Die Frankfurt-Tipp Bewertung - Film: | |
Ausstattung: |
Originaltitel: | The Butterfly Tree |
Genre: | Drama |
Regie: | Priscilla Cameron |
Verkaufsstart: | 22.07.2021 |
Produktionsland: | Australien 2017 |
Laufzeit: | ca. 93 Min. |
FSK: | ab 12 Jahren |
Anzahl der Disc: | 1 |
Sprachen: | Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1) |
Untertitel: | Deutsch |
Bildformat: | 16:9 (2,35:1) |
Extras: | Keine |
Regionalcode: | 2 |
Label: | Nameless Media |
Film: Seit dem Tod seiner Mutter lebt der 13-jährige Fin (Ed Oxenbould) völlig in sich gekehrt in einer australischen Kleinstadt. Die Beziehung zu seinem Vater, dem College-Lehrer Al (Ewen Leslie) ist distanziert und kompliziert. Nur wenn er im Wald von Schmetterlingen umgeben ist – eine Leidenschaft, die er mit seiner Mutter geteilt hat – fühlt sich der Junge glücklich. Doch dann trifft er die attraktive Blumenhändlerin Evelyn (Melissa George). Er ist sofort fasziniert von der ehemaligen Burlesque-Tänzerin, deren Erkennungszeichen ihr schillerndes Schmetterlingskostüm war. Doch auch Al verfällt schnell dem Charme und der Schönheit von Evelyn, was zu einem endgültigen Bruch der schwierigen Beziehung zu Fin führen könnte…
"Die Sinnlichkeit des Schmetterlings" ist ein bewegendes Drama, in dem die Hauptfiguren allesamt mit einem Verlust umgehen müssen und dies auf ganz unterschiedliche Weise tun. Während sich Vater Al in eine selbstzerstörerische Affäre mit einer Studentin stürzt, igelt sich Fin in seiner ganz eigenen Welt ein. Und auch Evelyn, der ihr schmerzhafter Verlust noch bevorsteht, versucht, ihr altes Leben gänzlich loszulassen und in einem kompletten Neustart Halt für die schwere Zeit, die für sie kommen wird, zu finden. Für Fin kommt noch dazu, dass er auf der Schwelle zwischen Kind und Jugendlichem wandelt, was dafür sorgt, dass die Gefühle in seinem Körper erst recht völlig verrücktspielen.
Gerade zu Beginn lässt sich der Film viel Zeit, um in Bildern zu schwelgen und insbesondere um das Publikum in Fins Gefühlswelt eintauchen zu lassen. So wird gut nachvollziehbar, wie sehr der Junge einerseits von Evelyns Sinnlichkeit betört wird und wie er durch sie andererseits an seine verstorbene Mutter erinnert wird. Man versteht, warum er dadurch so aufgewühlt wird und es ihn wütend macht, als auch sein Vater Interesse an der Frau zeigt. Das ist mehr als nur Eifersucht, muss Fin doch befürchten, dass Evelyn für Al nur eine weitere Affäre ist.
So viel Zeit in die Entwicklung der Geschichte und der darin enthaltenen Konflikte investiert wird, so schnell werden diese am Ende dann wieder aufgelöst. Die letzten Minuten wirken etwas gehetzt, was angesichts dessen, was hier noch passiert, wirklich schade ist. Regisseurin Priscilla Cameron hätte gerne zu Beginn ein wenig mehr aufs Tempo drücken können, um dafür am Ende etwas mehr Zeit in den letzten Akt zu stecken. Dann wäre dramaturgisch ein etwas ausgewogeneres Gesamtbild entstanden.
Nichtsdestotrotz ist "Die Sinnlichkeit des Schmetterlings" ein wirklich schöner Film über Trauer und über das Zueinanderfinden durch Loslassen. Das ruhige Erzähltempo und die schöne Bildsprache verleihen dem Drama eine besondere Atmosphäre, die den Film auch über die etwas zäheren Momente hinwegrettet. Dafür gibt es ganz klar ein: Sehenswert!
Bild + Ton: Das Bild der DVD überzeugt mit einer guten Gesamtschärfe und einer sehr warmen Farbgebung. Die faszinierende Bildsprache des Films kommt gerade dadurch sehr gut zur Geltung. Der als Dolby Digital 5.1 Mix vorliegende Ton ist insgesamt sehr zurückhaltend, was aber gut zur Geschichte passt. Der dezente Soundtrack und einige kleine Umgebungsgeräusche sorgen aber dafür, dass das Ganze nicht zu zentral abgemischt klingt. Gut!
Extras: Bonusmaterial hat die DVD leider nicht zu bieten.
Fazit: "Die Sinnlichkeit des Schmetterlings" ist ein ruhiges, berührendes Drama über Verlust, Los lassen und auch über das Erwachsenwerden. Ein schöner Film, der nur zum Ende hin nicht mehr ganz stimmig wirkt. Die DVD präsentiert das Drama in einer ansprechenden Bild- und Tonqualität, hat aber leider keine Extras zu bieten. Alles in allem aber ganz klar ein: Empfehlenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold