuntxo (Florent Peyre) abschließen muss. Doch der denkt gar nicht daran, den Laden aufzugeben. Und so muss Sibylle zurück in das kleine baskische Dorf, um schwerere Geschütze aufzufahren. Doch schnell merkt sie, dass Ramuntxo und die anderen Dorfbewohner mit allen Wassern gewaschen sind und dass dieser Auftrag weitaus schwieriger zu erfüllen sein wird, als bislang gedacht…
"Die Pariserin: Auftrag Baskenland" ist eine leichte Komödie aus Frankreich, die in einigen Momenten richtig gut funktioniert, während andere Szenen einfach zu überzogen und hysterisch wirken. Die gelungenen Momente entstehen – ähnlich wie seinerzeit bei "Willkommen bei den Sch`tis" – durch das Spiel mit den Klischees über die Bewohner des Baskenlandes. Für die Pariser Geschäftsfrau ist dieser Ort ein regelrechtes Paralleluniversum, das Regisseur Ludovic Bernard mit viel augenzwinkerndem Charme zeichnet. Auch die gute Chemie zwischen Élodie Fontan und Florent Peyre sorgt nicht nur für ein paar sehr gute Lacher, sondern insgesamt für eine Atmosphäre, in der sich der Zuschauer ganz entspannt fallen lassen und wohlfühlen kann.
Leider gelingt es aber eben nicht, diese Atmosphäre dauerhaft aufrecht zu erhalten. Es gibt einen Handlungsstrang, in dem Ramuntxo von seiner Vergangenheit heimgesucht wird, der einfach nicht so recht zum Rest es Films passen möchte. Das Ganze gipfelt dann auch noch in einer völlig übertriebenen Actionsequenz, die so gar nicht zu dem gerade zu Beginn doch sehr charmanten Humor passen will. Sicherlich, auch hier gibt es noch Momente, die ein wenig zum Schmunzeln anregen. Dennoch wirkt dieser Teil der Geschichte einfach irgendwie unpassend und hinterlässt einen etwas faden Beigeschmack.
Doch sind wir mal ganz ehrlich: auch ohne diesen Schwachpunkt hätte "Die Pariserin: Auftrag Baskenland" keine großen Filmpreise gewonnen. Der Film bietet seichtes Vergnügen, das über weite Strecken hinweg gut unterhalten kann und sein Publikum zum Lachen bringt. Wer nicht mehr erwartet, der wird auch über die wirklich nicht besonders gelunegnen Momente im letzten Akt hinwegsehen können. Und deshalb gibt es auch unterm Strich durchaus noch ein solides: Sehenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold