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Elser

Elser

Deutschland 2014 - mit Christian Friedel, Katharina Schüttler, Burghart Klaußner, Johann von Bülow ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Genre:Drama
Regie:Oliver Hirschbiegel
Kinostart:09.04.2015
Produktionsland:Deutschland 2014
Laufzeit:ca. 114 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.elser-derfilm.de

08. November 1939: Kurz nach dem Ende der Jubiläumsrede von Adolf Hitler explodiert im Münchner Bürgerbräukeller eine Bombe, die acht Menschen in den Tod reißt. Für den Anschlag verantwortlich scheint der schwäbische Schreiner Georg Elser (Christian Friedel), der kurz zuvor an der Grenze zur Schweiz festgenommen wurde. Arthur Nebe (Burghart Klaußner), Chef der Kripo im Reichssicherheitshauptamt, und Gestapochef Heinrich Müller (Johann von Bülow) sollen den Mann verhören, um herauszufinden, ob er tatsächlich, wie er behauptet, alleine gehandelt hat. Nachdem Elser einige Tage lang den mitunter extrem brutalen Verhörmethoden standgehalten hat, gibt er nach und erzählt seinen Peinigern davon, was ihn dazu gebracht hat, einen Anschlag auf den Führer zu planen. Doch dass er ohne Hintermänner gehandelt hat, will man ihm einfach nicht glauben…

Mit "Elser" widmet sich Oliver Hirschbiegel nach "Der Untergang" erneut einer wahren Geschichte aus der Schlussphase des Zweiten Weltkriegs. Die Ereignisse um Georg Elser dürften dabei weitaus weniger Zuschauern bekannt sein, als die Geschichte, die Hirschbiegel in seinem mehrfach preisgekrönten "Der Untergang" nachgezeichnet hat. Gemein haben beide Filme, dass sie sehr eindringlich inszeniert wurden und dabei sehr wichtige Geschichten erzählen. In Fall von "Elser" ist das die Tatsache, dass in Deutschland eben nicht Alle Mitläufer waren, sondern dass es durchaus Widerstand gegen das Regime gab. Sehr gut nachvollziehbar wird die Geschichte in Rückblenden aufgebaut. Es wird deutlich, warum Georg Elser das dringende Bedürfnis hatte, gegen die Ungerechtigkeit, die er überall beobachten konnte, vorgehen zu müssen und warum er bereit war, sogar sein eigenes Leben dafür zu opfern.

Was Hirschbiegel hoch anzurechnen ist, ist die Tatsache, dass er Elser nicht zu einem strahlenden Helden überstilisiert. Er zeigt ihn vielmehr als ganz einfachen Mann mit Schwächen und Idealen, die er zu verraten nicht bereit ist. Was zu Beginn etwas starrsinnig wirken mag, offenbart sich am Ende als ungemein beeindruckender Gerechtigkeitssinn, an dem man sich auch heute noch ein Beispiel nehmen sollte.

Besonders intensiv wirkt der Film in den kammerspielartig inszenierten Verhörszenen, in denen alle beteiligten Darsteller ganz großartige Leistungen abliefern. In den Rückblenden dagegen fällt durchaus auf, dass Hauptdarsteller Christian Friedel in erster Linie Theaterschauspieler ist. Gerade seine Szenen mit Katharina Schüttler wirken bisweilen etwas gekünstelt, was auf der Bühne absolut passend ist, im Kino dagegen etwas befremdlich wirkt. Dass Beide sehr gute Schauspieler sind, steht außer Frage. Nur wirkt das, was im Theater eindrucksvoll und intensiv sein mag, im Kino eben ganz anders. Das wird sicherlich nicht alle Zuschauer stören, doch bei einigen könnte es dazu führen, dass die Intensität der Geschichte dadurch ein wenig abgeschwächt wird.

Das ändert freilich wenig daran, dass "Elser" ein guter und auch wichtiger Film ist, dessen Geschichte unbedingt auch jüngeren Zuschauern bekannt sein müsste. Auch wenn Oliver Hirschbiegel mit diesem packenden Drama nicht das Maß an Aufmerksamkeit bekommen wird, dass "Der Untergang" zuteilwurde, so gibt es für diese Chronik eines Widerstands doch trotz einiger kleiner Längen ein ganz klares: Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Elser (Deutschland 2014)"
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